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# taz.de -- +++ Nachrichten im Nahost-Krieg +++: Sexualisierte Gewalt der Hamas
> Ein Bericht enthüllt die systematische sexualisierte Gewalt der Hamas am
> 7. Oktober vor allem gegen Frauen. Syrische Medien melden Raketen aus
> Israel in Damaskus.
Bild: Vier Monate Krieg in Nahost: Fast 30.000 Menschen sind bisher dabei gesto…
## Israelische Raketen in Damaskus eingeschlagen
Die syrische Hauptstadt Damaskus ist staatlichen Angaben zufolge von
israelischen Raketen getroffen worden. Die Geschosse seien im Stadtteil
Kafr Soussa eingeschlagen, melden amtliche syrische Medien. Dort haben
mehrere Sicherheitsbehörden Niederlassungen. Im Februar 2023 wurden in dem
Stadtteil iranische Militärexperten getötet. Der Iran, der auch die
militant-islamistische Palästinenser-Organisation Hamas unterstützt, ist
auch ein enger Verbündeter der syrischen Führung. Israel hat bereits
mehrfach Ziele in Syrien angegriffen, die in Verbindung mit dem Iran stehen
sollen, äußert sich aber selten dazu. (rtr)
## Bericht über sexuelle Gewalt der Hamas am 7. Oktober
Bei dem Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober ist es laut einem
neuen Bericht zu schweren und systematischen sexuellen Gewaltverbrechen
gekommen. „Die sexuellen Übergriffe und Vergewaltigungen wurden von
mehreren Teilnehmern verübt und umfassten sadistische Handlungen brutaler
und demonstrativer Art“, hieß es in dem am Mittwoch veröffentlichen Bericht
der israelischen Vereinigung von Krisenzentren für Vergewaltigungsopfer
(ARCCI). Die meisten Opfer seien während oder nach der Vergewaltigung
ermordet worden. Vor allem Frauen, aber auch Kinder und Männer seien Opfer
sexueller Gewalt geworden.
Die Vorsitzende von ARCCI, Orit Sulitzeanu, sagte laut einer Mitteilung:
„Der Bericht, der UN-Entscheidungsträgern übergeben worden ist, lässt
keinen Raum für Leugnen oder Missachtung.“ Die islamistische Hamas habe
sich dafür entschieden, Israel auf strategische Weise zu schaden, durch die
Entführung seiner Bürger und durch sadistische sexuelle Verbrechen.
„Schweigen ist keine Option mehr“, sagte Sulitzeanu. „Wir erwarten von
internationalen Organisationen, klar Stellung zu beziehen.“
Die sexuellen Übergriffe seien vor allem auf dem Nova-Musikfestival in Reim
geschehen, in den attackierten Ortschaften sowie in Militärbasen am Rande
des Gazastreifens und in Gefangenschaft der Geiseln.
In vielen Fällen seien verletzte Frauen unter Einsatz von Waffengewalt
vergewaltigt worden. In einigen Fällen seien die Opfer „vor Partnern,
Familie oder Freunden vergewaltigt worden, um den Schmerz und die
Demütigung für alle Anwesenden zu verstärken“, so der Bericht.
„Viele Leichen der Opfer wurden verstümmelt und gefesselt vorgefunden, mit
brutal attackierten Sexualorganen, in die in einigen Fällen Waffen
eingeführt worden waren“, hieß es in dem Bericht. In einigen Leichen seien
Sprengfallen versteckt worden.
Der Bericht basiere sowohl auf vertraulichen als auch auf öffentlichen
Informationen, einschließlich von Zeugenaussagen, Interviews mit
Ersthelfern sowie auf direkten Informationen, die ARCCI erhalten habe. In
dem Bericht würden nur Informationen von identifizierten Quellen erwähnt,
die zur Veröffentlichung freigegeben worden seien. Die Analyse basiere aber
auf weiteren, vertraulichen Informationen, die nicht veröffentlicht werden
dürften. Die Hamas hatte Berichte über den Einsatz systematischer sexueller
Gewalt dementiert. (dpa)
## Pentagon: US-Drohne vor der Küste Jemens abgeschossen
Eine US-Drohne vom Typ MQ-9 Reaper ist nach Angaben des
US-Verteidigungsministeriums vor der Küste Jemens ins Meer gestürzt,
nachdem sie offenbar von einer von den Huthi-Rebellen abgefeuerten Rakete
getroffen worden war. Erste Hinweise deuteten darauf hin, dass „das
Luftfahrzeug von einer Boden-Luft-Rakete der Huthis abgeschossen wurde“,
sagte Pentagon-Sprecherin Sabrina Singh am Dienstag vor Journalisten. Der
Vorfall ereignete sich demnach bereits am Montag.
Es wäre das zweite Mal innerhalb weniger Monate, dass es der Huthi-Miliz
gelingt, eine US-Drohne abzuschießen. Zuletzt war dies im November 2023 der
Fall gewesen.
Die vom Iran unterstützte Huthi-Miliz im Jemen greift seit Mitte November
regelmäßig Schiffe im Roten Meer an. Die Huthis sehen sich als Teil der
gegen Israel gerichteten selbsternannten „Achse des Widerstands“, zu der
neben der radikalislamischen Hamas unter anderem auch die Schiiten-Miliz
Hisbollah im Libanon gehört.
Die EU-Außenminister hatten am Montag den Marineeinsatz „Aspides“ zum
Schutz der wichtigen Handelsroute beschlossen. Die Bundesregierung will
sich daran mit der Fregatte „Hessen“ beteiligen. (afp)
## US-Vertreter hoffen auf Feuerpause noch vor Ramadan
US-Vertreter zeigen sich zuversichtlich über eine humanitäre Pause im
Gazakrieg vor dem Fastenmonat Ramadan. Es gebe „große Hoffnung“ auf eine
baldige Einigung über die Freilassung der von der Hamas festgehaltenen
Geiseln im Gegenzug für eine Kampfpause, sagen zwei demokratische
US-Senatoren der Nachrichtenagentur Reuters nach Gesprächen mit der
israelischen Führung in Jerusalem und dem jordanischen König Abdullah.
Arabische Länder, allen voran Jordanien, haben ihre Besorgnis darüber
geäußert, dass Israels anhaltende Offensive gegen die Hamas während des
heiligen Monats Ramadan die Spannungen in dem Krieg weiter anheizen könnte.
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte zuvor erklärt, Israel
sei nicht bereit, jeden Preis für die Freilassung der Geiseln zu zahlen.
Der Weg zur Freilassung der Geiseln sei eine Erhöhung des militärischen
Drucks auf den Gazastreifen und ein Sieg über die Hamas. (rtr)
## Biden entsendet Nahost-Berater für Geiselfreilassungen
Der Nahost-Berater von US-Präsident Joe Biden wird nach Angaben des Weißen
Hauses in dieser Woche zu Beratungen in die Region reisen. Brett McGurk
werde am Mittwoch Ägypten besuchen und am Donnerstag Israel, sagte der
Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats der USA, John Kirby, am Dienstag.
McGurk werde Gespräche führen, „um zu sehen, ob wir diesen Geisel-Deal
nicht doch noch zustande bringen können“.
Im Bemühen um eine Waffenruhe sowie die Freilassung israelischer Geiseln
aus der Gewalt der Hamas war in der vergangenen Woche in der ägyptischen
Hauptstadt Kairo eine neue Verhandlungsrunde angelaufen. Bislang brachten
die Gespräche unter Vermittlung der USA, Ägyptens und Katars aber keine
Ergebnisse.
Überdies werde der Berater die Bedenken Bidens gegen eine geplante
israelische Offensive in der Stadt Rafah im südlichen Gazastreifen ohne
entsprechenden Schutz für Zivilisten bekräftigen, fuhr Kirby fort. Rund 1,4
Millionen Palästinenser haben in der Stadt Zuflucht gesucht, viele harren
dort in notdürftigen Zelten aus. „Unter den derzeitigen Bedingungen, ohne
die Sicherheit der Flüchtlinge angemessen zu berücksichtigen, sind wir
weiterhin der Meinung, dass eine Operation in Rafah eine Katastrophe wäre“,
sagte Kirby.
Der Sprecher verteidigte auch das am Dienstag eingelegte US-Veto im
UN-Sicherheitsrat gegen eine Resolution, die eine sofortige Waffenruhe in
dem Palästinensergebiet forderte. „Ich denke, die meisten Menschen würden
diese Geiseln gern zu Hause bei ihren Familien sehen“, sagte Kirby. „Und
wenn wir einfach für diese Resolution stimmen würden, würden die Chancen
dafür stark sinken.“ (afp)
## Netanjahu und Smotrich gegen Geiseldeal „um jeden Preis“
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und Finanzminister
Bezalel Smotrich sind gegen einen Geiseldeal um jeden Preis. Auf die Frage
nach den 134 Geiseln, die sich noch im Gazastreifen befinden, sagt Smotrich
gegenüber Kan Radio, dass ihre Rückkehr „sehr wichtig“ sei, dass sie aber
nicht „um jeden Preis“ freigelassen werden könnten. Der Weg zu ihrer
Befreiung bestehe darin, den militärischen Druck auf den Gazastreifen zu
erhöhen und die radikal-islamische Hamas zu besiegen. Kurz nach dem
Radiointerview veröffentlichte das Büro von Netanjahu eine Erklärung, in
der es Smotrichs Position wiederholte.
„Es gibt eine Menge Druck auf Israel aus dem In- und Ausland, den Krieg zu
beenden, bevor wir alle unsere Ziele erreicht haben, einschließlich einer
Vereinbarung über die Freilassung der Geiseln um jeden Preis“, teilt
Netanjahu mit. „Wir sind nicht bereit, irgendeinen Preis zu zahlen, schon
gar nicht den wahnhaften Preis, den die Hamas von uns verlangt und der eine
Niederlage für den Staat Israel bedeuten würde.“ (rtr)
## USA und Verbündete schießen Drohnen über Rotem Meer ab
Die USA und ihre Verbündeten haben erneut mehrere Drohnen über dem Roten
Meer und dem Golf von Aden abgeschossen. Die Luftwaffen und Kriegsschiffe
der USA und ihrer Verbündeten hätten von Montag bis Dienstagmittag zehn
Drohnen vor der Küste des Jemen abgeschossen, teilte das US-Zentralkommando
(Centcom) mit.
Ein US-Zerstörer machte demnach am Dienstag eine Anti-Schiffs-Rakete
unschädlich, die in seine Richtung abgeschossen worden sei. Außerdem habe
die US-Armee am Montag eine Drohne und einen Raketenwerfer im Jemen
zerstört, hieß es in der Centcom-Mitteilung.
Die französische Marine zerstörte zwei Drohnen über dem Roten Meer. Die
zwei dort stationierten französischen Fregatten hätten in der Nacht zum
Dienstag „mehrere Drohnenangriffe aus dem Jemen“ festgestellt und danach
zwei Drohnen abgeschossen, erklärte das Verteidigungsministerium in Paris.
„Diese Aktionen tragen zur Sicherheit im Seeverkehr vom Suezkanal bis zur
Straße von Hormus bei.“
Frankreich hatte zwei Fregatten in die Region verlegt: die „Languedoc“ und
die „Alsace“. Im Dezember hatte die „Languedoc“ nach Angaben des
französischen Außenministeriums bereits zur Selbstverteidigung zwei Drohnen
über dem Roten Meer abgeschossen.
Die westlichen Verbündeten können aber nicht alle Angriffe abwehren. Am
Montag trafen zwei Anti-Schiffs-Raketen das Frachtschiff „M/V Sea
Champion“, das einem US-Unternehmen gehört und unter griechischer Flagge
fährt, und richteten kleinere Schäden an. Zudem traf eine Drohne das
Frachtschiff „M/V Navis Fortuna“, das ebenfalls in US-Besitz ist und unter
der Flagge der Marshallinseln fährt.
Die von Iran unterstützte Huthi-Miliz im Jemen greift seit Beginn des
Krieges zwischen Israel und der radikalislamischen
Palästinenserorganisation Hamas im Oktober regelmäßig Schiffe im Roten Meer
an. Die Huthis sehen sich als Teil der gegen Israel gerichteten
selbsternannten „Achse des Widerstands“, zu der neben der Hamas unter
anderen auch die Schiiten-Miliz Hisbollah im Libanon gehört.
Seit Dezember versuchen Kriegsschiffe einer internationalen Koalition unter
US-Führung, die für den Welthandel wichtige Route entlang der jemenitischen
Küste zu sichern. Am Montag beschlossen auch die EU-Außenminister einen
Marineeinsatz zum Schutz der wichtigen Handelsroute. (afp)
## UN-Sicherheitsrat: USA legen Veto gegen Resolution ein
Die USA haben im UN-Sicherheitsrat ein Veto gegen eine Resolution
eingelegt, in der eine sofortige Waffenruhe im Gazastreifen gefordert wird.
Der von Algerien vorgelegte Text erhielt am Dienstag in New York 13
Ja-Stimmen, eine Nein-Stimme und eine Enthaltung von Großbritannien. Der
Text sah eine „sofortige humanitäre Feuerpause“ vor, „die von allen
Parteien respektiert werden“ müsse. Er beinhaltete zudem die Freilassung
aller Geiseln, verurteilte jedoch nicht den beispiellosen Angriff der
islamistischen Hamas auf Israel am 7. Oktober.
„Wir können keine Resolution unterstützen, die die sensiblen Verhandlungen
gefährden würde“, sagte Washingtons UN-Botschafterin Linda
Thomas-Greenfield. Sie sprach sich stattdessen für eine alternative, von
den USA ausgearbeitete Resolution aus. Darin wird unter anderem eine
„temporäre Feuerpause“ im Gazastreifen befürwortet, „sobald dies machbar
ist“.
Die Abstimmung erfolgte zu einem Zeitpunkt, an dem Israel im Kampf gegen
die Hamas einen Einsatz in der Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens
vorbereitet. In Rafah an der Grenze zu Ägypten haben rund 1,4 Millionen
Palästinenser Zuflucht vor den Kämpfen gesucht. Etliche Länder, darunter
auch Israels engster Verbündeter USA, fordern daher einen Verzicht auf die
Offensive.
Ausgelöst worden war der Krieg zwischen Israel und der Hamas durch den
beispiellosen Angriff der islamistischen Palästinenserorganisation auf
Israel am 7. Oktober. Kämpfer der von der EU und den USA als
Terrororganisation eingestuften Hamas waren damals nach Israel eingedrungen
und hatten dort Gräueltaten überwiegend an Zivilisten verübt. Israelischen
Angaben zufolge wurden dabei etwa 1.160 Menschen getötet und rund 250 als
Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. (afp)
Israel hat als Reaktion auf den Angriff der Hamas deren Vernichtung als
Ziel ausgegeben. Bei dem massiven Militäreinsatz im Gazastreifen wurden
nach jüngsten Angaben der Hamas, die sich nicht unabhängig überprüfen
lassen, mehr als 29.100 Menschen getötet. (afp)
21 Feb 2024
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