| # taz.de -- Putins Rede zur „Lage der Nation“: Der große Manipulator | |
| > Putin wiederholt sich: leeren Versprechungen ans Volk und immergleiche | |
| > Drohungen gen West. Er wirkt hilflos. | |
| Bild: Live-Übertragung der Rede von Präsident Wladimir Putin vor der Bundesve… | |
| Wladimir Putin gefällt sich in der Rolle des großen Manipulators. Er weiß | |
| genau, wie er die Stimmung im Westen für seine Zwecke nutzen kann – wie in | |
| seiner jüngsten Rede zur Lage der Nation. Seine Sätze von der „Zerstörung | |
| der Zivilisation“ durch Atomwaffen lassen einen kalten Schauder zurück. | |
| Natürlich sei Russland friedliebend und setze diese nur ein, wenn es | |
| angegriffen werde. So weit, so bekannt, so manipulativ. | |
| Ein Mann, der durch seinen in der Ukraine entfesselten Krieg Millionen von | |
| Familien das gemeinsame [1][Leben nimmt] und der Welt die Sicherheit, | |
| erklärt in seiner Rede allen Ernstes, Russland wähle immer das Leben und | |
| handle im Interesse seiner Bürger. Wie es um dieses Leben dieser Bürger | |
| steht, die seit zwei Jahren Krieg gegen ihren Nachbarn führen, bespricht er | |
| nicht. | |
| Stattdessen malt er lieber ein blühendes Russland im Jahr 2030 aus, wenn | |
| seine fünfte Amtszeit beendet sein wird. Eine Amtszeit, in der er mehr als | |
| je zuvor auf Angst und Repression setzt. | |
| „Wir sind eine große Familie“, ruft er hinaus, und jeder im Land versteht, | |
| was zu tun ist, um zu dieser Familie zu gehören: nicht aufmucken, keine | |
| Kritik üben, alles schlucken, was der Kreml und seine | |
| Propagandist*innen als Wahrheit präsentieren. Alle anderen sind | |
| Ausgestoßene, „Verräter“, wie Putin sie nennt. In seinem Kampf, in dem er | |
| seinem Land „alles für den Sieg“ abringt, mäht er alles ab, was ihn stör… | |
| Zwischen seinen räuspernd vorgetragenen Wahlgeschenken und Atomdrohungen | |
| wirkt der 71-Jährige wie ein trotziges kleines Kind, das laut stampfend um | |
| Aufmerksamkeit buhlt. „Ich, ich, ich werde gewinnen“, scheint er immer | |
| lauter zu brüllen. Weil ihn jedoch kaum jemand wahrzunehmen scheint, greift | |
| er wild um sich. Seine einzige Sprache ist [2][monströse Gewalt]. | |
| In seinem eigenen Land hat er damit nahezu alles unter Kontrolle gebracht – | |
| und ist dennoch nervös. Der Westen muss eine Strategie finden, [3][seiner | |
| eigenen Nervosität] Herr zu werden und sich von Putins hilflosen Drohungen | |
| nicht verunsichern zu lassen. | |
| 29 Feb 2024 | |
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| Inna Hartwich | |
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