Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Antisemitismus-Fälle bei der BBC: Angestellte nach Hetze entlassen
> Die BBC hat nach antisemitischen Posts eine Angestellte entlassen.
> Britische Medien berichten von weiteren Fällen bei der Rundfunkanstalt.
Bild: Das Logo der BBC am Eingang der Senderzentrale in London
„Die betreffende Person ist nicht mehr von uns angestellt“, verkündete die
BBC am Sonntag bezüglich einer Angestellten, die auf Facebook
antisemitische Posts verbreitet hatte. Der Sender war auf ihre Posts durch
Beschwerden und Berichte in britischen Zeitungen aufmerksam geworden.
Dawn Queva, eine Planerin in der Fernsehabteilung von BBC 3, hatte auf
Facebook und X antisemitische [1][Hetze, Holocaustleugnung und
Nazivergleiche] verbreitet und die Identität jüdischer Menschen als Lüge
hingestellt. Jüdische Beziehungen zu Palästina seien denen von
Niederländer:innen zu Südafrika gleich. Jüdinnen und Juden dem
Sexualverbrecher Jeffrey Epstein gleichstellend, behauptete sie weiter,
dass sie nicht nur garstig seien, sondern „Profis im militärischen Gebrauch
von Sex und Lust“. Inzwischen scheint sowohl das X-Konto als auch das
Facebookkonto von Queva suspendiert.
Weitere Beispiele antisemitischer Posts von BBC-Angestellten wurden in
britischen Medien berichtet, vor allem von Einzelpersonen aus dem
arabischsprachigen Dienst der BBC. Es ist nicht klar, wie vehement die BBC
gegen sie vorging. Auch ein Teilnehmer der von der BBC ausgestrahlten
TV-Show „The Apprentice“ fiel mit antisemitischen Posts auf X auf. Das für
die Sendung verantwortliche Produktionsunternehmen Naked bestätigte der
taz, man habe sofort reagiert, mit der Person mehrmals gesprochen und sie
einem speziellen Training unterzogen.
Auf X schien diese jedoch wenig einsichtig und sprach weiter von
„Ziotrolls“ und seiner Verantwortung als Arzt und Muslim angesichts des
seiner Meinung nach von Israel verübten Genozids. Bei Überprüfungen aller
Teilnehmer:innen vor Beginn der Sendung, inklusive der sozialen Medien,
schien die Person vorher nicht aufgefallen zu sein.
## Keine Angaben zu Einzelfällen
Zu Einzelfällen könne man keine Angaben machen, hieß es von der BBC.
[2][Antisemitismus, Islamophobie] oder jegliche andere Misshandlungen
würden nicht toleriert werden. Brüche der Verhaltensvorschriften im Umgang
mit den sozialen Medien würde man sehr ernst nehmen und bei Bedarf immer
angemessen disziplinieren.
Der unabhängige britische Parlamentsbeauftragte für Antisemitismus, Lord
John Mann, teilte der taz mit, dass die BBC und andere Nachrichtenorgane
sowie Journalist:innen Fairness zeigen müssten und dafür verantwortlich
seien, dass ihre Berichte vorurteilslos seien. Sowohl der Verwaltungsrat
als auch der vom Premierminister ernannte BBC-Intendant könnten zur
Verantwortung gezogen werden. Zusätzlich gebe es parlamentarische
Ausschüsse und er stehe selber regelmäßig im Kontakt mit der BBC und
anderen Medien, so Mann.
Eine Sprecherin der Campaign Against Antisemitism (CAA) sagte, dass
rassistische Verschwörungstheorien und Holocaustleugnung wie die Posts
Quevas, die sie entsetzlich nannte, beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk
kein Zuhause finden dürften. Es würde derzeit kaum eine Woche vergehen,
ohne dass bei der BBC neue Fälle aufgedeckt werden würden. Die BBC müsse
endlich härter gegen den Antisemitismus vorgehen.
6 Feb 2024
## LINKS
[1] /Holocaustleugnung-auf-Facebook/!5717460
[2] /Antisemitismus-in-Grossbritannien/!5974011
## AUTOREN
Daniel Zylbersztajn-Lewandowski
## TAGS
Antisemitismus
BBC
Schwerpunkt Nahost-Konflikt
Holocaust-Leugner
Hetze
Schwerpunkt Pressefreiheit
Antisemitismus
Schwerpunkt Nahost-Konflikt
Antisemitismus
Schwerpunkt Nahost-Konflikt
Schwerpunkt Nahost-Konflikt
BBC
## ARTIKEL ZUM THEMA
Hamas-Propaganda bei der BBC: „Signifikante Fehler“
Eine BBC-Doku sollte den Krieg in Gaza aus der Sicht palästinensischer
Kinder zeigen. Nun gab die BBC zu, Hamas Propaganda übernommen zu haben.
Antisemitismus in Großbritannien: Starker Anstieg nach dem 7. Oktober
So viele Vorfälle wie im vergangenen Jahr wurden noch nie in Großbritannien
registriert. Erneut steht die Labour Party in keinem guten Licht da.
+++ Nachrichten im Nahost-Krieg +++: Dreistufiger Plan zur Waffenruhe
Die Hamas reagiert auf Vermittlungsbemühungen zur Waffenruhe. Das
israelische Militär hat 31 Hamas-Geiseln für tot erklärt.
Antisemitischer Überfall auf FU-Student: Deutsche Ignoranz bei Judenhass
Ein jüdischer Student wird in Berlin verprügelt. Die Reaktion der
Universitätsleitung darauf ist emblematisch für den Umgang mit
Antisemitismus.
BBC und Nahost-Konflikt: Wer auf die Straße darf
BBC-Mitarbeiter:innen sollen von einer Demo gegen Antisemitismus
fernbleiben. Das zeigt, wie absurd die Idee vom neutralen Journalismus ist.
Beschwerden über Berichte der BBC: Wortwahl, Quellen, Social Media
Tausende sind mit der Berichterstattung der BBC zum Nahostkonflikt
unzufrieden. Auch im Sender gibt es Protest, ja sogar Kündigungen.
Die BBC wird 100: Mutter aller Öffentlich-Rechtlichen
Die Geschichte der BBC ist voller Brüche. Morgen feiert der
öffentlich-rechtliche Rundfunk aus Großbritannien seinen 100. Geburtstag.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.