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# taz.de -- Demonstrationen gegen Rechts: Proteste ohne Ende
> Wie geht es weiter mit den Massendemonstrationen nach dem vergangenen
> Wochenende? Ein Ende der Mobilisierung scheint erst einmal nicht in
> Sicht.
Bild: Der Kampf gegen Rechtsextremismus muss nicht nur auf Massendemonstratione…
Berlin taz | 150.000 Menschen – so viele sind am Wochenende in Berlin auf
die Straße gegangen, um „Hand in Hand“ gegen die AfD und den
Rechtsextremismus zu protestieren. Zum Vergleich: So viele leben in
Regensburg, Paderborn oder Ingolstadt, oder auf die Hauptstadt bezogen:
[1][So viele passen in zwei Olympiastadien.]
Es war eine der größten Demonstrationen, die Deutschland je gesehen hat.
„Es ist ziemlich überraschend, dass wir uns nach drei Wochen immer noch
fragen, ob die Protestbewegung ihren Höhepunkt erreicht hat“, sagt
Alexander Leistner, Protestforscher am Institut für Kulturwissenschaften
der Universität Leipzig, der taz.
Eines ist jedoch jetzt schon klar: Es ist nicht einfach, alle zwei Wochen
zwei Olympiastadien vor den Bundestag zu mobilisieren. „Dass die
Protestbewegung in diesem Takt fortgesetzt wird, ist nicht realistisch“,
sagt Leistner.
Das bedeutet aber nicht unbedingt, dass die Bewegung gegen
Rechtsextremismus, die durch die Recherchen von Correctiv Menschen in allen
Ecken Deutschlands aus ihrer Lethargie gerissen hat, wieder einschläft. Ein
Blick auf die Webseite von demokrateam, einer Plattform zur Organisation
von Demonstrationen, zeigt, dass nach wie vor jeden Tag in ganz Deutschland
Proteste gegen rechts geplant sind. [2][Allein für den kommenden Samstag
sind 16 Aktionen auf der Plattform angekündigt.]
## Proteste haben eigene Dynamik entwickelt
In Berlin ruft etwa das Bündnis Reinickendorf gegen rechts für den heutigen
Dienstag zu einer Kundgebung gegen einen AfD-Stammtisch auf. Am Samstag ist
am Rathaus Steglitz eine Kundgebung gegen die AfD und Rechtsextremismus
angemeldet. Und am 13. Februar wollen die Omas gegen Rechts ebenfalls in
Steglitz auf die Straße gehen.
Die Protestbewegung mag mit der Enthüllung des Treffens von AfDlern und
anderen Rechtsextremen und ihren Deportationsplänen begonnen haben. Sie hat
aber laut Protestforscher Leistner seitdem eine eigene Dynamik entwickelt.
„Mancherorts herrscht ein Gefühl der Euphorie, dass die Straßen seit langem
wieder erobert wurden und die Dominanz der Rechten zumindest irritiert
wurde.“
Dabei könne die lokale Ebene sogar noch wichtiger sein als die große Ebene
– vor allem in den Regionen, in denen die AfD stark ist. Insbesondere, weil
im September mit Brandenburg, Thüringen und Sachsen drei richtungsweisende
Landtagswahlen anstehen. Dass bis dahin das Geheimtreffen in Potsdam wieder
vergessen sein und die Prozente, die die AfD derzeit verliert, wieder
aufgeholt werden könnten, glaubt Leistner nicht. [3][Vielmehr sei die
aktuelle Dynamik nicht mehr aufzuhalten.]
„Es hat eine immense Politisierung stattgefunden, die Proteste wurden von
den Teilnehmern als sehr eindrucksvoll erlebt“, sagt der Protestforscher.
Außerdem gehe die AfD nicht gerade zerknirscht mit den Enthüllungen um.
Zumal neue Enthüllungen über Skandale rund um die teilweise als gesichert
rechtsextrem eingestufte Partei in den nächsten sieben Monaten bis zu den
Wahlen sehr wahrscheinlich seien. Und dann werde es möglicherweise nicht
viel brauchen, um die Massen wieder zu mobilisieren.
5 Feb 2024
## LINKS
[1] /Protestwelle-gegen-Rechtsextremismus/!5989817
[2] /Drittes-Demo-Wochenende-gegen-rechts/!5990025
[3] /Demonstrationen-gegen-Rechtsextremismus/!5989938
## AUTOREN
Clara Suchy
## TAGS
Anti-AfD-Proteste
Schwerpunkt AfD
Massenproteste
Rechtstextreme
Schwerpunkt Demos gegen rechts
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