| # taz.de -- +++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Russland will Kriegsgegner en… | |
| > Der putintreue russische Parlamentschef will Besitz und Geld von | |
| > „Staatsfeinde“ konfiszieren. Ukraines Präsident Selenski sieht keine | |
| > Chance auf Frieden unter Putin. | |
| Bild: Russlands Parlamentschef Wjatscheslaw Wolodin spricht vor der Duma, dem r… | |
| ## Wjatscheslaw Wolodin: „Lumpen bestrafen“ | |
| Russlands Parlamentschef Wjatscheslaw Wolodin will [1][Kriegsgegner und | |
| „Staatsfeinde“] enteignen lassen. Ein Gesetzentwurf dazu werde an diesem | |
| Montag in der Staatsduma eingebracht, teilte Wolodin, der ein treuer | |
| Gefolgsmann von Kremlchef Wladimir Putin ist, am Samstag in Moskau mit. Es | |
| sei nötig, alle „Lumpen zu bestrafen, die mit Schmutz werfen auf unser | |
| Land, die Soldaten und Offiziere, die an der militärischen Spezialoperation | |
| teilnehmen“, schrieb der Duma-Chef. Militärische Spezialoperation ist die | |
| offizielle russische Bezeichnung für Putins Angriffskrieg gegen die | |
| Ukraine. | |
| Das Gesetz ermögliche es, „Geld, Wertgegenstände und anderes Eigentum zu | |
| beschlagnahmen, die verwendet wurden oder bestimmt sind für die | |
| Finanzierung von krimineller Tätigkeit gegen die Sicherheit der Russischen | |
| Föderation“. Wolodin listet acht Vergehen auf, die zu einer Enteignung der | |
| Betroffenen führen können, darunter etwa auch die Forderung und | |
| Unterstützung von Sanktionen gegen Russland. | |
| Russland hatte im Zuge seines Überfalls auf die Ukraine mehrere Gesetze | |
| erlassen, um Kriegsgegner zu bestrafen, etwa wegen Diskreditierung der | |
| Armee. Nun droht zusätzlich die Beschlagnahmung von Vermögen. Auch wer etwa | |
| internationale Organisationen, in denen Russland kein Mitglied ist, oder | |
| ausländische Behörden unterstützt, muss demnach künftig mit Enteignung | |
| rechnen. | |
| „Jeder, der versucht, Russland zu zerstören, Verrat begeht, soll seine | |
| verdiente Strafe erhalten und den dem Land zugefügten Schaden ersetzen mit | |
| seinem eigenen Vermögen“, sagte Wolodin. Damit droht etwa auch geflüchteten | |
| Regierungsgegnern der Entzug ihres in Russland zurückgelassenen Eigentums. | |
| Wolodin nannte ausdrücklich zudem Künstler, die sich von Russland | |
| abgewendet haben wegen des Krieges und etwa die Ukraine unterstützen. | |
| Das Gesetz muss drei Lesungen in der Duma und dann den Föderationsrat | |
| (Oberhaus) passieren, bis es Kremlchef Putin per Unterschrift in Kraft | |
| setzt. Initiativen Wolodins werden in der Regel durch alle Instanzen | |
| durchgewunken. (dpa) | |
| ## Selenski: Kein Überleben ohne US-Hilfe | |
| Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski hat bekräftigt, dass er mit | |
| Russland unter Kremlchef Wladimir Putin keine Chance für einen Frieden | |
| sieht. „Er will keinen Frieden mit der Ukraine“, sagte Selenski im | |
| Interview des britischen Fernsehsenders Channel 4. Putin wolle vielmehr mit | |
| seinem Krieg weiter das gesamte Land einnehmen, meinte Selenski. Zugleich | |
| betonte er einmal mehr, dass die Unterstützung des Westens für die Ukraine | |
| überlebenswichtig sei. | |
| „Sie können uns mehr helfen, um zu gewinnen“, sagte Selenski mit Blick auf | |
| die westlichen Verbündeten, die Milliardenzahlungen an die Ukraine leisten | |
| und Waffen und Munition liefern. Er dankte auch für die bisherige | |
| Unterstützung. „Wir hätten [2][nicht ohne US-Hilfe überleben] können“, | |
| sagte er angesichts der Debatten in Washington um die weitere Militärhilfe | |
| zur Unterstützung des ukrainischen Abwehrkampfes gegen die russische | |
| Invasion. | |
| In dem Interview folgte Selenski auch der Bitte des Journalisten, | |
| Ex-US-Präsident Donald Trump einzuladen, damit der bei der Wahl im November | |
| erneut ins Amt strebende Politiker seine Pläne für eine Beendigung des | |
| Krieges vorstelle. „Ich lade Sie ein in die Ukraine, nach Kiew“, sagte | |
| Selenski, der Trump bereits zuvor eine solche Einladung ausgesprochen | |
| hatte. Er wolle hören, wie Trump seine Ankündigung, den Krieg binnen 24 | |
| Stunden zu beenden, umsetzen wolle. Dabei lehnte Selenski erneut | |
| Gebietsabtretungen an Russland ab, um einen Frieden zu erreichen. (dpa) | |
| ## Selenski-Berater fordert weitere Waffenlieferungen | |
| Der außenpolitische Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodimir | |
| Selenski, Michailo Podoljak, hat angesichts schwerer Kämpfe mit Russland | |
| [3][weitere Waffenlieferungen] gefordert. „Die Lage ist schwierig“, sagte | |
| Podoljak der Bild-Zeitung vom Samstag. „Das Problem in dieser Phase des | |
| Krieges besteht darin, dass die Anzahl der Waffen, Drohnen, Granaten und so | |
| weiter nicht gleichmäßig verteilt ist. Das muss ausgeglichen werden.“ | |
| Podoljak wehrte sich erneut gegen Forderungen nach Verhandlungen mit | |
| Russland. „Der Krieg wird nach Putins Vorstellungen weitergehen, bis er das | |
| gesamte Territorium der Ukraine erobert, bis er die Vorherrschaft in Europa | |
| erlangt, bis er andere postsowjetische Territorien erobert hat“, sagte der | |
| Präsidentenberater. „Ein Mensch zieht nicht in einen großen Krieg, nachdem | |
| er seinen Ruf und seine Beziehungen zerstört hat, wenn er sich mit wenig | |
| zufrieden geben will. Das ist Unfug.“ | |
| Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) telefonierte derweil am Freitagabend mit | |
| dem britischen Premierminister Rishi Sunak. „Wir müssen die Ukraine weiter | |
| substantiell und nachhaltig im Kampf gegen den russischen Angriffskrieg | |
| unterstützen“, schrieb Scholz im Anschluss im Kurzbotschaftendienst X, | |
| früher Twitter. Darin sei er sich mit Sunak einig. | |
| Derzeit gibt es insbesondere große Fragezeichen hinter neuen US-Hilfen für | |
| die von Russland angegriffene Ukraine. Grund ist eine Blockade durch die | |
| oppositionellen Republikaner im Kongress. (afp) | |
| ## Hacker mit Verbindungen zu Russland greifen Microsoft an | |
| [4][Hacker mit Verbindungen zum russischen Auslandsgeheimdienst] sind nach | |
| Angaben von Microsoft in E-Mail-Accounts von wichtigen Managern des | |
| US-Softwarekonzerns eingedrungen. Die Hacker hätten dabei Zugriff auf | |
| E-Mails und Anhänge von Managern und Cybersicherheitsmitarbeitern erhalten, | |
| erklärte Microsoft am Freitag. Es gebe derzeit aber keinen Hinweis darauf, | |
| dass Kundenkonten, Produktionssysteme, Quellcodes oder Systeme der | |
| Künstlichen Intelligenz betroffen gewesen seien. | |
| Verantwortlich sei die Hackergruppe Midnight Blizzard, die auch unter dem | |
| Namen Nobelium bekannt ist, erklärte Microsoft. Die Hacker hätten von | |
| November 2023 an ein Passwort an zahlreichen Microsoft-Konten ausprobiert – | |
| und damit schließlich bei einem alten Test-Account Erfolg gehabt. | |
| Dadurch hätten die Hacker in andere E-Mail-Konten eindringen können. Der | |
| Angriff sei am 12. Januar von Microsofts Sicherheitsteam entdeckt und in | |
| der Folge gestoppt worden. | |
| Die Untersuchung habe ergeben, dass die Hackergruppe in den E-Mail-Konten | |
| zunächst nach Informationen über sich selbst gesucht habe, erklärte der | |
| Softwarekonzern. Midnight Blizzard nimmt nach Angaben von Microsoft in | |
| erster Linie Regierungen, diplomatische Stellen, | |
| Nichtregierungsorganisationen und IT-Dienstleister in den USA und in Europa | |
| ins Visier. (afp) | |
| ## IAEA: Akw Saporischschja erneut von Landminen umgeben | |
| Um das von Russland besetzte [5][ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja] | |
| sind nach Angaben der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) erneut | |
| Landminen angebracht worden. „Die Minen entlang des Geländes (…) sind nun | |
| wieder an Ort und Stelle“, erklärte die IAEA am Freitag. Minen, die von | |
| Experten der Agentur identifiziert und im November entfernt worden waren, | |
| seien nun wieder dort, was „nicht mit den Sicherheitsstandards der IAEA | |
| vereinbar ist“. | |
| Demnach befinden sich die Minen in einem für das Betriebspersonal nicht | |
| zugänglichen Bereich in einer Pufferzone zwischen dem inneren und dem | |
| äußeren Zaun der Anlage. Die Organisation erklärte weiter, ihren Experten | |
| sei der Zugang zu mehreren Reaktorhallen sowie zu anderen Bereichen | |
| verwehrt worden. Der Zugang sei jedoch „notwendig, um die nukleare | |
| Sicherheit zu überwachen“, hieß es in der IAEA-Erklärung. (afp) | |
| 20 Jan 2024 | |
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