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# taz.de -- Spannungen zwischen DR Kongo und Ruanda: Zurück ins vorige Jahrhun…
> Zwischen der Demokratischen Republik Kongo und Ruanda braut sich ein
> Krieg zusammen. Die Welt sollte der Gewalteskalation nicht untätig
> zusehen.
Bild: Kongos Präsident Felix Tshisekedi am 10. Dezember in Goma
Das Konfliktgebiet Afrika der Großen Seen rangiert auf der Rangliste der
globalen Aufmerksamkeit weit unten. Aber was sich derzeit zwischen der
Demokratischen Republik Kongo [1][und Ruanda] zusammenbraut, verdient die
höchste Alarmstufe.
Bei seinem letzten Auftritt vor [2][den Wahlen an diesem Mittwoch] hat der
kongolesische Präsident Félix Tshisekedi gedroht, Ruanda den Krieg zu
erklären, und zum Sturz des ruandischen Präsidenten Paul Kagame aufgerufen,
da dieser kongolesische Rebellen unterstützt. Kongo hat auch die
Wahlbeobachtungsmission der Ostafrikanischen Gemeinschaft gecancelt und
hofft auf militärische Unterstützung aus dem südlichen Afrika.
Vor einem Vierteljahrhundert, im Sommer 1998, führte eine fast identische
Konfrontation die Region in einen brutalen Krieg, der halb Afrika
mobilisierte und die DR Kongo über Jahre in Stücke zerriss. Millionen
Menschen starben an den Folgen.
Die internationale Staatengemeinschaft sah erst zu und mobilisierte nach
dem Friedensschluss die größte UN-Blauhelmmission der Welt, um den
Scherbenhaufen Kongo wieder zusammenzufügen und ein neues Staatswesen für
die heute 100 Millionen Kongolesen aufzubauen.
Soll das alles vergeblich gewesen sein, bloß weil ein bedrängter Staatschef
jetzt die populistische Karte zieht? Tshisekedi ist Kongos erster Präsident
ohne militärischem Hintergrund und hat sich mehr als seine Vorgänger der
Verbesserung der Lebensumstände der Menschen gewidmet. Aber nun reaktiviert
er [3][das alte Völkermorddenken] der 1990er Jahre. Wenn das so weitergeht,
muss Ruanda reagieren und Afrika wird ins vergangene Jahrhundert
zurückgeworfen.
Deeskalierend müsste die internationale Gemeinschaft wirken, aber von ihr
kommen die völlig falschen Signale: Der UN-Sicherheitsrat berät dieser Tage
über den Abzug der UN-Blauhelme aus Kongo. Die regionale Eskalationsspirale
dreht sich wie schon vor 25 Jahren. Die Versäumnisse von damals, als man
die Gewaltakteure gewähren ließ, muss die Weltgemeinschaft nicht
wiederholen.
20 Dec 2023
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## AUTOREN
Dominic Johnson
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Ruanda
Konflikt
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