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# taz.de -- Lkw-Maut steigt: Brummis jetzt mit Klima-Komponente
> Mit der Lkw-Maut kann der Bund Milliarden für Verkehrsinvestitionen
> einsammeln – unabhängig vom Haushalt. Zum 1. Dezember wird die Gebühr
> angehoben.
Bild: Für sie wird es auf Autobahnen teurer: ein Lkw in Erfurt
Berlin dpa | Für schwere Lastwagen auf deutschen Autobahnen und
Bundesstraßen gilt von diesem Freitag an eine deutlich höhere Maut. Die
Nutzungsgebühr enthält ab 1. Dezember auch einen Aufschlag für den Ausstoß
klimaschädlichen Kohlendioxids (CO2). Basis für die konkreten Mehrkosten je
nach Emissionen des Fahrzeugs ist ein Aufschlag von 200 Euro pro Tonne CO2.
Der Bund erwartet durch die neue [1][CO2-Komponente] Mehreinnahmen in
Milliardenhöhe, die erstmals auch der Schiene zufließen sollen. Die
Speditionsbranche protestierte gegen die Belastungen und warnte vor
steigenden Verbraucherpreisen.
Berechnet wird die [2][Lkw-Maut] aus der [3][gefahrenen Strecke und einem
Mautsatz in Cent pro Kilometer], der bisher schon Anteile für die
Infrastrukturkosten sowie für Lärmbelastung und Luftverschmutzung enthielt.
Für den neuen CO2-Aufschlag werden die Lkw Emissionsklassen zugeordnet, wie
der bundeseigene Mautbetreiber Toll Collect erklärte. Hintergrund der
Klima-Differenzierung ist eine EU-Richtlinie.
Die vom Bundestag beschlossenen Änderungen sollen auch Anreize geben, dass
mehr sauberere Lastwagen auf die Straßen kommen. Emissionsfreie Lkw sind
bis Ende 2025 von der Maut befreit. Das Transportgewerbe moniert aber, dass
es bisher kaum Elektro-Lkws gibt und Ladepunkte fehlen.
Auf die Erhöhung folgt nach dem im Oktober beschlossenen Gesetz der
Ampel-Koalition noch eine Ausdehnung der Maut: Ab 1. Juli 2024 wird sie
schon für kleinere Transporter über 3,5 Tonnen fällig statt wie bisher ab
7,5 Tonnen. Das Verkehrsministerium schätzt, dass 300 000 Fahrzeuge neu
mautpflichtig werden. Ausgenommen bleiben aber Fahrten von
Handwerksbetrieben. Bisher sind rund eine Million schwere Lkw aus dem In-
und Ausland mit Bordcomputern zum Mautabbuchen unterwegs.
## Milliardeneinnahmen erwartet
Für den Bund soll künftig mehr Geld hereinkommen, das unabhängig von
ungewissen Haushaltslagen für Verkehrsinvestitionen reserviert werden kann.
Die erwarteten Einnahmen springen von knapp acht Milliarden Euro in diesem
Jahr auf mehr als 15 Milliarden Euro im nächsten Jahr. Von 2024 bis 2027
sollen dann Mehreinnahmen von 30,5 Milliarden Euro zusammenkommen. Dabei
wird auch die Verwendung neu geregelt: Die Hälfte der Maut-Einnahmen soll
weiter zweckgebunden in Verbesserungen der Bundesfernstraßen fließen – der
Rest überwiegend in „Maßnahmen aus dem Bereich Bundesschienenwege“, wie es
im Gesetzentwurf hieß.
Die Speditionsbranche machte schon Front gegen die starke Anhebung, die an
die Kunden weitergegeben werden müsse. Damit rechnet auch das
Bundesverkehrsministerium. Mautkosten machten aber nur einen geringen
Anteil der Transportkosten und einen noch geringeren der Gesamtkosten des
Endprodukts aus, hieß es im Gesetzentwurf. Daher seien Auswirkungen auf das
Verbraucherpreisniveau „marginal“.
1 Dec 2023
## LINKS
[1] https://dserver.bundestag.de/btd/20/080/2008092.pdf
[2] /Erhoehung-der-Lkw-Maut/!5958397
[3] https://www.toll-collect.de/de/toll_collect/bezahlen/maut_tarife/p1745_maut…
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