| # taz.de -- Proteste von Anti-Atom-Initiativen: NRW drohen Castortransporte | |
| > Schon 2024 könnten hoch radioaktive Brennelemente per LKW mitten durch | |
| > NRW rollen. Atomkraftgegner:innen sprechen von „sinnloser | |
| > Atommüllverschiebung“. | |
| Bild: Einsatzkräfte sichern die Probefahrt eines leeren Castor-Behälters am 2… | |
| Bochum taz | Umweltschützer:innen [1][haben erneut gegen Dutzende | |
| drohender Castortransporte] demonstriert, die mit hochradioaktivem Atommüll | |
| schon ab 2024 durch die Ballungsräume Nordrhein-Westfalens rollen könnten. | |
| Proteste gegen einen am Dienstagabend durchgeführten, noch unbeladenen | |
| Lkw-Probetransport gab es an den Start- und Zielorten Jülich und Ahaus. | |
| Schließlich werde damit eine „sinnlose Atommüllverschiebung“ vorbereitet, | |
| erklärten [2][vier Anti-Atom-Initiativen wie das Bündnis Stop Westcastor | |
| zusammen mit dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND)]. | |
| Der Atommüll besteht aus in 152 Castoren gelagerten 192.000 | |
| Brennelement-Kugeln des ersten deutschen Hochtemperaturreaktors, der seit | |
| 1966 auf dem Gelände des Forschungszentrums Jülich betrieben wurde. | |
| Wegen angeblicher Erdbebengefahr hatte der einstige | |
| SPD-Landeswirtschaftsminister Garrelt Duin als Atomaufsicht 2014 eine | |
| Räumung des Jülicher Atommülllagers angeordnet. Allerdings: Diese | |
| Erdbebengefahr existiert nach einer 2022 getroffenen Einschätzung des | |
| Bundesamts für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) nicht. | |
| ## Keine „heiße Zelle“ für Castor-Reparatur | |
| Offenbar will die Jülicher Entsorgungsgesellschaft für Nuklearanlagen (JEN) | |
| ihren hochradioaktiven Atommüll trotzdem mitten durch die Landeshauptstadt | |
| und das westliche Ruhrgebiet rollen lassen – am Dienstag führte die Route | |
| durch den Düsseldorfer Flughafentunnel der A44 und weiter über die | |
| Autobahnen 3, 40, 59, 42 und 31 nach Ahaus. | |
| Dabei sei das dortige Zwischenlager nur bis 2036 genehmigt, sagt Felix | |
| Ruwe, Sprecher der Initiative Kein Atommüll in Ahaus. Außerdem gebe es | |
| keine „heiße Zelle“ zur Reparatur defekter Castoren. Dazu komme: Vor einer | |
| möglichen Endlagerung müsse der Atommüll noch einmal untersucht und | |
| umverpackt werden, argumentiert Ruwe – ein erneuter Rücktransport nach | |
| Jülich sei deshalb schon heute absehbar. | |
| Als Atomaufsicht müsse sich jetzt [3][Nordrhein-Westfalens grüne | |
| Wirtschaftsministerin Mona Neubaur] einschalten, fordert wie Ruwe auch | |
| Kerstin Ciesla, stellvertretende Landesvorsitzende des BUND. Der Atommüll | |
| müsse in Jülich bleiben, wo die Expertise des Forschungszentrums | |
| bereitstehe. | |
| Zwar erklärt Neubaurs Ministerium, über den Verbleib des Atommülls | |
| entscheide das BASE – doch das Bundesamt will da offenbar nicht mitspielen. | |
| Das Amt sei lediglich Genehmigungsbehörde „zum Transport von Jülich nach | |
| Ahaus“, heißt es in einer Mail an die taz: Ein „Ansprechpartner für Fragen | |
| zu diesbezüglichen politischen Entscheidungen“ sei das BASE dagegen | |
| ausdrücklich nicht. | |
| 22 Nov 2023 | |
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| [1] /Protest-gegen-Castor-Transporte/!5968470 | |
| [2] https://www.ausgestrahlt.de/presse/uebersicht/mona-neubaur-nrw-muss-absurde… | |
| [3] /Gruener-Triumph-in-Nordrhein-Westfalen/!5852529 | |
| ## AUTOREN | |
| Andreas Wyputta | |
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