| # taz.de -- Missbrauchsbeziehung mit dem Lehrer: Schweigen heißt Ja | |
| > Als Teenager geht Marina ein Verhältnis mit ihrem Lehrer ein. Jahre | |
| > später wird ihr klar: Es war Missbrauch, sie nicht sein einziges Opfer. | |
| Dass meine erste Beziehung ein Missbrauch war, habe ich erst nach 12 Jahren | |
| verstanden. Es war keine plötzliche Erkenntnis, sondern eine langsame, | |
| eine, die einsickerte, immer wieder aufgehalten durch Zweifel, meistens an | |
| meiner eigenen Urteilskraft. Doch an den Moment, in dem das Bild meiner | |
| Beziehung zu meinem Schullehrer Risse bekam, erinnere ich mich genau. | |
| Es ist ein Tag im September 2011, ich schreibe Alina*, eine seiner | |
| Schülerinnen, eine Nachricht: Wie gut versteht sie sich mit ihm? Ich bin | |
| aus der Schule raus, studiere seit Kurzem, habe keinen Kontakt mehr zu ihm, | |
| aber in meinem Kopf ist er noch immer und es geht mir nicht gut. „Wir sind | |
| zusammen“, schreibt Alina zurück, „seit einem halben Jahr“. | |
| Ich rechne nach – sie war noch keine 14 Jahre alt, als das, was Alina als | |
| Beziehung bezeichnet, begonnen hat. Nun ist klar, was ich ahnte, und wovor | |
| ich mich so gefürchtet hatte: Alina ist sein neues Opfer. Von meinem | |
| Gesicht rinnen Tränen auf die Tastatur meines Computers. Ich tippe eine | |
| Antwort: „Wir müssen uns dringend treffen“. | |
| An diesem Tag, vor fast 12 Jahren, beginnt die Aufarbeitung jener | |
| Ereignisse in meiner Jugend, für die ich mir lange Zeit selbst die Schuld | |
| gab. Eine Jugend, in der meine Grenzen von einem erwachsenen Mann in einer | |
| Machtposition so verschoben wurden, dass [1][ich darin keinen Missbrauch | |
| erkannte]. Eine, meine Geschichte, über die ich lange schwieg und die ich | |
| jetzt bereit bin zu erzählen, um jenes Schweigen zu brechen, das Täter | |
| schützt und Betroffene sich selbst überlässt. | |
| Dieser Text beruht überwiegend auf Erinnerungen. Aus Schmerz und | |
| Selbstschutz habe ich vor einigen Jahren alle Chat-Nachrichten und SMS | |
| zwischen mir und meinem Lehrer gelöscht. Es gibt jedoch Belege für [2][sein | |
| sexualisierendes und manipulatives Verhalten] gegenüber Mitschülerinnen in | |
| Postings und Online-Kommentaren, Fotos, die eine ungewöhnliche körperliche | |
| Nähe zu mir und anderen Schülerinnen zeigen, sowie Zeugnisse weiterer | |
| Betroffener, die die taz geprüft hat. | |
| Zu ihrem Schutz und meinem sind alle Namen in diesem Text anonymisiert, | |
| auch meiner und der des Lehrers. Die wahren Namen sind der Redaktion | |
| bekannt, ihre Identität wurde verifiziert. Die taz hat den Lehrer mit den | |
| Vorwürfen, die ich ihm gegenüber erhebe, konfrontiert. | |
| ## Der neue Lehrer | |
| Meine Geschichte beginnt in Belarus, dort komme ich her. Der Ort spielt | |
| hier jedoch keine Rolle, denn Missbrauch kennt keine geografischen Grenzen. | |
| Als ich 2010 die 11. Klasse besuche, kommt er an unsere Schule: der neue | |
| Deutschlehrer. | |
| Ich bin 16 Jahre alt, eine Außenseiterin mit guten Noten, oft fühle ich | |
| mich einsam. Trotzdem bekomme auch ich mit, dass alle über ihn reden, den | |
| 27-jährigen Herrn Kirill Danilow. Mittelgroß, Brille, ein Anzug mit zu | |
| breiten Hosenbeinen und einem zu kurzen Kragen. Er scheint immer in Eile zu | |
| sein, Stirn nach vorne, kleine, schnelle Schritte. | |
| Wenige Wochen später sitze ich mit ein paar anderen zusammen in einer Art | |
| Spezialunterricht. Wir bereiten uns auf den nationalen Deutschwettbewerb | |
| vor. Herr Danilow ist unser Lehrer. Er wirkt nun entspannter, trägt | |
| lässig-sportliche Kleidung, macht Witze und spricht akzentfrei Deutsch. | |
| Sein Unterricht ist anders als alles, was wir bisher kannten. Er bringt uns | |
| Umgangssprache bei, verliert kein Wort über Schiller und Goethe. Wir lachen | |
| viel, wir mögen ihn. | |
| Eines Tages spricht er mich nach dem Unterricht an. Wir bleiben allein im | |
| Raum, er gibt mir Tipps, wie ich mich besser auf den Wettbewerb vorbereiten | |
| kann, macht Witze und berührt mich dabei gelegentlich. Es sind keine | |
| flüchtigen Berührungen, die irritieren. Hier ein fester ermutigender Griff | |
| an die Schultern, da ein beruhigendes Tätscheln auf den Rücken, alles bloß | |
| etwas zu lang und zu oft. Ich nehme das wahr, mache mir aber nichts daraus. | |
| Er ist eben kein gewöhnlicher Lehrer, er spricht mit uns auf Augenhöhe. | |
| Am selben Abend bekomme ich eine Freundschaftsanfrage von ihm im Sozialen | |
| Netzwerk Vkontakte, einer russischen Alternative zu Facebook. Das | |
| schmeichelt mir, ich akzeptiere die Anfrage. Sofort bekomme ich eine | |
| Chat-Nachricht. Er witzelt herum, zieht mich auf, ich necke zurück. Viele | |
| unserer zukünftigen Gespräche werden dieser Dynamik folgen. Und in vielen | |
| kokettiert er mit unserem Altersunterschied. | |
| Täglich verbringe ich mehrere Stunden online. Auch in der Schule suchen wir | |
| häufiger Kontakt zueinander, in den Pausen, nach dem Unterricht. Er schlägt | |
| vor, dass wir uns duzen. Ich weiß, das gilt nur, wenn wir allein sind. | |
| Irgendwann ruft er mich nach der Schule an, von da an telefonieren wir | |
| beinahe jeden Tag. Ab und zu hört er am Telefon, wie meine Eltern im | |
| Hintergrund streiten. Dann lege ich auf. Er bekommt mit, dass ich meinen | |
| Vater selten nüchtern sehe, dass meine Eltern seit Jahren geschieden sind, | |
| aber es sich nicht leisten können, auseinander zu ziehen. Dass ich gerne | |
| länger in der Schule bleibe, weil es dort ruhiger ist als in der | |
| Zwei-Zimmer-Wohnung, in der wir zu viert wohnen. Kurz: Dass ich verletzlich | |
| bin. | |
| Ich erzähle und er hört zu, und andersherum, auf Augenhöhe, so fühlt es | |
| sich an. Noch nie hat mir ein Mann so viel Aufmerksamkeit geschenkt und | |
| sich so geöffnet, geschweige denn ein Lehrer. Ich fühle mich besonders. | |
| Immer wieder sagt er, ich sei viel zu klug für eine 16-Jährige. Von | |
| Erwachsenen höre ich das nicht zum ersten Mal, doch zum ersten Mal ist der | |
| Erwachsene – mein Freund. Zum ersten Mal macht mich das Klugsein nicht zum | |
| Out-, sondern zum Insider. | |
| Um mehr über typische Verhaltensmuster von Tätern und Betroffenen von | |
| Missbrauch zu erfahren, habe ich Jahre später mit der Psychotherapeutin und | |
| Sexologin Jewgenija Smolenskaja gesprochen, die mit beiden Gruppen | |
| arbeitet. | |
| Sie sagt, in der Psychologie bezeichnet man im Bereich der Pädokriminalität | |
| den engen Kontakt, der damals zwischen mir und meinem Lehrer entsteht, als | |
| Grooming. Das englische Wort bedeutet wörtlich übersetzt „Pflegen“ und wi… | |
| im Zusammenhang mit Tieren oder Nutzgegenständen benutzt. Im Kontext von | |
| Missbrauch meint er jedoch das langsame Sich-Annähern eines Erwachsenen an | |
| ein Kind oder an Jugendliche, das gezielte Aufbauen einer vertraulichen | |
| Beziehung, um sie so zu sexuellen Handlungen zu bringen. | |
| „Es ist relativ einfach, Kinder und Jugendliche zu beeindrucken“, sagt | |
| Smolenskaja, „deswegen bekommen die Täter ziemlich schnell eine emotionale | |
| Antwort von ihnen.“ Zu erkennen, ab wann es zum offensichtlichen Missbrauch | |
| kommt, sei schwer, weil insbesondere Jugendliche sich verlieben und ab | |
| einem gewissen Zeitpunkt diesen Kontakt selbst suchen können. | |
| Damals habe ich keine Ahnung, was [3][Grooming] bedeutet, aber in jedem | |
| unserer Gespräche spüre ich eine Doppeldeutigkeit, die mich in Verlegenheit | |
| bringt. Sätze wie „Niemand liebt mich“ und „Ich bin ja nur ein Lehrer f�… | |
| dich“, nach denen er stumm wird und ich das Gefühl habe, ihm zu | |
| widersprechen, gut zureden, ihn auffangen zu müssen. Ich bin verunsichert. | |
| In meinen Antworten weiche ich meistens irgendwie aus oder mache alles zum | |
| Witz: „Kein Wunder, so eine Nervensäge wie dich kann man nur schwer lieben, | |
| Grinse-Smiley“. | |
| So ungefähr geht dieses Ping-Pong weiter, bis ich eines Tages eine | |
| Nachricht bekomme, die alles verändert: „Ich liebe dich.“ | |
| Ich sitze zu Hause in der Küche und starre auf die drei Wörter auf dem | |
| kleinen Bildschirm meines Handys. Ich klappe es zusammen und auf, zusammen | |
| und auf. Ich gucke aus dem Fenster, es schneit. Ich antworte nicht und lege | |
| das Handy weg. | |
| ## Die Entscheidung | |
| Später am Abend ruft er mich an, sagt, ich solle mich nicht unter Druck | |
| gesetzt fühlen. Er werde bald fast einen Monat lang auf einer | |
| Schulexkursion sein, und ich hätte Zeit, eine „Entscheidung“ zu treffen. | |
| Was er damit meint, eine Entscheidung treffen, führt er nicht aus. Nur | |
| soviel: Wenn er zurückkomme, würde ich nichts sagen müssen. Ich solle ihm | |
| einfach in die Augen sehen – er werde dann alles verstehen. Ich bin 16, ich | |
| finde das romantisch. | |
| Doch der Kontakt bricht während dieser Zeit nicht ab. Wir telefonieren, | |
| jeden Tag, manchmal stundenlang. Nur eins scheint meinem Leben noch | |
| Struktur zu geben – der Klingelton meines Handys. Wir reden viel über meine | |
| Familie. Er beruhigt mich, wenn es zu Hause mal wieder kracht, und sagt, es | |
| sei nicht meine Schuld. Er hört zu – und immer öfter bin ich es nun, die | |
| ihn anruft. | |
| Irgendwann sagt er fast beiläufig, dass er während unserer Gespräche | |
| manchmal masturbiere. Ich weiß nicht, wie ich reagieren soll. Ich bin | |
| angewidert, aber ich will auch nicht kindisch oder unerfahren wirken, also | |
| schweige ich. Wie genau die Unterhaltung weitergeht, erinnere ich nicht | |
| mehr. | |
| Über Sex wird in meiner Familie nur eins gesagt: dass er in der Ehe | |
| stattfinden soll. [4][In der Schule beschränkt sich die Sexualaufklärung] | |
| auf Horror-Geschichten über Geschlechtskrankheiten. Persönlich habe ich | |
| zwei oder drei Pornofilme gesehen, das war's. Erst durch ihn verstehe ich, | |
| dass das, was ich manchmal mit meinem Körper mache und wofür ich – einmal | |
| von meiner Mutter erwischt – gerügt wurde, Selbstbefriedigung ist. Von ihm | |
| zu hören, dass das völlig okay ist, fühlt sich befreiend an. | |
| Er füttert mich mit Wissen, das ich aufsauge wie ein Schwamm und nicht | |
| hinterfrage. Ich lerne das Wort frigide und dass es ganz schlimm sei, wenn | |
| eine Frau so ist. Er doziert, dass Frauen im Intimbereich glatt rasiert | |
| sein müssten, denn es gebe nichts Ekligeres als Haare dort. | |
| Welche Unterwäsche ich gerade anhabe, fragt er mich einmal. Ich gucke in | |
| meine Hose – pastellfarben, Baumwolle, loser Faden – und antworte: schwarz, | |
| Spitze. Es ist mir unangenehm, aber ich will nicht das frigide Mädchen | |
| sein, nicht für ihn. | |
| Als er von der Reise zurückkommt, weiß ich immer noch nicht, was ich ihm | |
| auf seine Liebesbekundung antworten soll. Einerseits macht mir die | |
| Vorstellung von einem Leben ohne unsere Gespräche Angst. Gleichzeitig fühlt | |
| es sich nicht gut an, immer wieder von ihm an meine persönlichen Grenzen | |
| getrieben zu werden und darüber hinaus. Als wir uns wieder im Schulkorridor | |
| treffen, schaue ich ihm schweigend in die Augen. Er nickt, kaum bemerkbar. | |
| Schweigen heißt ja. | |
| Damit beginnt der Abschnitt, den ich auch viele Jahre nach seinem Ende noch | |
| als Beziehung bezeichnen werde. Diese Beziehung in Anführungsstrichen | |
| entwickelt sich hauptsächlich innerhalb der Schule. Wir verbringen immer | |
| mehr Zeit miteinander. Wenn ich schon Schul-Aus habe, sitze ich bei ihm im | |
| Klassenzimmer, auch wenn er gerade noch andere Klassen unterrichtet. Seine | |
| Schüler*innen stellen keine Fragen, genauso wenig wie die Lehrer*innen, | |
| die ab und zu reinkommen. | |
| War es mein Ruf der Schulbesten, der sie ablenkte, die Angst vor der | |
| Erkenntnis, vor dem Tabubruch, der sie zu unbequemem Handeln gezwungen | |
| hätte, oder war es Gleichgültigkeit, die die Lehrer*innen schweigen | |
| ließ? Bis heute habe ich darauf keine Antwort. | |
| Woche für Woche reizt er die Verbotenheit unseres Verhältnisses weiter aus, | |
| küsst mich unerwartet in einem leeren Flur, streichelt beim Vorbeigehen | |
| flüchtig meinen Nacken, ruft mich im Unterricht zu seinem Tisch und greift | |
| mir darunter zwischen die Beine. Jedes Mal falle ich vor Angst fast um, und | |
| genieße es. | |
| ## Höhen und Tiefen | |
| Nach drei Monaten verändert sich etwas. Er kommt verkatert in den | |
| Unterricht. Ich kenne diesen Geruch gut, dezent säuerlich und bitter. Als | |
| der Unterricht beginnt, gibt er mir Aufgaben, die ich nicht lösen kann. Er | |
| sagt nur „Schlecht“ und fragt die anderen etwas Leichtes. „Was ist nur mit | |
| ihm los?“, höre ich hinter mir jemanden flüstern. Am Ende schreibt er ein | |
| Sprichwort auf die Tafel, das wir lernen sollen: „Verbotene Früchte sind | |
| süß“. Er dreht sich um und schaut mich an, ich senke den Blick. | |
| In den nächsten Tagen ist er wortkarg und formell mit mir, aber gesellig | |
| mit den anderen Mädchen. Was mache ich falsch? Meine Unsicherheit wächst. | |
| In diesen Tagen sehe ich oft eine Achtklässlerin sein Klassenzimmer | |
| verlassen, in den Pausen quatschen sie, ich sehe mich selbst in diesem | |
| Mädchen. Mir wird mulmig. Am Telefon spreche ich ihn darauf an, und bereue | |
| es sofort: Er wird laut, sagt, ich verhalte mich kindisch, und legt auf. | |
| In den nächsten Tagen kann ich ihn nicht erreichen. Ich habe Angst, ihn zu | |
| verlieren und mache mir Vorwürfe: Wie konnte ich nur denken, dass zwischen | |
| ihnen etwas ist? Sie ist ja noch ein Kind. Sie ist 13, ihr Name ist Alina. | |
| Sie ist das Mädchen, das ich etwa ein halbes Jahr später anschreiben werde. | |
| Das, was zwischen mir und dem Lehrer ist, fühlt sich nun an wie eine | |
| Achterbahnfahrt: in einem Moment kitzelt es angenehm im Bauch, im nächsten | |
| kotzt man. Wir streiten öfter, danach ignoriert er mich. Ich fühle mich | |
| bestraft und suche den Fehler bei mir, bis da wieder Nähe ist zwischen uns | |
| und die Fahrt von vorne beginnt. | |
| An einem frühlingshaften Abend besuche ich meine Oma auf dem Land. Er ruft | |
| mich an. Von dem folgenden Gespräch habe ich kein klares Bild mehr, es ist | |
| überbelichtet, durch einen Satz, der wie ein Blitz einschlägt: „Ich stehe | |
| auf dem Dach eines Hochhauses – wenn du nicht sofort kommst, springe ich | |
| herunter.“ Ich rede auf ihn ein, dass ich nicht in der Stadt bin, dass der | |
| nächste Bus erst am nächsten Morgen fährt, flehe ihn an, vom Dach | |
| herunterzukommen. | |
| Irgendwann sagt er, er sei zu Hause. Ich verspreche, morgen zu ihm zu | |
| kommen. Wir legen auf. Ich bin außer mir. Warum tut er das? | |
| Als wir uns am nächsten Tag treffen, nimmt er mich mit auf eine Party bei | |
| Freunden. Sie sind alle um die 30. Er schenkt mir einen Wodka ein, ich soll | |
| mich ein bisschen entspannen. Ich lehne ab. Später sind wir in einem leeren | |
| Zimmer – nur er, ich und der starke säuerlich-bittere Geruch. Als er mir | |
| seine Hand in die Unterhose schiebt, löse ich mich von ihm und springe zur | |
| Tür. Er lässt mich gehen. In den nächsten Tagen ignoriert er mich wieder. | |
| Und dann steht er plötzlich vor meiner Wohnungstür, ein blauer Luftballon | |
| in der Hand – er weiß, dass ich übers Wochenende allein zu Hause bin. Ich | |
| lasse ihn rein. Er redet viel, von unserer gemeinsamen Zukunft und davon, | |
| wie sehr er mich liebt. Doch er macht nichts, er küsst mich nicht einmal. | |
| Ich bin erschöpft, denke: Nochmal so einen Achterbahnlooping schaffe ich | |
| nicht mehr. Aber ich habe Angst, wieder tagelang ignoriert zu werden, und | |
| sage: „Ich will, dass du mein Erster bist.“ | |
| Er geht duschen. Danach sagt er, er wolle keinen penetrativen Sex, das | |
| überrascht mich. Es kommt zum Oralsex, zu dem ich mich noch weniger bereit | |
| fühle. Währenddessen liege ich auf der Couch, bin froh, dass das Licht aus | |
| ist und weine still. | |
| Als er am nächsten Morgen gehen will, dämmert es noch. Er zieht sich | |
| schnell an, lehnt einen Kaffee ab und guckt durch den schmalen Türspalt, | |
| bevor er die Wohnung verlässt. Ich spüre: Die erste gemeinsame Nacht hat | |
| die Achterbahnfahrt nicht enden lassen. | |
| Ich erinnere mich nicht mehr, wie oft er noch verschwand und wieder | |
| auftauchte, mich zu sich rief und dann abwies. Aber gegen Ende des | |
| Schuljahres ist es vorbei. Der Deutschwettbewerb liegt hinter uns, ich habe | |
| keinen Unterricht mehr bei ihm. Die heimlichen Treffen, die Anrufe, die | |
| Liebeserklärungen – alles nimmt ein Ende. In den Schulkorridoren macht er | |
| kehrt, wenn er mich sieht. Er beantwortet meine Anrufe nicht mehr, ein | |
| klärendes Gespräch bleibt aus. Alles endet im Schweigen, so wie es auch | |
| begonnen hat. | |
| Seine Gleichgültigkeit tut weh. Er hat in mir das Gefühl gesät, wertvoll zu | |
| sein, ließ es wachsen und nun, als es anfing zu blühen, reißt er es an der | |
| Wurzel aus. Ich fühle mich benutzt und weggeschmissen. | |
| ## Blick in den Abgrund | |
| In der Schule hat sich über die Zeit die Erzählung verbreitet, ich hätte | |
| mich in den Deutschlehrer verliebt, unerwidert natürlich. Jahre später höre | |
| ich von jemandem, auch er selbst hätte das herum erzählt. Schlaue Taktik, | |
| denke ich. | |
| Damals bin ich nicht fähig zu definieren, was ich spüre. Wut, Enttäuschung, | |
| Trauer? Es ist ein diffuser wiederkehrender Schmerz, der meine Brust packt | |
| und mich nicht atmen lässt. Ich weine viel. | |
| Einmal nehme ich die Rasierklinge und führe sie ans Handgelenk. Ich fühle | |
| mich wie ein Luftballon, der kurz vor dem Platzen ist. Ich will das Platzen | |
| beschleunigen, will verschwinden, unbemerkt, als hätte es mich nie gegeben. | |
| Ich stelle mir das Danach vor – den Schmerz meiner Eltern, das | |
| Kopfschütteln der Lehrer, die Erzählungen, ich hätte das wegen der | |
| unerwiderten Liebe zum Lehrer gemacht. Das will ich nicht. | |
| Dann bekomme ich die ersten Fressanfälle. Ich stopfe mich voll, meistens | |
| mit Süßigkeiten, und fühle mich wieder gut, fast glücklich, für einen | |
| kurzen Moment. Danach überwältigt mich die Scham und die Angst, dick zu | |
| werden. Also beuge ich mich über die Kloschüssel, stecke mir zwei Finger | |
| tief in die Kehle. Ich finde darin einen Weg, mit dem Trauma umzugehen. | |
| Dass dieser Weg gefährlich ist, ist mir nicht bewusst. Von Bulimie habe ich | |
| nie gehört. | |
| Das Schuljahr neigt sich dem Ende zu, im Juni 2011 mache ich mein Abitur | |
| und ziehe zum Studieren weg. Im September haben er und ich nochmal Kontakt. | |
| Danach scanne ich stundenlang sein Onlineprofil. Fast ausschließlich | |
| Schülerinnen kommentieren seine Posts und Bilder. | |
| Alina, die jetzt in der neunten Klasse und 14 Jahre alt ist, fällt mir | |
| besonders auf. Es ist jener Moment, in dem sich der Verdacht verfestigt, | |
| dass ich nicht die einzige Schülerin im Leben meines Deutschlehrers bin. | |
| Ein Wendepunkt, der Keim einer Erkenntnis. Ich schreibe Alina an, sie sagt, | |
| sie und der Lehrer seien in einer Beziehung. Wir verabreden uns. Das | |
| Treffen läuft nicht so wie erwartet. | |
| Alina wirkt überrascht, sogar misstrauisch, als ich ihr erzähle, was ich | |
| mit ihm hatte. Sie sagt etwas wie: „Mit mir ist alles anders, mit mir meint | |
| er es ernst.“ Sie spricht offen über ihre sexuellen Erfahrungen mit ihm und | |
| wirkt stolz. Ich hatte gedacht, ich würde sie warnen, und komme mir dumm | |
| vor. Nach dem Gespräch drehen meine Gedanken Kreise: Hat sie Recht? War ich | |
| einfach nicht gut genug für ihn? Schließlich hat er keine von uns zu etwas | |
| gezwungen… | |
| Meine Fressanfälle werden wieder mehr. Heute weiß ich, warum. Ich fühlte | |
| mich nicht ernst genommen, und zwar von der Person, die – wie ich dachte – | |
| mich am allerbesten verstehen würde: einer Betroffenen. Klar, sie war noch | |
| ein Kind und, wie sie behauptete, verliebt. Etwas später werde ich als | |
| Erwachsene ähnlich reagieren. | |
| Als im Jahr 2017 die MeToo-Bewegung entsteht, bin ich skeptisch gegenüber | |
| den lauten Frauen. Ich frage mich, warum sie so lange geschwiegen haben, | |
| und statt zu erkennen, dass ich eine von ihnen bin, dass auch ich | |
| [5][missbraucht worden] war und schwieg, reagiere ich mit Ablehnung und | |
| Misstrauen, ein Akt der Selbstsabotage. | |
| Ab wann ist ein Opfer ein Opfer? Erst wenn es sich selbst als solches | |
| sieht? Die Psychotherapeutin und Sexologin Jewgenia Smolenskaja sagt, ein | |
| Missbrauch müsse nicht immer traumatisch enden. Doch das bedeute nicht, | |
| dass es keiner war. | |
| Etwa ein Jahr nach dem Gespräch mit Alina lösche ich alles, was mich an ihn | |
| erinnert: den Chatverlauf, die SMS, seine Handynummer. Nur an einem halte | |
| ich fest, dem Glauben, eine echte, erwachsene Beziehung gehabt zu haben, | |
| mit meinem Lehrer. Langsam fühle ich mich besser, die Bulimie geht zurück, | |
| die Suizidgedanken bleiben aus. | |
| Nur manchmal schaue ich mir noch seine Social Media-Profile an, die Bilder | |
| von ihm mit jungen Schülerinnen und das gegenseitige Necken in den | |
| Kommentaren. Immer wieder legt er neue Accounts an. Ich finde das | |
| auffällig. Aber mehr weiß ich nicht damit anzufangen. | |
| Mit 21 treffe ich eine alte Bekannte aus der Schule. Wir denken an unsere | |
| Schulzeit zurück. Sein Name fällt, in welchem Zusammenhang erinnere ich | |
| nicht mehr. Sie erzählt, auch sie und unser Lehrer hätten mal geknutscht, | |
| zu mehr sei es nicht gekommen. Die Gedanken kehren zurück, an die | |
| Schülerinnen, die er gerade unterrichtet, alle gerade mal 14. Zum ersten | |
| Mal lasse ich die Frage zu: Was wäre, wenn das Schweigen ein Ende hätte? | |
| Ich entscheide mich, zur Polizei zu gehen. Doch davor will ich mit meiner | |
| Mutter reden. | |
| ## Die Aufarbeitung | |
| Bei einem Besuch sitze ich bei ihr in der Küche – Mama hobelt den Weißkohl. | |
| Als ich ihr sage, dass dieser Freund damals, den ich in der 11. Klasse | |
| hatte, mein Lehrer war, hört sie auf zu hobeln und alles ist ganz still. | |
| Ich habe sie auf dieses Gespräch nicht vorbereitet. Ich will ihr alles | |
| erzählen, bis zum letzten Detail. Ich will, dass sie mich danach umarmt und | |
| wir zusammen weinen. Doch sogleich schäme ich mich, habe Angst, sie zu | |
| enttäuschen, nicht mehr die brave Tochter zu sein. „Keine Sorge, wir hatten | |
| nichts“, füge ich hastig hinzu. | |
| Sie atmet auf und wendet sich wieder dem Kochtopf zu, als gäbe es nun | |
| nichts mehr zu besprechen. Ich fasse Mut und setze nochmal an: „Ich will | |
| aber zur Polizei gehen.“ Meine Mutter schaut mich erschrocken an. „Bitte, | |
| mach das nicht, denk an dich selbst. Wozu brauchst du zermürbende | |
| Vernehmungen, lange Gerichtsverhandlungen und böses Gerede?“ | |
| Im Nachhinein wundert es mich nicht. Auch meine Mutter hat als Kind Gewalt | |
| erfahren, so wie auch ihre Mutter, es zog sich durch die Familie. Nur | |
| selten sprachen sie darüber. Das Gespräch mit meiner Mutter endet, bevor | |
| das Essen fertig gekocht ist. Am nächsten Morgen fahre ich wieder zurück in | |
| die Stadt, in der ich studiere. Zur Polizei bin ich nie gegangen. | |
| Heute kann ich nichts mehr tun, mein Fall ist verjährt. Doch auch damals | |
| hätte eine Anzeige vermutlich nicht zum Erfolg geführt. Sexuelle Handlungen | |
| mit Kindern unter 16 Jahren gelten in Belarus als Missbrauch und sind | |
| strafbar. Ich war bereits 16 und galt somit in Fragen des Sexuallebens als | |
| Erwachsene. Dass er mein Lehrer war, spielt keine Rolle. Moralisch sei das | |
| zwar fraglich, aber nicht gesetzeswidrig, da der Kontakt einvernehmlich | |
| gewesen sei, sagt mir ein belarussischer Jurist, den ich während der | |
| Entstehung dieses Textes um eine Einschätzung gebeten habe. | |
| Die Psychotherapeutin Jewgenia Smolenskaja wiederum sagt, man könne hier | |
| nicht von Einvernehmlichkeit sprechen, weil sich Schüler*innen immer in | |
| einem Machtungleichverhältnis zu ihrer Lehrkraft befänden. „Der Lehrer | |
| trägt die Verantwortung, keine Grenzen zu überschreiten. Die Schülerin kann | |
| diese Verantwortung nicht tragen.“ | |
| ## Endlich reden | |
| Im Herbst 2022, sieben Jahre nach dem Gespräch mit meiner Mutter, habe ich | |
| einen Videocall mit meinen Freundinnen. Wir reden sechs Stunden, bis in die | |
| Nacht hinein. Zum ersten Mal erzähle ich von der Sache mit meinem Lehrer, | |
| von Anfang bis Ende. Und das löst in mir etwas aus. | |
| In den letzten sieben Jahren habe ich [6][viel über sexualisierte Gewalt | |
| gelesen] und Geschichten wie meine gehört. Ich lernte meinen Mann kennen | |
| und erfuhr, was eine gesunde Beziehung ist. Meine Selbstwahrnehmung hat | |
| sich verändert, und ich habe keinen Zweifel mehr: Mein Deutschlehrer hat | |
| mich manipuliert und missbraucht. Und das war nicht meine Schuld. Noch | |
| immer sind da diese Fragen, nur lauter: Wie viele Mädchen wie mich gab es | |
| noch? Und wie kamen sie damit zurecht?Kamen sie zurecht? | |
| Ich beschließe, sie zu suchen und zu kontaktieren. | |
| Zuerst erstelle ich eine Liste von Mädchen, heute jungen Frauen, von denen | |
| ich glaube, sie könnten auch betroffen sein. Weil ich mich an Situationen | |
| in der Schule erinnere oder irgendwann einmal Bilder von ihnen auf seinen | |
| Social-Media-Profilen gesehen habe. Dann suche ich. Stundenlang scanne ich | |
| die alten und neuen Accounts meines Lehrers, durchforste die Profile seiner | |
| Schülerinnen. | |
| Irgendwann stoße ich auf ein Mädchen von damals, Katja, fünf Jahre jünger | |
| als ich. Ich erkenne ihr Gesicht auf einem Bild, diesen melancholischen | |
| Ausdruck. Ich habe es öfter auf seinen Profilen gesehen. Sie ist auf meiner | |
| Liste. Tagelang überlege ich, wie ich sie anschreiben soll, wie ich sie, | |
| die mich nicht kennt, fragen kann, ob sie das [7][Opfer eines Missbrauchs] | |
| ist. Überschreite ich da nicht eine Grenze? Schließlich überwinde ich mich | |
| und schicke ihr eine Nachricht: „Hallo Katja. Es könnte sein, dass du mich | |
| für verrückt hältst, wenn du diese Nachricht gelesen hast…“. | |
| Mir wird kalt, ich zittere. Ein Teil von mir wünscht sich, dass ich mich | |
| geirrt habe, der andere hat genau davor Angst. Zwei Tage später antwortet | |
| sie: „Ich halte dich nicht für verrückt und es tut mir sehr leid, dass du | |
| auch davon betroffen warst“. Ich bin erleichtert und dankbar für ihr | |
| Vertrauen, gleichzeitig wütend und traurig. Wir verabreden uns im Februar | |
| 2023 an ihrem Wohnort, auch sie lebt nicht mehr in Belarus. Am Bahnhof | |
| umarmt sie mich, meine Aufregung verschwindet. | |
| „Er stahl drei Jahre meiner Jugend“, sagt sie, als wir in einem Restaurant | |
| sitzen. Ich rechne nach: Es begann mit Katja, als es mit Alina noch nicht | |
| vorbei war. Es begann mit Alina, als es mit mir noch dauerte. Immer eine | |
| Überlappung, immer ein abruptes Ende mit dem Schulabschluss. | |
| Trotz vieler Ähnlichkeiten mit meiner Geschichte fällt mir eine Entwicklung | |
| auf. Er wurde älter, seine Opfer blieben aber zwischen 14 und 16. Der | |
| wachsende Altersunterschied machte es schwerer für ihn, das Verhältnis zu | |
| seinen Schülerinnen ihnen gegenüber als Liebesbeziehung zu verkaufen. | |
| Katja bestätigt das, für sie sei es das nie gewesen. Wenn sie zu sexuellem | |
| Kontakt Nein sagte, sei er kalt geworden, habe damit gedroht, Drogen zu | |
| nehmen oder zu trinken, und sie gab nach. „Ich habe mich für sein Leben | |
| verantwortlich gefühlt. Deswegen ließ ich es mit mir machen. Mir ging es | |
| schlecht danach, aber ich versuchte, nicht weiter daran zu denken“, erzählt | |
| sie. | |
| Über die Art des sexuellen Kontakts will Katja nicht reden. Sie ist noch in | |
| Therapie. Es gehe ihr viel besser, aber die Erinnerungen seien schmerzhaft. | |
| Sie habe vor allen verheimlicht, was sie erlebt habe. „Er hat mir die | |
| schönsten Lebensjahre versaut, ich will ihm nicht noch mehr davon geben“, | |
| sagt sie. | |
| Als ich mir auf der Rückfahrt im Zug Notizen zu unserem Treffen mache, wird | |
| mir übel. Ich renne aufs Klo und übergebe mich. Auch zu Hause, beim | |
| Schreiben dieses Textes, passiert mir das einmal. Ich kenne diese Reaktion | |
| meines Körpers auf Stress und bindennoch überrascht. Ich habe das Trauma | |
| verarbeitet, es definiert mich nicht mehr. Aber beim Schreiben wird mir | |
| klar, dass ich damit wahrscheinlich nie wirklich Frieden finden kann. | |
| Nach dem Treffen mit Katja habe ich weitere Frauen kontaktiert. Neben | |
| meinem Fall sind mir fünf weitere Missbrauchsfälle bekannt. | |
| In unserer Schule arbeitet er nicht mehr. Soweit ich weiß, gibt er | |
| Privatunterricht bei sich zu Hause, und das alarmiert mich noch mehr. Jedes | |
| Mal, wenn in Belarus Männer verhaftet werden, die Missbrauch an | |
| Schülerinnen begangen haben sollen, vergleiche ich die in den | |
| Nachrichten angegebenen Personendaten und stelle fest: Er ist es nicht. | |
| Kreisen Ihre Gedanken darum, sich das Leben zu nehmen? Sollten Sie von | |
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| 21 Nov 2023 | |
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| ## AUTOREN | |
| Marina Akulich | |
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