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# taz.de -- Vorwürfe gegen Fotojournalisten: Journalisten in Gaza im Verdacht
> Die Rolle der Fotojournalisten beim Massaker am 7. Oktober ist laut des
> Blogs „HonestReporting“ fragwürdig. Worauf stützt sich der Verdacht?
Bild: Dieses von Hassan Eslaiah aufgenomme Foto entstand am Zaun des Gazastreif…
Die unbelegten Vorwürfe gegen freie Journalist*innen, die die Taten der
Hamas am 7. Oktober fotografiert und gefilmt hatten, ziehen immer weitere
Kreise. Losgetreten hatte die Vorwürfe [1][der Blog „HonestReporting“
letzte Woche].
In dem Text, der dort veröffentlicht wurde, waren keinerlei Indizien,
geschweige denn Beweise vorgelegt worden, sondern lediglich Vermutungen
angestellt worden, ob die Fotojournalist*innen, die für AP und Reuters
arbeiteten, von der Hamas zuvor über die Planungen des Massakers informiert
worden waren.
Anhaltspunkte für ihre Frage: Die Journalist*innen seien verdächtig
schnell zur Stelle gewesen und hätten die Gräueltaten aus nächster Nähe
fotografieren können. Außerdem hätte einer sich vor einem brennenden Panzer
fotografiert und das auf X geteilt, danach aber wieder gelöscht.
## Keinerlei Indizien oder Beweise
Die israelische Regierung nahm diesen Text zum Anlass, von Reuters und AP
eine Klärung der Rolle von freiberuflichen Mitarbeitern im Zuge der
Terrorattacke zu fordern, und [2][bezeichnete die Journalisten als
„Komplizen bei Verbrechen gegen die Menschheit“.] Die beiden
Nachrichtenagenturen sowie CNN und New York Times bestritten vehement, im
Vorfeld von den Mordtaten der Terroristen gewusst zu haben.
Auf den Fotos vom 7. Oktober, so „HonestReporting“, würden die Namen von
vier als Freelancer tätigen Journalisten auftauchen: Hassan Eslaiah, Yousef
Masoud, Ali Mahmud und Hatem Ali. Von Hassan Elslaiah wiederum tauchte nach
der Veröffentlichung des Textes von „HonestReporting“ [3][ein Foto auf,
worauf er mit einem der Anführer der Hamas Yahya Sinwar,] der ihn auf die
Wange küsst, zu sehen ist.
CNN erklärte, man habe die Zusammenarbeit mit Eslaiah daraufhin beendet,
dieser sei aber am 7. Oktober ohnehin nicht für den Sender tätig gewesen.
Nähere Informationen über die Echtheit, Ort und Zeit dieses Fotos sind
bisher nicht bekannt.
Nach Angaben von [4][tagesschau.de haben die deutschen Rechtsanwälte
Hans-Jürgen Förster und Thomas Walther Anzeige] gegen die Fotojournalisten
erstattet. Laut Anzeige, so die Tagesschau, bestehe gegen die Reporter der
Verdacht der psychischen Beihilfe zu den Taten der Terroristen – unter
anderem wegen Mordes und Geiselnahme. Auch der Vorsitzende des Deutschen
Journalisten-Verbands, Mika Beuster, sprach von „unglaublichen Vorwürfen
von immenser Tragweite“, die umfassend aufgeklärt werden müssten.
12 Nov 2023
## LINKS
[1] https://honestreporting.com/photographers-without-borders-ap-reuters-pictur…
[2] https://twitter.com/IsraeliPM/status/1722548247120490727
[3] https://www.instagram.com/p/CzdglhhsW1b/?next=%2Fabhinavsingh219%2Ftagged%2…
[4] https://www.tagesschau.de/ausland/asien/hamas-israel-100.html
## AUTOREN
Doris Akrap
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