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# taz.de -- Bewegungstermine in Berlin: Für eine Welt ohne Knäste
> Gegen soziale Probleme und aufbegehrende politische Gruppen setzt der
> Staat immer mehr auf die Gewalt der Polizei. Das kann und sollte anders
> werden.
Bild: Weltweit meist eher grimmige Gestalten: Polizist:innen
Der Traum einer Gesellschaft, in der man nicht von gepanzerten Prügelbanden
zurechtgewiesen wird, sobald man es wagt auszuscheren, ist einer der
ältesten Träume der radikalen Linken. Doch wie könnte eine Welt ohne
Polizei konkret aussehen? Welche Forderungen müssen gestellt werden, um
einer Zukunft ohne Strafsysteme näherzukommen? Welche alltäglichen
abolitionistischen Praxen sind heute schon möglich?
Antworten auf diese Fragen werden jeden Monat beim abolitionistischen
Bar-Abend von [1][‚Ihr Seid Keine Sicherheit‘] in der [2][B-Lage] in
Neukölln skizziert. [3][Diesen Monat geht dort es um den strafenden Staat
und um die Politik der „organisierten Vernachlässigung“] – dass also
Menschen in Krisen und mit sozialen Problemen immer weniger Hilfe erhalten,
weil der Staat stattdessen darauf setzt, Menschen durch Kontrolle und
Strafe zu kriminalisieren und zu verdrängen.
Von dieser Politik zeugen unter anderem [4][die Kürzungen des Berliner
Senats] für soziale Projekte und die geplante [5][Ausweitung der
Polizeirechte]. Mit Gäst:innen soll über diese Maßnahmen und darüber
gesprochen werden, wie man auch ohne Polizei sicher leben kann (Donnerstag,
26. 10., Mareschstr. 1, 19:30 Uhr).
## Zusammenhalten gegen Repression
Die Gewalt der Polizei trifft aber auch schnell all jene, die sich gegen
die Herrschaftsordnung auflehnen. Dagegen heißt es, sich solidarisch zu
verhalten – und zwar auch finanziell, denn Repressionskosten lassen sich
nur gemeinsam stemmen. Um Geld zu sammeln gegen die staatliche Gewalt des
Polizeiapparats, gegen Ungerechtigkeit und für die solidarité
internationale, veranstaltet das Subversiv in Mitte die Party [6][“Bier
gegen Nullen, Vol. 2 – Je Ne Regrette Rien SOLI PARTY“.]
Mit den Einnahmen wird das [7][Legal Team Paris] unterstützt, das dort zum
Beispiel anwaltliche Hilfe für Menschen in Polizeigewahrsam bereitstellt.
Bei dem Abend soll es laut Veranstalter:innen keine Reue, dafür aber
Bands, Bier und Tanz geben. Vor der Musik gibt es auch Küfa und Siebdruck
(Samstag, 28. 10., Brunnenstr. 7, 18:00 Uhr).
## Illegalität statt Knast
Im [8][Kiezladen MaHalle] geht es in der Veranstaltung [9][“Haftantritt
ausgesetzt“] derweil um den [10][linken Aktivisten Smily] und um dessen
ganz speziellen Umgang mit der Repression und ihren Behörden. Denn nachdem
Smily zehn Monate in der Stuttgarter JVA Stammheim in Untersuchungshaft
verbrachte, tauchte er sechs Jahre unter, um einer weiteren Gefängnisstrafe
zu entgehen.
In der Veranstaltung wird Smily auf diese Zeit und seine folgenschwere
Entscheidung für einen offensiven Umgang mit dem Staat und dem Thema
Gefängnis eingehen. Der Eintritt ist kostenlos (Samstag, 28. 10,
Waldemarstr. 110, 19:00 Uhr).
Bis es tatsächlich keine Polizei mehr gibt, mag es vielleicht noch eine
Weile dauern. Doch durch politisches Engagement lässt sich die Entwicklung
beschleunigen. Wer sich für Antirepressionsstrukturen interessiert, findet
unter folgendem [11][Link] einige Infos zur [12][Roten Hilfe e.V.] und
darüber, wie man Menschen, die im Gefängnis sitzen, aktiv und praktisch
unterstützen kann.
24 Oct 2023
## LINKS
[1] https://www.ihrseidkeinesicherheit.org/
[2] https://b-lage.de/
[3] https://b-lage.de/events/organisierte-vernachlassigung-immmer-mehr-kurzunge…
[4] /Kein-Geld-fuer-Soziales/!5962674
[5] /Neues-Polizeigesetz-fuer-Berlin/!5961246
[6] https://radar.squat.net/de/event/berlin/subversiv/2023-10-28/bier-gegen-nul…
[7] https://radar.squat.net/de/node/374833
[8] https://radar.squat.net/de/berlin/kiezladen-mahalle
[9] https://squ.at/r/9pr9
[10] https://www.underdog-fanzine.de/2014/03/04/free-smily-repression-gegen-ras…
[11] https://asanb.noblogs.org/?page_id=1336
[12] https://www.rote-hilfe.de/
## AUTOREN
Desiree Fischbach
## TAGS
taz Plan
Kolumne Bewegung
Polizeigewalt
Repression
Schwerpunkt Polizeigewalt und Rassismus
Polizei
Antirassismus
Rote Hilfe
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