# taz.de -- Jahrhundert-Hochwasser an der Ostsee: Das Aufräumen nach der Flut … | |
> An der Ostsee hat ein Hochwasser mit Rekordwerten Millionenschäden | |
> verursacht. Zum letzten Mal gab es ähnlich hohe Wasserstände 1904. | |
Bild: Kennt man sonst nur von der Nordsee: überschwemmter Bootshafen an der Sc… | |
Rendsburg taz | Nach der Jahrhundertflut an der Ostsee beginnt das | |
Aufräumen: Die betroffenen Regionen melden Schäden in Millionenhöhe. | |
Betroffen sind Privatleute ebenso wie die öffentliche Infrastruktur. | |
Straßen wurden überschwemmt, mehrere Deiche sind nach der Flut in | |
besorgniserregendem Zustand. Auch die Nordsee war von dem Sturm betroffen. | |
Eine Frau auf Fehmarn starb in ihrem Auto, das von einem Baum getroffen | |
wurde. | |
Auf 2,27 Meter über dem Normalmaß stiegen die Wasserstände in Flensburg – | |
ein Rekordwert, den es so ähnlich zuletzt 1904 gab. Auch in Eckernförde | |
wurde der Pegel von zwei Metern überschritten. Am Ostseefjord Schlei und in | |
Lübeck drang das Wasser in Häuser und Straßen ein. | |
Bei Arnis, mit 300 Einwohner*innen die kleinste Stadt Deutschlands, | |
brachen zwei Deiche, in mehreren Orten musste evakuiert werden. Der Kieler | |
Sporthafen Schilksee gleiche einem Schiffsfriedhof, teilt die | |
Stadtverwaltung mit. An der Nordseeküste drückte der Wind dagegen das | |
Wasser weg. Wegen des extremen Niedrigwassers fielen zahlreiche Fähren aus. | |
Die Landesregierung verspricht rasche Hilfen. Ministerpräsident Daniel | |
Günther (CDU) betonte aber auch, dass Küstenschutz eine | |
Gemeinschaftsaufgabe von Bund und Land sei. Der Flensburger | |
Europa-Abgeordnete Rasmus Andresen (Grüne) verwies auf die Solidaritäts- | |
und Soforthilfereserve der Europäischen Union. | |
## Große Katastrophe 1872 | |
[1][Sturmfluten sind an der Ostsee mit ihrem geringen Tidenhub seltener als | |
an der Nordsee, kommen aber durchaus vor]: [2][1872 starben bei einer | |
solchen Flut mindestens 271 Menschen] an der deutschen und dänischen Küste, | |
stand in der taz. Zum Jubiläum im vergangenen Jahr gab es dazu eine | |
Ausstellung im Museum für Regionalgeschichte Pönitz. | |
Dennoch sehen Wissenschafler*innen auch hinter solchen einzelnen | |
[3][Wetterphänomenen den Einfluss des Klimawandels]. So hat das | |
[4][Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK)] im Jahr 2021 eine | |
Studie veröffentlicht, die sich mit der Dauer von Wetterlagen befasst. | |
„Allein in Europa sind bereits rund 70 Prozent der Landfläche von länger an | |
einer Stelle verharrenden Wetterlagen betroffen“, sagt Peter Hoffmann, | |
Erstautor der Studie. | |
Es lasse sich nachweisen, dass lang anhaltende Wetterlagen – wie in diesem | |
Fall ein Hochdruckgebiet über Skandinavien, das viele Tage stabil blieb und | |
damit für Wind aus einer Richtung sorgte – über dem Nordatlantik, Europa | |
und Sibirien immer häufiger werden. „Sie begünstigen letztlich extreme | |
Wetterereignisse“, so der Forscher. | |
22 Oct 2023 | |
## LINKS | |
[1] /Kuestenschuetzerin-ueber-Sturmflut/!5830274 | |
[2] /Ausstellung-Die-Sturmflut/!5869462 | |
[3] /Unicef-Bericht-zum-Klimawandel/!5964808 | |
[4] https://www.pik-potsdam.de/de/aktuelles/nachrichten/zu-trocken-zu-heiss-ode… | |
## AUTOREN | |
Esther Geißlinger | |
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