# taz.de -- Humanitäre Hilfe für Gaza: Deutschland stockt Hilfen auf | |
> Berlin stellt weitere 50 Millionen Euro für humanitäre Hilfe bereit. Wann | |
> die Güter über Ägypten kommen, ist derzeit aber unklar. | |
Bild: Diplomatische Gespräche in Amman: Außenministerin Baerbock und ihr Amts… | |
BERLIN taz | Die [1][Diplomatische Verhandlungen] laufen auf Hochtouren. Es | |
geht um die Freilassung von Geiseln, die sich in der Gewalt der | |
Hamas-Terroristen befinden, es geht darum, zu verhindern, dass der Krieg in | |
Israel auf andere Regionen überschwappt – und es geht um humanitäre | |
Hilfsleistungen in den Gazastreifen. | |
Auch Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) warb bei ihrer zweiten | |
Reise in den Nahen Osten in den vergangenen Tagen dafür, den Grenzübergang | |
Rafah zu öffnen und von ägyptischer Seite Lebensmittel, Trinkwasser und | |
wichtige medizinische Güter passieren zu lassen. Baerbock kündigte bei | |
einem Besuch in Jordanien am Donnerstag an, dass Deutschland [2][eine | |
humanitäre Soforthilfe in Höhe] von 50 Millionen Euro bereitstellt. | |
Mit dem Geld sollen internationale Organisationen wie das | |
Welternährungsprogramm, das UN-Kinderhilfswerk Unicef und vor allem das | |
Palästinenserhilfswerk der Vereinten Nationen (UNRWA) unterstützt werden. | |
Es brauche Orte der zivilen Infrastruktur, dazu gehörten Krankenhäuser oder | |
Schulen. An diesem Freitag will die deutsche Außenministerin nach Israel | |
und danach [3][in den Libanon reisen]. | |
Am Grenzübergang Rafah warten derzeit Dutzende von Lastwagen mit | |
humanitären Gütern. Wann genau die Laster Richtung Gaza fahren können, ist | |
derzeit noch unklar. Die Rede war von Freitag oder spätestens Samstag. | |
Israel hatte Bedingungen an den Transport gestellt. So sollen die Mengen, | |
und auch die Art der Güter begrenzt werden. Zudem sollen alle Laster vorab | |
geprüft werden. | |
## Rund eine Million Menschen in den Süden Gazas geflohen | |
Nach UN-Angaben sind in den vergangenen Tagen rund eine Million Bewohner | |
des nördlichen Gazastreifens in den südlichen Teil geflohen. Israels Armee, | |
die dazu aufgerufen hatte, um zivile Opfer bei einer Ausweitung der Kämpfe | |
zu vermeiden, sprach von rund 600.000 Menschen. UN-Generalsekretär António | |
Guterres ist der derzeit in Ägypten. „Wir brauchen schnellen, ungehinderten | |
Zugang für humanitäre Hilfe. Wir brauchen sofort Nahrungsmittel, Wasser, | |
Medikamente und Treibstoff“, schrieb Guterres auf X, früher Twitter. | |
Mehrere Hilfsorganisationen hatten in den vergangenen Tagen an die | |
Weltgemeinschaft appelliert, Hilfsgüter in den Gaza zuzulassen, um die | |
Zivilbevölkerung versorgen. Tausende Menschen im dichtbesiedelten | |
Gazastreifen sind seit Jahren abhängig von den Mitteln internationaler | |
Organisationen. Mit dem Abriegeln des Streifens nach der Terroattacke der | |
Hamasmiliz auf Israel wurden Lieferungen gekappt, der Strom abgeschaltet. | |
Entwicklungsexperten gehen von einer humanitären Katastrophe aus, wenn nich | |
schnell gehandelt wird. Allerdings ist die Gefahr groß, dass die Hamas in | |
die Verteilung der Güter eingreift. | |
## Angespannte Lage in der Region | |
Auch Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) tauchte zu einem | |
Überraschungsbesuch am Donnerstagnachmittag in Israel auf. Pistorius traf | |
dort seinen israelischen Kollegen Joav Galant. | |
Die Unterstützung Deutschlands beim Kampf gegen die Hamas sicherte | |
Pistorius seinem Amtskollegen zu. Es geht vor allem um die Freilassung der | |
Geiseln, betonten beide. Derzeit ist eine militärische Hilfe seitens | |
Deutschlands an Israel noch nicht weiter im Spiel. Bisher geht es um | |
Materialunterstützung. | |
20 Oct 2023 | |
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## AUTOREN | |
Tanja Tricarico | |
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