# taz.de -- +++ Hamas-Angriff auf Israel +++: Schusswechsel im Libanon | |
> Israels Armee greift Ziele im Libanon an. Laut Angaben der israelischen | |
> Armee sind zuvor Bewaffnete aus dem Nachbarland nach Israel eingedrungen. | |
Bild: Israelischer Panzer an der Grenze zum Libanon | |
## Israels Armee greift Ziele im Libanon an | |
Israels Armee hat mit Kampfhubschraubern Ziele im Libanon angegriffen. Das | |
teilte das Militär am Montag mit. Soldaten hatten zuvor eigenen Angaben | |
nach mehrere bewaffnete Verdächtige erschossen, die vom nördlichen | |
Nachbarland aus nach Israel vorgedrungen waren. (dpa) | |
## Hamas will palästinensische Häftlinge für israelische Geiseln | |
Die Hamas hat nach dem Großangriff auf Israel einen Gefangenenaustausch | |
gefordert. Die Palästinenserorganisation verlange die Freilassung von 36 | |
inhaftierten Palästinenserinnen in Israel für die Übergabe von älteren | |
entführten Israelinnen, sagte ein Hamas-Sprecher am Montag. Wie viele | |
israelische Frauen ausgetauscht werden sollen, sagte der Sprecher nicht. | |
Der Golfstaat Katar vermittelt demnach. Ein Sprecher der israelischen | |
Regierung wollte sich dazu nicht äußern. (dpa) | |
## Bewaffnete aus Libanon nach Israel eingedrungen | |
Die israelische Armee hat am Montag nach eigenen Angaben mehrere bewaffnete | |
Verdächtige erschossen, die vom Nachbarland Libanon aus nach Israel | |
vorgedrungen waren. Man suche nach weiteren Verdächtigen, teilte das | |
Militär mit. Israelischen Medienberichten zufolge kam es zu Schusswechseln. | |
Das israelische Fernsehen berichtete, Einwohner im Norden des Landes seien | |
angewiesen worden, in Schutzräumen zu bleiben. | |
Die eng mit dem Iran verbündete Schiitenorganisation Hisbollah dementierte | |
eine Beteiligung an dem Vorfall, auf den Israel mit Beschuss von Zielen im | |
Süden des Nachbarlandes reagierte. Sicherheitskreise im Libanon vermuten, | |
dass militante Palästinenser hinter dem Angriff auf Israel stehen. | |
Hisbollah hatte am Sonntag die Verantwortung für einen Raketenbeschuss aus | |
dem Südosten Libanons auf israelisches Grenzgebiet übernommen. | |
Auch am Montag gab es im Norden Israels erneut Raketenalarm. Die | |
israelische Armee teilte später mit, es seien zwei Mörsergranaten vom | |
Libanon aus auf Israel abgefeuert worden. Eine davon sei auf libanesischem | |
Gebiet eingeschlagen. Es gebe keine Berichte über Verletzte. (dpa) | |
## EU-Kommission friert Zahlungen an Palästinenser ein | |
Die EU friert angesichts des Angriffs der islamistischen Terrororganisation | |
Hamas auf Israel sämtliche Entwicklungshilfezahlungen an die Palästinenser | |
vorerst ein. Das kündigte der zuständige EU-Kommissar Oliver Varhelyi am | |
Montag in Brüssel über den Kurznachrichtendienst X an. Ein Sprecher der | |
Behörde bestätigte die Entscheidung. | |
Es könne kein „Business as Usual“ geben, erklärte Varhelyi. Als größter | |
Geber der Palästinenser stelle die Europäische Kommission nun ihr gesamtes | |
Entwicklungsportfolio im Wert von insgesamt 691 Millionen Euro auf den | |
Prüfstand. Alle Projekte würden untersucht, alle neuen Haushaltsvorschläge | |
bis auf Weiteres verschoben. | |
Eine Sprecherin der Kommission hatte ursprünglich gesagt, schon heute sei | |
sehr klar, dass die EU weder direkt noch indirekt die Aktivitäten der Hamas | |
oder anderer Terrororganisationen finanziere. Die EU habe sehr strenge | |
Regeln zur Überprüfung der Empfänger. Alle müssten versichern, dass diese | |
weder direkt noch indirekt an Unternehmen, Organisationen oder Personen mit | |
Verbindung zur Hamas gingen. | |
Mit der EU-Hilfe für die Palästinenser wurden nach Angaben der Sprecherin | |
bislang vor allem die Finanzierung wichtiger Unterstützungsleistungen für | |
die palästinensische Bevölkerung sowie die der Autonomiebehörde gefördert. | |
Als konkrete Beispiele nannte sie den Gesundheitssektor, | |
Sozialhilfeleistungen für arme Familien sowie Entwicklungsprojekte in | |
Bereichen wie demokratische Regierungsführung, Rechtsstaatlichkeit, Wasser, | |
Energie und wirtschaftliche Entwicklung. Zudem werde auch das Hilfswerk der | |
Vereinten Nationen für palästinensische Flüchtlinge im Nahen Osten | |
unterstützt, hieß es. | |
Nach Angaben von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen aus dem | |
vergangenen Jahr sind die EU und ihre Mitgliedstaaten mit einem Beitrag von | |
rund 600 Millionen Euro pro Jahr der größte Geldgeber der Palästinenser. | |
Allein aus dem EU-Haushalt waren für den Zeitraum 2021 bis 2024 | |
Finanzhilfen in Höhe von 1,18 Milliarden Euro vorgesehen. (dpa) | |
## Demonstration für Palästina in Berlin angemeldet | |
Nach dem Angriff der Hamas auf Israel ist in Berlin eine | |
Unterstützer-Demonstration angemeldet worden. „Demo in Solidarität mit | |
Palästina“ heißt die Veranstaltung mit 250 angekündigten Teilnehmern, die | |
vom Richardplatz in Neukölln zum Hermannplatz und weiter zum Kottbusser Tor | |
in Kreuzberg laufen wollen. Die Polizei prüft nun, ob die Demonstration | |
verboten wird. | |
Ähnlich wurde im Frühjahr vorgegangen, als mehrere palästinensische und | |
israelfeindliche Demonstrationen von der Berliner Polizei untersagt wurden. | |
Sie sollten kurz vor dem jährlichen palästinensischen Gedenktag Nakba am | |
15. Mai stattfinden. Zur Begründung erklärte die Polizei seinerzeit, es | |
bestehe die „unmittelbare Gefahr“, dass es zu volksverhetzenden und | |
antisemitischen Parolen, Gewaltausbrüchen und Gewaltverherrlichung komme. | |
Gerichte bestätigten die Verbote. | |
Zuvor hatte es an Ostern eine palästinensische Demonstration in Neukölln | |
gegeben, bei der Teilnehmer israelfeindliche und antisemitische Parolen | |
riefen. Die Polizei ermittelte wegen des Verdachts der Volksverhetzung. | |
(dpa) | |
## UN in Gaza: Humanitäre Lage verschärft sich | |
Das UN-Hilfswerk für Palästinensische Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA) | |
befürchtet, dass sich die humanitäre Lage für die Menschen im Gazastreifen | |
weiter verschärfen wird. Ein UNRWA-Sprecher in Gaza sagte der Deutschen | |
Presse-Agentur am Montag: „Gaza ist überfüllt. Die Lage der Menschen ist | |
schwer.“ Seit dem Angriff der islamistischen Hamas auf Israel bombardiert | |
die israelische Luftwaffe Ziele der Hamas im Gazastreifen, in dem gut zwei | |
Millionen Menschen leben. | |
Rund 74.000 Menschen haben den Angaben zufolge seit dem Wochenende Zuflucht | |
in UNRWA-Gebäuden im Gazastreifen gesucht. Es wird erwartet, dass die Zahl | |
weiter steigt. „Die Menschen suchen Zuflucht in den UN-Gebäuden, weil sie | |
denken, sie sind sicher“, sagte der Sprecher. „Erfahrungen aus vorigen | |
Kriegen zeigen aber, dass auch schon Menschen in UN-Gebäuden ums Leben | |
gekommen sind.“ | |
Laut einem UNRWA-Lagebericht vom Sonntag wurden bisher insgesamt 14 | |
Einrichtungen der Vereinten Nationen in Gaza von israelischen Geschossen | |
getroffen. Dabei sei es zu Sachschäden gekommen. Die UN-Organisation hat | |
Schulen für den Unterricht geschlossen und die Ausgabe von Lebensmitteln | |
eingestellt. Knapp 113.000 Familien warten demnach nun auf ihre | |
Nahrungsmittelhilfe. Im Gazastreifen sind knapp 1,5 Millionen Menschen als | |
Flüchtlinge bei dem UN-Hilfswerk registriert. (dpa) | |
## Gaza: Zahl der Toten nach Israels Luftangriffen steigt stark | |
Im Gazastreifen steigt nach israelischen Gegenschlägen die Zahl der | |
palästinensischen Toten weiter an. Israel wehrt sich gegen einen | |
Großangriff der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas, die im | |
Gazastreifen herrscht. Mehr als 65 Menschen seien bei israelischen | |
Luftangriffen getötet worden, teilte das Gesundheitsministerium in Gaza am | |
Montag mit. Damit liegt die Zahl der Toten in dem Küstengebiet insgesamt | |
bei mehr als 558, die Zahl der Verletzten bei mehr als 2.800. (dpa) | |
## EU-Chefdiplomat beruft Dringlichkeitssitzung ein | |
Nach dem großangelegten Angriff der islamistischen Hamas auf Israel kommen | |
die Außenminister der Europäischen Union an diesem Dienstag zu einem | |
außerordentlichen Treffen zusammen. „Ich berufe morgen eine | |
Dringlichkeitssitzung der EU-Außenminister ein, um die Situation in Israel | |
und in der Region zu besprechen“, schrieb der EU-Außenbeauftragte Josep | |
Borrell am Montag auf der Plattform X (ehemals Twitter). | |
Die Außenminister wollen sich am Nachmittag am Rande eines geplanten | |
Treffens von Vertretern der arabischen Golfstaaten und der EU im Oman | |
besprechen. Diejenigen, die wegen des Treffens in der Hauptstadt Muskat vor | |
Ort sind, treffen sich persönlich, ihre Amtskollegen sollen per Video | |
zugeschaltet werden. (dpa) | |
## Katar will zwischen Israel und Hamas vermitteln | |
Katar will einen Gefangenenaustausch zwischen der radikal-islamischen | |
Palästinenser-Gruppe Hamas und Israel vermitteln. Katarische Vermittler | |
hätten versucht, mit Hamas-Vertretern die Freilassung von israelischen | |
Frauen und Kindern auszuhandeln, die von den Extremisten in den | |
Gazastreifen verschleppt worden seien, sagt eine mit den Gesprächen | |
vertraute Person der Nachrichtenagentur Reuters. | |
Im Gegenzug sollten 36 palästinensische Frauen und Kinder aus israelischen | |
Gefängnissen freigelassen werden. Die seit Samstagnacht in Abstimmung mit | |
den USA geführten Verhandlungen kämen voran, sagt die eingeweihte Person. | |
Ein Durchbruch war aber nicht in Sicht. Offen blieb auch, wie viele von der | |
Hamas verschleppte Frauen und Kinder im Fall eines Gefangenenaustauschs | |
freikommen könnten. (rtr) | |
## Israel mobilisiert 300.000 Reservisten | |
Auf den Angriff der Hamas reagiert Israel mit der größten militärischen | |
Mobilmachung seiner Geschichte. Das Militär habe 300.000 Reservisten und | |
damit so viele einberufen wie nie zuvor, teilte der Chefsprecher des | |
Militärs, Daniel Hagari, am Montag mit: „Wir gehen in die Offensive.“ Am | |
frühen Morgen hatte das Militär noch immer um die Rückeroberung israelische | |
Gebiete in der Nähe zum palästinensischen Gazastreifen gekämpft. | |
Später hieß es, man habe die Kontrolle über mehrere Gemeinden | |
zurückerlangt, aber es gebe noch einzelne Gefechte mit Hamas-Kämpfern. | |
Zudem würden dutzende Israelis im Gazastreifen festgehalten. | |
Kampfflugzeuge, Hubschrauber und Artillerie hätten in der Nacht im | |
Gazastreifen an mehr als 500 Zielen die Hamas und die Extremisten-Gruppe | |
Islamischer Dschihad angegriffen. Israels Verteidigungsminister Joaw Galant | |
sagte, der Gazastreifen werde einen Preis zahlen, der die Wirklichkeit für | |
Generationen verändern werde. Er kündigte eine vollständige Blockade des | |
Küstengebiets an. | |
Der Iran als größter internationaler Verbündeter beglückwünschte die Hamas | |
zu dem Angriff auf Israel, ließ seine Vertretung bei den Vereinten Nationen | |
(UN) aber erklären, er sei in den Angriff nicht verwickelt. Aus der ganzen | |
Welt gab es Appelle zur Zurückhaltung, während westliche Staaten zugleich | |
versicherten, sie stünden an der Seite Israels. | |
Israel zog im Süden des Landes vier Kampfdivisionen zusammen. | |
Möglicherweise plant das Land eine großangelegte Invasion des Gazastreifens | |
mit Bodentruppen – etwas, das Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu | |
in seiner langjährigen Amtszeit bisher vermieden hatte. Zunächst müsste | |
Israel aber die vollständige Kontrolle über das eigene Territorium | |
zurückerlangen. Ein Einmarsch in den Gazastreifen mit seinen etwa 2,3 | |
Millionen Menschen könnte zudem Konsequenzen haben für Dutzende Menschen, | |
die von der Hamas aus Israel in den Gazastreifen verschleppt wurden. (rtr) | |
## Luftalarm in Jerusalem, gefolgt von mehreren Explosionen | |
Zwei Tage nach dem Beginn des Hamas-Großangriffs ist in Jerusalem Luftalarm | |
wegen Raketenangriffen ausgelöst worden, in dessen Folge mehrere | |
Explosionen zu hören waren. Wie AFP-Reporter berichteten, wurde der | |
Raketenalarm mit Sirenen am Montagmittag (Ortszeit, 11.00 Uhr MESZ) | |
ausgelöst. Auch am Samstag, dem ersten Tag des Hamas-Angriffs, war | |
Luftalarm in Jerusalem ausgelöst worden, wobei Raketen von der israelischen | |
Luftabwehr abgefangen wurden. (afp) | |
## Flugverkehr nach Hamas-Angriff größtenteils eingestellt | |
Die meisten Airlines haben den Flugverkehr mit Israel nach dem Großangriff | |
der Hamas vorerst eingestellt. Am Wochenende schon strichen die | |
Lufthansa-Gruppe, Air France, Wizz Air oder Easyjet Verbindungen nach Tel | |
Aviv ebenso wie die US-Fluglinien United, Delta und American Airlines. Die | |
Lufthansa bekräftigte am Montag, sie beobachte in engem Austausch mit den | |
israelischen Behörden die Lage. Sicherheit von Gästen und Crews habe | |
höchste Priorität. Nach Daten von Flightradar24 und der Website des | |
internationalen Flughafens Ben Gurion kamen am Montag noch einige Flüge von | |
Ryanair, Flydubai, Iberia oder der israelischen El Al an. Der Airport hatte | |
am Morgen im Internet informiert, der Betrieb laufe wie geplant, entfernte | |
den Hinweis aber am Vormittag. | |
Die Luftfahrtbehörde des Landes hielt die Airlines an, die Sicherheitslage | |
zu verfolgen. Es könne zu Verspätungen und Umwegen auf den Flugrouten | |
kommen, so dass für ausreichend Treibstoff zu sorgen sei. Die europäische | |
Flugsicherheitsbehörde EASA empfahl den Fluggesellschaften eine „robuste | |
Risikoeinschätzung“ und Notfallpläne, um sich auf kurzfristige Anordnungen | |
der israelischen Behörden einzustellen. | |
Die meisten deutschen Pauschalreisenden sind seit Beginn der Kämpfe in | |
Israel nach Deutschland zurückgekehrt, wie eine Sprecherin des Deutschen | |
Reiseverbands (DRV) sagte. Am Samstag seien mehrere Hundert mit deutschen | |
Veranstaltern in Israel unterwegs gewesen. Die Urlaubenden seien wohlauf | |
gewesen und zum Großteil inzwischen wieder in die Heimat zurückgeflogen. | |
Veranstalter hätten für diese Woche Reisen nach Israel abgesagt. Gäste | |
könnten nun auf einen späteren Zeitpunkt oder ein anderes Reiseziel | |
umbuchen. (rtr) | |
## Israel verfügt Abriegelung des Gazastreifens | |
Israel hat eine komplette Abriegelung des Gazastreifens angeordnet. | |
Verteidigungsminister Joav Galant sagte am Montag, er habe eine | |
entsprechende Anweisung gegeben. „Es wird keinen Strom, keine Lebensmittel | |
und keinen Treibstoff geben.“ Man habe es mit Barbaren zu tun und werde | |
dementsprechend handeln. Das israelische Sicherheitskabinett hatte in der | |
Nacht zum Sonntag bereits einen grundsätzlichen Stopp der Einfuhr von | |
Strom, Brennstoff und Waren in das Palästinensergebiet beschlossen. | |
Dies war Konsequenz eines Überraschungsangriffs, bei dem die Hamas unter | |
israelischen Zivilisten das schlimmste Blutbad in der Geschichte des Landes | |
angerichtet hatte. Die von der EU, den USA und Israel als | |
Terrororganisation eingestufte islamistische Palästinenserorganisation | |
feuerte zudem Tausende Raketen auf Israel ab. Ein israelischer | |
Militärsprecher erklärte, es sei die Hamas, die selbst bei dem Großangriff | |
die Übergänge nach Israel zerstört habe. Ein Grenzverkehr sei daher | |
gegenwärtig ohnehin nicht möglich. Man werde sich auch mit dem Wiederaufbau | |
nicht beeilen. | |
Die Hamas hatte 2007 gewaltsam die alleinige Macht im Gazastreifen an sich | |
gerissen. Israel verschärfte daraufhin eine Blockade des Küstengebiets, die | |
von Ägypten mitgetragen wird. Es ist unklar, ob Kairo etwa humanitäre | |
Transporte in den Gazastreifen über die ägyptische Grenze genehmigen würde. | |
(dpa) | |
## Israel erlangt Kontrolle über überfallene Orte zurück | |
Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben in den von der Hamas | |
angegriffenen Orten wieder die Kontrolle. „Wir haben die Kontrolle über die | |
Orte“, sagte Armeesprecher Daniel Hagari am Montag über die südisraelischen | |
Gebiete in der Nähe des Gazastreifens. | |
Am Montagmorgen hatte die israelische Armee zunächst mitgeteilt, es gebe | |
noch „zwischen sieben und acht“ offene Kampfschauplätze im Grenzgebiet zum | |
Gazastreifen, an denen weiterhin gekämpft werde. Der Überfall der Hamas war | |
der schwerste Angriff auf Israel seit dem Jom-Kippur-Krieg vor genau 50 | |
Jahren. Die im Gazastreifen herrschende Palästinenserorganisation hatte | |
ihren Großangriff am Samstagmorgen gestartet. (afp) | |
## Mehr als 123.000 Palästinenser geflüchtet | |
Nach den Angriffen der islamistischen Hamas auf Israel sind im Zuge des | |
israelischen Gegenangriffs mehr als 123.000 Palästinenser innerhalb des | |
Gazastreifens auf der Flucht. Das teilte das UN-Nothilfebüro (OCHA) in der | |
Nacht auf Montag mit. Die Menschen seien aus Angst um ihre Sicherheit | |
geflüchtet oder weil ihre Häuser zerstört worden seien, hieß es. | |
Die israelischen Streitkräfte hätten Wohnhäuser unter Beschuss genommen, | |
berichtete OCHA. Laut dem Ministerium für öffentliche Bauten und Wohnen in | |
Gaza sind 159 Wohneinheiten zerstört und 1.210 schwer beschädigt worden. | |
Durch die israelischen Luftangriffe entstanden laut OCHA auch Schäden an | |
Wasser- und Sanitärinfrastruktur für mehr als 400.000 Menschen sowie an | |
mehreren Gesundheitseinrichtungen. | |
Im Gazastreifen leben mehr als zwei Millionen Menschen nach UN-Angaben | |
unter sehr schlechten Bedingungen. Der Gazastreifen zieht sich über eine | |
Länge von etwa 40 Kilometer am Mittelmeer entlang und ist etwa 6 bis 12 | |
Kilometer breit. Die Fläche ist etwas größer als die von München. Die Hamas | |
hatte 2007 gewaltsam die alleinige Macht an sich gerissen. Israel | |
verschärfte daraufhin eine Blockade des Küstengebiets. Ägypten trägt diese | |
mit. Auch eine Flucht über das Meer ist für Menschen aus Gaza unmöglich. | |
(dpa) | |
## Hamas-Kämpfer dringen weiterhin nach Israel ein | |
Zwei Tage nach Beginn [1][des beispiellosen Angriffs der islamistischen | |
Hamas] dauern die Gefechte zwischen dem israelischen Militär und den | |
Kämpfern an. Man bekämpfe die Hamas an sieben bis acht Orten im Süden des | |
Landes, sagte Militärsprecher Richard Hecht am Montag. Es dauere länger als | |
erwartet, den Einmarsch abzuwehren. Hecht zufolge gibt es immer noch | |
mehrere Grenzdurchbrüche, die die Hamas nutzen könne, um weitere Kämpfer | |
und Waffen einzuschleusen. „Wir dachten, dass wir heute Morgen in einer | |
besseren Lage sein würden“, sagte Hecht. | |
Derweil hat Israel seine Bombardierungen des Gazastreifens am Montag | |
intensiviert. Nach Angaben des israelischen Militärs wurden in Folge der | |
Offensive bisher mehr als 1.000 Ziele im Gazastreifen getroffen. Bis zum | |
späten Sonntag hatten die israelischen Luftangriffe 159 Wohneinheiten im | |
Gazastreifen zerstört und 1.210 weitere schwer beschädigt, gaben die | |
Vereinten Nationen bekannt. Die Zahl der Vertriebenen im Gazastreifen sei | |
um Zehntausende auf mehr als 123.000 angestiegen. (ap) | |
## Zahl der Toten steigt nach Hamas-Angriff auf mehr als 1.100 | |
Nach dem Großangriff [2][der Hamas] auf Israel ist die Zahl der Toten auf | |
mehr als 1.100 angestiegen, während die Kämpfe weiter andauern. Die | |
israelische Armee sprach am frühen Montagmorgen im Onlinenetzwerk X, | |
vormals Twitter, von mehr als 700 Toten auf israelischer Seite, [3][die | |
palästinensische Seite] meldete 413 Todesopfer. Unter den Todesopfern sind | |
auch mehrere Ausländer, darunter Angaben aus Washington zufolge auch | |
„mehrere US-Bürger“. | |
Auf israelischer Seite wurden nach Armeeangaben mehr als 2.100 Verletzte | |
gezählt, davon hunderte lebensgefährlich. Im Gazastreifen gab es nach | |
Angaben der örtlichen Behörden bislang 2.300 Verletzte. Am Sonntag hatte | |
Israel formal den Kriegszustand ausgerufen. „Wir beginnen einen langen und | |
schwierigen Krieg, der uns durch einen mörderischen Angriff der Hamas | |
aufgezwungen wurde“, erklärte Regierungschef Benjamin Netanjahu. | |
Zehntausende israelische Soldaten kämpften im eigenen Land gegen militante | |
Palästinenser, während die Luftwaffe hunderte Ziele im Gazastreifen | |
bombardierte. (afp) | |
## Israels Militär: Hamas benutzt Zivilisten als Schutzschilde | |
Die islamistische Hamas benutzt nach Erkenntnissen des israelischen | |
Militärs Zivilisten als „menschliche Schutzschilde“. Zudem verstecke die | |
Hamas im Gazastreifen „terroristische Infrastruktur in zivilen Gebieten“, | |
erklärten Israels Verteidigungskräfte (IDF) am Montagmorgen in einem | |
Beitrag auf der Plattform x (vormals Twitter). In einer mit Fotos | |
versehenen Auflistung von „Kriegsverbrechen der Hamas“ führten die IDF des | |
Weiteren an, dass die Hamas Leichen „schändet und verstümmelt“, | |
„absichtlich Zivilisten tötet“, entführe und als Geiseln halte. (dpa) | |
## UN-Sicherheitsrat berät sich | |
Zahlreiche Mitglieder des UN-Sicherheitsrats haben bei einer | |
Dringlichkeitssitzung am Sonntag in New York [4][den massiven Angriff der | |
Hamas auf Israel] verurteilt. Die Reaktion erfolgte jedoch nicht | |
einstimmig, wie der US-Botschafter bei der UNO, Robert Wood, nach der | |
Sitzung betonte. „Es gibt eine Reihe von Ländern, welche die Angriffe der | |
Hamas verurteilt haben. Aber es sind nicht alle“, erklärte Wood, ohne | |
Staaten wie Russland explizit zu nennen. | |
Zuvor hatten die USA den UN-Sicherheitsrat zu einer geschlossenen Reaktion | |
gegen den Hamas-Angriff auf Israel aufgerufen. Nach Angaben aus | |
Diplomatenkreisen zog der Sicherheitsrat keine gemeinsame Erklärung in | |
Betracht, geschweige denn eine verbindliche Resolution. Einige von Russland | |
angeführte Mitglieder hofften demnach auf einen umfassenderen Schwerpunkt | |
als die Verurteilung der Hamas. | |
„Meine Botschaft war, die Kämpfe sofort zu beenden und zu einem | |
Waffenstillstand und sinnvollen Verhandlungen überzugehen, wie es seit | |
Jahrzehnten verkündet wird“, erklärte der russische Botschafter bei den | |
Vereinten Nationen, Wassili Nebensja. China, generell ein Verbündeter | |
Russlands im Sicherheitsrat, hatte sich offen für eine nicht bindende | |
Stellungnahme gezeigt. Es sei ungewöhnlich, dass der Sicherheitsrat nichts | |
sage, erklärte Chinas UN-Botschafter Zhang Jun nach dem Treffen. Zuvor | |
hatte er betont, dass China „alle Angriffe auf Zivilisten“ verurteile. | |
Zugleich forderte er Friedensverhandlungen mit dem Ziel einer | |
Zwei-Staaten-Lösung. | |
Der israelische Botschafter bei der UNO, Gilad Erdan, verurteilte die | |
„eklatanten Kriegsverbrechen“ der radikalislamischen Hamas. Der | |
UN-Botschafter der Palästinensische Autonomiebehörde, Rijad Mansur, rief | |
den UN-Sicherheitsrat auf, sich auf die Beendigung der israelischen | |
Besatzung der Palästinensergebiete zu konzentrieren. Weder Israel noch die | |
Palästinensische Autonomiebehörde sind Mitglied im UN-Sicherheitsrat. Sie | |
nahmen daher nicht an der Sitzung hinter verschlossenen Türen teil. | |
Die UN-Botschafterin der Vereinigten Arabischen Emirate, Lana Zaki | |
Nusseibeh, erklärte, sie erwarte weitere Sitzungen des UN-Sicherheitsrats | |
zur Krise in Nahost. Viele Mitglieder des Rates gingen davon aus, dass die | |
Zwei-Staaten-Lösung, „der einzige Weg ist, diesen Konflikt endgültig zu | |
lösen“, sagte sie. (afp) | |
## Israels Luftwaffe bombardiert weitere Ziele im Gazastreifen | |
Die israelische Luftwaffe hat nach den verheerenden Angriffen der Hamas | |
weitere Ziele im Gazastreifen bombardiert. Man habe unter anderem ein | |
Gebäude angegriffen, in dem Angehörige der Hamas untergebracht waren, | |
teilten Israels Verteidigungskräfte (IDF) am frühen Montagmorgen in ihrem | |
Kanal im Nachrichtendienst Telegram mit. Zugleich seien mehrere | |
Kommandozentralen der Hamas attackiert worden, darunter eine von Mahmad | |
Kaschta, einem hochrangigen Mitglied der Marine. Die IDF habe ferner eine | |
operative Einrichtung der Hamas ins Visier genommen, die sich in einer | |
Moschee in der Stadt Dschabalia befunden habe, hieß es. (dpa) | |
## 260 Leichen von Festivalgelände geborgen | |
Nach einem [5][Angriff der militant-islamistischen Hamas] auf ein | |
Musikfestival in Israel haben Sanitäter des israelischen Rettungsdienstes | |
Saka etwa 260 Leichen von dort geborgen. Das teilte Saka am Sonntag mit. | |
Die Gesamtzahl der Opfer dürfte höher liegen, da auch andere | |
Rettungsdienste im Einsatz waren. | |
Das Festivalgelände war eines von zahlreichen Zielen des Großangriffs der | |
Hamas auf den Süden Israels. Das Festival wurde von tausenden Menschen | |
besucht. In sozialen Medien und von Nachrichtenmedien veröffentlichte | |
Videos zeigten dutzende Festivalbesucher, die über eine freie Fläche | |
rannten, während Schüsse zu hören waren. Viele versteckten sich in nahe | |
gelegenen Obstplantagen oder wurden auf der Flucht erschossen. (ap) | |
## Hamas verurteilt Reaktion der USA | |
Die radikal-islamische Palästinensergruppe Hamas verurteilt die Entsendung | |
von US-Kriegsschiffen und Kampfflugzeugen in die Region sowie die Lieferung | |
von US-Munition an Israel. Die [6][Ankündigung der USA] sei eine | |
„tatsächliche Beteiligung an der Aggression gegen unser Volk“, sagt der | |
Hamas-Sprecher Hazem Kassem. Die Gruppe werde sich nicht einschüchtern | |
lassen. (rtr) | |
## Islamischer Dschihad hält rund 30 Israelis als Geiseln | |
Der Chef der Extremistengruppe Islamischer Dschihad, Ziad al-Nakhala, sagt, | |
seine Kämpfer hielten mehr als 30 der Israelis gefangen. Diese würden nicht | |
zurückgeführt, „bis alle unsere Gefangenen freigelassen sind“. Er bezieht | |
sich dabei auf tausende Palästinenser, die in israelischen Gefängnissen | |
sitzen. Der Islamische Dschihad hatte sich am Samstag dem Angriff der Hamas | |
auf Israel angeschlossen. (rtr) | |
## Raketenalarm im Großraum Tel Aviv | |
Nach dem Großangriff der islamistischen Hamas auf Israel hat es im Großraum | |
Tel Aviv und anderen Städten des Landes am späten Sonntagabend wieder | |
Raketenalarm gegeben. In der Küstenmetropole waren Explosionen zu hören, | |
von denen die meisten vermutlich durch das israelische Raketenabwehrsystem | |
Iron Dome ausgelöst wurden. Zuvor heulten unter anderem in südlich von Tel | |
Aviv gelegenen Orten die Warnsirenen. In der Stadt Aschkelon nahe dem | |
Gazastreifen wurde israelischen Medienberichten zufolge ein mehrstöckiges | |
Wohnhaus getroffen. Ob auch Menschen verletzt wurden, war zunächst unklar. | |
Die islamistische Hamas hatte am Samstagmorgen von Gaza aus Raketenangriffe | |
gegen Israel begonnen. Gleichzeitig drangen bewaffnete Palästinenser über | |
Land, See und Luft nach Israel vor und griffen Menschen in mehreren Orten | |
in Grenznähe an. Bei dem Großangriff wurden nach dem jüngsten Stand von | |
Sonntagabend mindestens 700 Menschen in Israel getötet. Israel startete | |
Gegenangriffe. Dabei wurden mindestens 413 Menschen getötet, wie das | |
Gesundheitsministerium in Gaza mitteilte. (dpa) | |
9 Oct 2023 | |
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