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# taz.de -- Letzte Generation kündigt Proteste an: Berlin-Marathon im Visier
> Eine Aktivistin wurde in Berlin zu der bislang längsten Haftstrafe für
> eine Straßenblockade verurteilt. Darauf kündigt die Bewegung neue
> Aktionen an.
Bild: Vor der Klimakatastrophe kann auch das Brandenburger Tor nicht davonrennen
Berlin taz | Langsam laufen die Aktivist:innen der Letzten Generation
am zweiten Morgen in Folge über die Berliner Hauptverkehrsstraßen. Sie
tragen orangefarbene Warnwesten und halten Transparente, auf denen steht
„Weg von fossil, hin zu gerecht“. Autos fahren ihnen im Schritttempo
hinterher. Es handelt sich nach Angaben der Bewegung um eine neue
Protestform. Bekannt ist die Gruppe vor allem dafür, dass sie sich mit
Sekundenkleber auf der Straße festkleben.
Nicht nur den Autoverkehr, auch den für Sonntag geplanten Berlin-Marathon
will die Letzte Generation unterbrechen. „Ja, wir unterbrechen den
Berlin-Marathon. Vor der Klimakatastrophe können wir nicht davonrennen“,
teilte die Gruppe am Freitag mit, nachdem sie sich mit offiziellen
Ankündigungen zunächst noch zurückgehalten hatte.
Erst eine Woche zuvor [1][besprühten Aktivist:innen das Brandenburger
Tor] in Berlin-Mitte mit orangener Farbe. In unmittelbarer Nähe befindet
sich das Ziel der 42 Kilometer langen Strecke des Marathons, für den über
45.000 Läufer:innen erwartet werden.
Die Berliner Polizei will Störungen von Klimademonstrant:innen beim
Marathon verhindern. [2][Nach Angaben des „Tagesspiegels“] sollen jegliche
nicht angemeldete Versammlungen oder Aktionen im Bereich des Marathons
verboten werden. Bei Verstößen drohe ein Bußgeld in Höhe von 2000 Euro pro
Person.
## Längste Haftstrafe für Straßenblockade verhängt
Die Proteste der Letzten Generation haben Konsequenzen für die
Aktivist:innen. Nach der Aktion am Brandenburger Tor nahm die Polizei 14
Personen fest. Erst am Mittwoch verurteilte das Amtsgericht Tiergarten
[3][eine Aktivistin zu acht Monaten Haft] – ohne Bewährung. Sie war
zunächst per Strafbefehl zu Geldstrafen verurteilt worden. Weil sie dagegen
Einspruch eingelegt hatte, kam es zum Prozess.
Die 41-Jährige hatte sich nach Gerichtsangaben im Oktober 2022 an drei
Straßenblockaden in Berlin beteiligt und sich in zwei Fällen an die Straße
geklebt. Das Urteil geht klar über die Forderung einer Geldstrafe von 1.350
Euro der Staatsanwaltschaft hinaus. Es handle sich dabei laut der Letzten
Generation um die bislang längste Haftstrafe für eine Straßenblockade.
Angeklagte und Staatsanwaltschaft können nun Rechtsmittel einlegen.
22 Sep 2023
## LINKS
[1] /Klima-Protestaktion-am-Brandenburger-Tor/!5958071
[2] https://www.tagesspiegel.de/berlin/blockaden-bei-berlin-marathon-letzte-gen…
[3] /Archiv-Suche/!5958512&s=letzte+generation&SuchRahmen=Print/
## AUTOREN
Tabea Kirchner
## TAGS
Letzte Generation
Schwerpunkt Klimaproteste
Reaktionen
Verurteilung
Haftstrafe
Marathon
Schwerpunkt Klimaproteste
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