Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Legalisierung der Abtreibung in Mexiko: Fortschrittlicher als die U…
> Mexiko legalisiert Abtreibung und schließt sich damit einem Trend in
> Lateinamerika an. Doch das neue Recht bleibt fragil.
Bild: Abtreibung legal, sicher und frei: eine Forderung in Mexiko-Stadt beim Pr…
Ein Thema: das Recht auf Abtreibung. Zwei Länder: die USA und Mexiko. Zwei
Oberste Gerichte, zwei Urteile – und zwei vollkommen entgegengesetzte
Richtungen. Während der dank Donald Trump konservativ besetzte Oberste
Gerichtshof in den USA im vergangenen Jahr das seit 1973 bestehende
landesweite Recht auf Schwangerschaftsabbruch zurückdrehte, entschied der
Oberste Gerichtshof in Mexiko am Mittwoch, es sei verfassungswidrig,
Abtreibungen unter Strafe zu stellen. Die Kriminalisierung von
Schwangerschaftsabbrüchen, 1931 ins mexikanische Strafgesetzbuch
geschrieben, stelle eine permanente Verletzung des Rechts „von Frauen und
zur Schwangerschaft fähigen Personen“ dar.
Damit ist die Rechtslage im eigentlich deutlich katholischeren und
sozialkonservativeren südlichen Nachbarland plötzlich fortschrittlicher
und liberaler als in den USA. Zuvor waren in den vergangenen Jahren schon
Kolumbien und vor allem Argentinien mit Entkriminalisierungen der
Abtreibung vorangegangen.
Sie eint mit Mexiko, dass es starke, hartnäckige und von sehr vielen jungen
Frauen geprägte feministische Bewegungen waren, die das Recht erkämpft
haben. Allerdings: Die Frauen in den USA haben schmerzhaft erfahren müssen,
was es bedeutet, sich auf die Gültigkeit eines Gerichtsurteils zu verlassen
und nicht dafür zu sorgen, dass das Recht auch in Gesetzesform gegossen
wird.
Der politische Kampf um reproduktive Rechte [1][wird in Mexiko auch mit
diesem bahnbrechenden Urteil nicht abgeschlossen sein]. Zukünftige
konservative Regierungen könnten den Geldhahn für reproduktive Gesundheit
drosseln, Mobilisierungen von selbsternannten Lebensschützer*innen, etwa
vor Abtreibungskliniken, könnten die Entscheidungsfreiheit junger Frauen
über ihren Körper zumindest einschränken. Und einen gesellschaftlichen
Konsens über das Recht auf Abtreibung gibt es auch in Mexiko nicht. Da
hilft nur weiter mobilisieren – und womöglich erneut vor Gericht ziehen.
7 Sep 2023
## LINKS
[1] https://www.tagesschau.de/ausland/amerika/mexiko-gerichtsurteil-abtreibung-…
## AUTOREN
Bernd Pickert
## TAGS
Schwerpunkt Abtreibung
Mexiko
Schwangerschaft
Feminismus
Mexiko
Schwerpunkt Abtreibung
Mexiko
## ARTIKEL ZUM THEMA
Aktionstag für Abtreibung in Argentinien: „Die Freiheit gehört uns!“
Bei einem Wahlsieg des Favoriten Javier Milei könnte es wieder zum
Abtreibungsverbot in Argentinien kommen. Zehntausende Frauen bieten ihm die
Stirn.
Urteil des Obersten Gerichts in Mexiko: Abtreibungsverbot ist rechtswidrig
Mexikos Oberstes Gericht erklärt es für verfassungswidrig, Abtreibung unter
Strafe zu stellen. Entsprechende Paragrafen müssen gestrichen werden.
Vasektomie in den USA: Verhütung endlich Männersache
Seit der Abschaffung des Rechts auf Abtreibung lassen sich in den USA immer
mehr Männer sterilisieren. Damit leisten sie einen Beitrag zur
Gleichberechtigung.
Kriminalität der Drogenkartelle: Mexiko im Strudel der Gewalt
Die Gewalt der Drogenkartelle kostet weiter zivile Opfer. Präsident López
Obrador wollte auf Sozialprogramme setzen – jetzt schickt er die Armee.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.