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# taz.de -- Kampfjets für die Ukraine: Erste F-16 bis Ende des Jahres
> Die Zusage Dänemarks und der Niederlande, der Ukraine Kampfjets zu
> liefern, nennt Russland eine „Eskalation“. In der Ukraine gelten sie als
> notwendig.
Bild: Selenski sitzt in einem F-16-Kampfjet bei seinem Dänemark-Besuch
Wolodimir Selenski war schon so gut wie auf dem Weg von Dänemark nach
Griechenland, da meinte die Regierung in Kopenhagen den Kurzbesuch des
ukrainischen Präsidenten im Norden noch einmal nachbereiten zu müssen. Die
Ukraine erhalte von Kopenhagen [1][amerikanische F-16-Kampfjets] unter der
Bedingung, dass diese nur dazu eingesetzt würden, „den Feind vom
Territorium der Ukraine zu vertreiben“, stellte Dänemarks
Verteidigungsminister Jakob Ellemann-Jensen noch einmal am Montag fest.
Diese Bedingungen würden übrigens auch für andere Waffen, wie zum Beispiel
Panzer, gelten.
An die Adresse des russischen Botschafters in Dänemark, Wladimir Barbin,
richtete Ellemann-Jensen einige deutliche Worte: „Der Vertreter eines
Landes, das einen friedlichen Nachbarn überfallen hat und
Zivilist*innen tötet, wagt zu sagen, dass andere einen Konflikt
anheizen, den dieses Land morgen beenden könnte, indem es einfach sagen
würde: Wir ziehen uns jetzt zurück. Ich denke, dieser Mann sollte sich
schämen“, sagte Elleman-Jensen laut einem Bericht des dänischen
Fernsehsenders TV2.
Bei ihrem Treffen mit Selenski am Sonntag hatte die dänische
sozialdemokratische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen angekündigt,
Kyjiw 19 F16-Kampfflugzeuge zur Verfügung zu stellen. Die Niederlande, wo
Selenski zuvor seine Aufwartung gemacht hatte, sagten die Lieferung von 42
F-16 zu. Allerdings müssten Ingenieur*innen und Pilot*innen zuvor
eine entsprechende Ausbildung durchlaufen.
Russlands Botschafter in Dänemark, Wladimir Barbin, bezeichnete die
Entscheidung Kopenhagens als „Eskalation“. Dänemark verstecke sich hinter
der These, dass Kyjiw die Bedingungen für einen Frieden unabhängig
bestimmen müsse, was der Ukraine keine andere Wahl lasse, als die
militärische Konfrontation mit Russland fortzusetzen.
Nach Einschätzung des ukrainischen Militärexperten Aleksandr Kowalenko, den
das russischsprachige Nachrichtenportal insider.ru zitiert, könnten die
ersten F-16 bis Ende des Jahres in der Ukraine eintreffen. Bislang habe die
Ukraine keine Möglichkeit, effektiv auf Angriffe russischer Kampfbomber vom
Typ SU-34 an vorderster Front vorzugehen, da Kyjiw nicht über die dafür
notwendigen Luftabwehrsysteme verfüge. Durch die F-16 würden die
Möglichkeiten erheblich erweitert, um in der Luft, an Land und im Schwarzen
Meer angreifen zu können, sagte Kowalenko.
Am Montag wurde Selenski in der griechischen Hauptstadt Athen erwartet, um
an einem informellen Abendessen im Rahmen eines Gipfels der Staats- und
Regierungschefs der Staaten des westlichen Balkans teilzunehmen. Bei dem
zweitägigen Treffen soll es um die europäische Integration der Region, die
[2][Energiesicherheit auf dem Balkan] sowie in Südosteuropa gehen.
Auf der Tagesordnung steht zudem die Möglichkeit einer Wiederaufnahme des
ins Stocken geratenen Dialogs zwischen [3][Serbien und Kosovo] sowie die
Sanktionen gegen Russland.
Serbien ist eines der wenigen Länder in Europa, die sich den Strafmaßnahmen
gegen Moskau bislang noch nicht angeschlossen haben. Die Mehrheit der
Serb*innen unterstützt den Angriffskrieg von Wladimir Putin gegen die
Ukraine.
21 Aug 2023
## LINKS
[1] /Krieg-gegen-die-Ukraine/!5950743
[2] /Vor-der-Westbalkan-Konferenz-in-Berlin/!5892657
[3] /Spannungen-im-Westbalkan/!5949828
## AUTOREN
Barbara Oertel
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Militär
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