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# taz.de -- Filmempfehlungen für Berlin: Die Gemeinschaft feiern
> Die Woche bietet Wes Anderson-Klassiker voller Reisen und Anderssein,
> UFA-Filmnächte mit allerlei Eifersüchteleien und Filme über Bergbau in
> Deutschland.
Bild: Auch ein Fuchs ist nicht allein auf der Welt: Szene aus „Fantastic Mr. …
„Ich weiß, wie es sich anfühlt anders zu sein. Wir alle sind anders. Und
darin liegt doch etwas Fantastisches, nicht wahr?“ Die Worte, die Mrs. Fox
in dem auf einem Buch von Roald Dahl beruhenden Animationsfilm „Der
fantastische Mr. Fox“ (2009) an ihren Sohn Ash richtet, könnte man als
Motto eigentlich über jeden Film des amerikanischen Regisseurs Wes Anderson
setzen. Denn seine Geschichten erzählen von Leuten, die sich zwar nichts
sehnlicher wünschen als dazuzugehören, aber erst einmal damit ins Reine
kommen müssen, dass sie ziemlich neben der Spur liegen.
Entsprechend schmerzhaft ist die Annäherung: ein Prozess voller Konkurrenz,
Eifersucht und der schwierigen Erkenntnis, dass man nicht allein auf der
Welt ist. Der Weg dorthin hat bei Anderson stets die Form von Reisen und
Expeditionen. Dazu gibt es Unmengen von Plänen und Master-Plänen, die nie
funktionieren. Ans Ziel kommt man nur mit Umwegen.
Wes Andersons neuer Film [1][„Asteroid City“] läuft gerade in unseren
Kinos, dazu gibt es nun im Babylon Mitte eine Retro mit den älteren Werken
des Regisseurs zu sehen. Darunter neben „Der fantastische Mr. Fox“ auch die
nicht minder brillante Komödie „Die Tiefseetaucher mit Steve Zissou“
(2004), die einmal mehr von dysfunktionalen Familien und
Wahlverwandtschaften erzählt und am Ende die Gemeinschaft feiert (Der
fantastische Mr. Fox, 19.8., 15.45 Uhr, 21.8., 17.45 Uhr, 23.8., 20 Uhr;
Die Tiefseetaucher mit Steve Zissou, 21.8., 22 Uhr, Babylon Mitte).
In die mittlerweile 13. Ausgabe gehen die UFA-Filmnächte von UFA und
Bertelsmann, die vom 23.-25.8. bei einer [2][Freiluftveranstaltung] vor der
Alten Nationalgalerie einmal mehr Stummfilme mit internationaler
Musikbegleitung präsentieren. Los geht es mit „Schatten“ von Regisseur
Artur Robinson, einem Drama um einen eifersüchtigen Ehemann (Fritz
Kortner), der bei einer Abendveranstaltung Beweise für die Untreue seiner
Gattin (Ruth Weyer) entdeckt haben will.
## Schattenspiel der Begierden
Doch ein anwesender Illusionist hypnotisiert die Gesellschaft, entlarvt die
vermeintlich verräterischen Schatten als harmlos und führt den Anwesenden
seinerseits ein Schattenspiel über ihre Begierden und Eifersüchteleien vor.
„Schatten“ kommt komplett ohne Zwischentitel aus und die Musik wird live
vom berühmten Orgelvirtuosen Cameron Carpenter gespielt. Nur mit dem immer
so gern herbeizitierten Expressionismus hat „Schatten“ so rein gar nichts
zu tun… (23.8., 21 Uhr, [3][Kolonnadenhof auf der Museumsinsel]).
Einst ernährte der Beruf des Bergmanns ganze Landstriche in Deutschland,
heute gibt es ihn kaum noch. Der Abbau von Kohle oder Erzen lohnt
hierzulande nicht mehr, die Beschäftigung stirbt aus. Das Zeughauskino
zeigt vom 18.8.-24.9. in der Reihe [4][„Glück auf! Der Bergbau im deutschen
Film“] Dokumentar- und Spielfilme aus verschiedenen Dekaden in Ost und
West, die sich mit dem Thema beschäftigen. Mit dabei sind unter anderem
„Die Wismut“ (1993), ein Dokumentarfilm von Volker Koepp, in dem er seine
Protagonist:innen vom Uranabbau im Erzgebirge erzählen lässt, sowie
„Kameradschaft“ (1931), Georg Wilhelm Pabsts Klassiker über ein
Grubenunglück, der die völkerverbindende Solidarität der Bergleute feiert
(Die Wismut, 19.8., 19.30 Uhr; Kameradschaft, 20.8., 18 Uhr, Zeughauskino).
18 Aug 2023
## LINKS
[1] /Komoedie-Asteroid-City-von-Wes-Anderson/!5935302
[2] https://www.ufa-filmnaechte.de/
[3] https://www.smb.museum/museen-einrichtungen/museumsinsel-berlin/museumsgeba…
[4] https://www.dhm.de/zeughauskino/filmreihe/glueck-auf/
## AUTOREN
Lars Penning
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Wes Anderson
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