# taz.de -- +++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Russische Artillerie tötet Z… | |
> Bei einem Angriff in der Region Cherson sind sechs Zivilisten gestorben. | |
> Die Ukraine fordert weiter Taurus-Marschflugkörper von der | |
> Bundesregierung. | |
Bild: Von russischen Raketen zerstört: ein Gebäude in Saporischschja am 10. A… | |
## Tote durch russischen Angriff bei Cherson | |
Bei einem russischen Angriff auf zwei Dörfer in der südukrainischen Region | |
Cherson sind nach Angaben der ukrainischen Regierung sechs Zivilisten | |
getötet worden. Unter den Toten sei ein Baby, teilt Innenminister Ihor | |
Klymenko mit. Im Dorf Schyroka Balka seien ein Paar, ihr 23 Tage altes Kind | |
und ein weiterer Mann ums Leben gekommen. Der 12-jährige Sohn des Paares | |
sei lebensgefährlich verletzt worden. | |
Im Nachbardorf Stanislaw seien zwei weitere Menschen getötet und einer | |
verletzt worden. Das Dorf sei zwölfmal von Artillerie getroffen worden, | |
schreibt Klymenko auf dem Kurznachrichtendienst Telegram. „Die Terroristen | |
werden niemals freiwillig aufhören, Zivilisten zu töten“, erklärt der | |
Innenminister und postet zwei Fotos von beschädigten Häusern. „Die | |
Terroristen müssen gestoppt werden. Mit Gewalt. Sie verstehen nichts | |
anderes.“ | |
Das ukrainische Militär hat im November den westlichen Teil der Oblast | |
Cherson zurückerobert. Russische Truppen beschießen das Gebiet jedoch | |
weiterhin regelmäßig von der anderen Seite des Flusses Dnipro aus. (rtr) | |
## 500 Kinder durch Angriffskrieg gestorben | |
Dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine sind nach der fortlaufenden | |
Zählung der ukrainischen Justiz mindestens 500 Kinder zum Opfer gefallen. | |
Diesen Stand teilte die Generalstaatsanwaltschaft am Sonntag in der | |
Hauptstadt Kyjiw mit. Außerdem hätten fast 1.100 Kinder Verletzungen | |
verschiedener Schwere erlitten, schrieb die Behörde auf Telegram. Sie wies | |
darauf hin, dass die Zählung unvollständig sei. Es werde in der Kampfzone, | |
in den von der Ukraine befreiten Gebieten wie auch in den von russischen | |
Truppen besetzten Gebieten ermittelt und nach weiteren Fällen gesucht. | |
Die [1][meisten getöteten und verletzten Kinder] gab es demnach in den | |
frontnahen östlichen Gebieten Donezk und Charkiw, gefolgt von der | |
Hauptstadtregion Kyjiw und Cherson im Süden. Jüngster bekannter Fall war | |
ein achtjähriger Junge, der nach ukrainischen Angaben am Freitag bei einem | |
Raketenangriff auf die Westukraine tödlich verletzt wurde. | |
Die ukrainische Justiz dokumentiert Todesfälle und Verletzungen in der | |
Zivilbevölkerung. Sie sammelt Material, das in späteren Prozessen als | |
Beweise für mutmaßliche Kriegsverbrechen russischer Soldaten dienen könnte. | |
(dpa) | |
## Erneut Explosionen an Krim-Brücke | |
An der Brücke von Kertsch zwischen dem russischen Festland und der | |
völkerrechtswidrig annektierten ukrainischen Schwarzmeer-Halbinsel Krim gab | |
es erneut Explosionen. Die russische Luftabwehr habe mehrere feindliche | |
Raketen abgeschossen, teilte der von Moskau eingesetzte Statthalter der | |
Halbinsel, Sergej Aksjonow, auf Telegram mit. „Die Krim-Brücke ist nicht | |
beschädigt“, schrieb er. | |
Die Angaben zu den Ereignissen auf der Krim lassen sich nicht unabhängig | |
überprüfen. Allerdings wurde der Autoverkehr über das 19 Kilometer lange | |
Bauwerk vorübergehend eingestellt. Russland machte die Ukraine für die | |
Attacken verantwortlich. [2][Die Ukraine hat schon mehrfach die Brücke | |
angegriffen.] | |
Die russischen Streitkräfte haben außerdem nach Angaben des | |
Verteidigungsministeriums in Moskau mindestens drei ukrainische Drohnen | |
über dem Westen Russlands abgeschossen. Eine Drohne sei über der Oblast | |
Kursk abgefangen und zerstört worden, zwei weitere über der Oblast | |
Belgorod. Kursk und Belgorod grenzen beide an die Ukraine. Deren Führung | |
nimmt üblicherweise nicht Stellung zu Angriffen auf russisches oder von | |
russischen Truppen besetztes Gebiet. | |
Ein ukrainischer Drohnenangriff auf der Krim in der Nacht zum Samstag galt | |
laut einem Medienbericht unterdessen einem Logistikstützpunkt der | |
russischen Truppen in der Nähe von Jewpatorija im Westen der Halbinsel. Bei | |
dem nächtlichen Angriff seien 17 Drohnen zum Einsatz gekommen, berichtete | |
das Internetportal Ukrajinska Prawda am Samstagabend unter Berufung auf | |
Quellen beim ukrainischen Geheimdienst SBU. | |
Nach vorläufigen Angaben seien „Dutzende von Besatzern“ getötet oder | |
verletzt worden. Auch Ausrüstung sei zerstört worden. Das genaue Ausmaß der | |
Schäden werde aber noch untersucht. Auch die Angaben lassen sich nicht | |
verifizieren. | |
In der Nacht zum Samstag war Berichten zufolge über Teilen der Krim die | |
Flugabwehr aktiviert worden. Nach Angaben des russischen | |
Verteidigungsministeriums hatte das Militär 20 ukrainische Drohnen | |
abgewehrt. Das Ministerium behauptete, es habe weder Opfer noch Schäden | |
gegeben. (rtr/dpa) | |
## Ukraine macht Druck wegen Taurus-Raketen | |
Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba hat in der Debatte um die | |
[3][Lieferung von deutschen Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine] den | |
Druck auf die Bundesregierung erhöht und deren Bedeutung für eine | |
schnellere Beendigung des Krieges unterstrichen. „Die Ukraine braucht | |
Taurus-Raketen, um mehr Leben ukrainischer Soldaten und Zivilisten zu | |
retten und um die Befreiung ihrer Gebiete zu beschleunigen und den Krieg | |
schneller zu beenden“, sagte Kuleba der „Bild am Sonntag“. „Die Formel … | |
einfach: Eine größere Reichweite der Raketen bedeutet eine kürzere Dauer | |
des Krieges“, fügte er hinzu. | |
Mit der Waffe könne die Ukraine „die russischen Besatzungstruppen auf | |
ukrainischem Boden weit über die Frontlinie hinaus erreichen, ihre Logistik | |
stören und Kommandozentralen und Munitionsdepots zerstören“, sagte Kuleba | |
weiter. | |
Die Bundesregierung prüft derzeit eine Lieferung der | |
Taurus-Marschflugkörper, hat aber offiziell bislang keine Entscheidung | |
darüber getroffen. Laut Medienberichten dringt das Kanzleramt auf eine | |
Reduzierung der Reichweite der Flugkörper, um das Risiko ukrainischer | |
Angriffe auf Ziele in Russland zu verringern. (afp) | |
## Wagner-Söldner bekommen kein Geld mehr von Russland | |
Die [4][russische Söldnergruppe Wagner] wird nach britischen Erkenntnissen | |
vermutlich nicht mehr vom russischen Staat finanziert und muss sich | |
verkleinern. Ziel sei es, Personalkosten einzusparen, teilte das | |
Verteidigungsministerium in London am Sonntag mit und bezog sich auf das | |
tägliche Bulletin des Militärgeheimdienstes. | |
Es sei realistisch, dass das Präsidialamt in Moskau die Wagner-Söldner | |
nicht mehr finanziere. „Wenn der russische Staat Wagner nicht mehr zahlt, | |
sind die belarussischen Behörden der zweitplausibelste Zahlmeister“, hieß | |
es weiter. Dies würde allerdings die Ressourcen von Belarus belasten. Dort | |
bilden derzeit Wagner-Söldner belarussische Soldaten aus. (rtr) | |
## Rheinmetall liefert Aufklärungsdrohnen | |
Nach Munition, Panzern, Flugabwehr und Militär-Lastwagen wird der | |
Rüstungskonzern Rheinmetall bald auch Drohnen in die Ukraine liefern. Ein | |
entsprechender Auftrag sei erteilt worden, sagte ein Firmensprecher am | |
Sonntag in Düsseldorf. Zuvor hatte die „Bild am Sonntag“ berichtet. Die | |
Auslieferung werde bis Jahresende erfolgen, das Auftragsvolumen nannte er | |
nicht. | |
Es handelt sich um „Luna NG“-Aufklärungsdrohnen, die nicht bewaffnet sein | |
werden. Sie können mehrere Hundert Kilometer weit fliegen und die | |
Kommunikation des Feindes abhören oder stören. Auch Lkw, die zum | |
Bodentransport genutzt werden, werden geliefert. | |
Der Auftrag kommt von der Bundesregierung, die damit das von Russland | |
angegriffene Land unterstützt. Der größte deutsche Rüstungskonzern, dessen | |
Auftragsbücher so voll sind wie noch nie, lieferte bereits umfangreiche | |
Militärgüter oder arbeitet daran. Unlängst wurde bekannt, dass er alte | |
Leopard-Panzer von einer belgischen Firma kaufte und diese auf Vordermann | |
bringen will, damit rund 30 davon fronttauglich sind. Außerdem will | |
Rheinmetall direkt mit Kyjiw einen Vertrag abschließen, um in der Ukraine | |
eine Kampfpanzer-Fabrik zu bauen. (dpa) | |
## Russisches Flugzeug bei Training abgestürzt | |
In der russischen Ostsee-Exklave Kaliningrad ist offiziellen Angaben | |
zufolge ein russisches Kampfflugzeug beim Training abgestürzt. „Die | |
Besatzung des Flugzeugs kam ums Leben“, teilte das russische | |
Verteidigungsministerium laut der Agentur Interfax mit. Um wie viele | |
Insassen es sich handelte, war zunächst unklar. Auch die genaue | |
Absturzstelle wurde nicht genannt. Die Maschine vom Typ Suchoi Su-30 sei | |
über unbewohntem Gebiet geflogen, als technische Probleme aufgetreten | |
seien, hieß es. (dpa) | |
13 Aug 2023 | |
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