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# taz.de -- Ausgebrannter Autofrachter: Erst mal aufatmen
> Was mit der „Fremantle Highway“ passiert, ist noch unklar. Das Schiff
> liegt aber vorerst sicher im Hafen, eine Umweltkatastrophe scheint
> abgewendet.
Bild: Das Schiff ist in Eemshaven angekommen, aber was jetzt?
Amsterdam taz | Nach der Ankunft des Autofrachters Fremantle Highway im
nahe Groningen gelegenen Eemshaven wird das Unglücks-Schiff nun eingehend
inspiziert. Dabei geht es nicht nur um den Zustand [1][der knapp 4.000
Autos an Bord], sondern auch um potenziell gefährliche Substanzen.
„Erst wenn es sicher ist, kann mit der Entladung begonnen werden“, zitiert
der Regionalsender Omrop Fryslân Henk Jan Bolding, den Bürgermeister der
Kommune Het Hogeland, zu der Eemshaven gehört. Hafenmeister Pieter van der
Wal sagte dem Sender, die Inspektion werde von Bergungs-Unternehmen,
Reederei und Versicherer durchgeführt.
Die [2][Ankunft des unter der Flagge Panamas fahrenden Frachters] am
Donnerstag übertrug der öffentlich-rechtliche Sender NOS per Livestream.
Zahlreiche Menschen hatten sich am Seedeich vor der Hafeneinfahrt
versammelt, einige standen auf Sandbänken nahe der Fahrrinne, als das
schwer beschädigte Schiff vorbeifuhr.
Am Freitag erklärte eine Sprecherin der zuständigen Sicherheitsregion
Groningen der taz, momentan werde an einem Plan für die weitere Bergung
gearbeitet. Die Sicherheitsregion werde erst aktiv, wenn es dazu Anlass
gebe, derzeit sei die Lage ruhig. Die Fremantle Highway kann zwei Monate im
Hafen vor Anker bleiben.
## Umweltschützer warnen vor zu dichtem Schiffverkehr
Tim Lambeck, Sprecher des Seaport Groningen Eemshaven, sagte, die Situation
sei für den Hafen „sehr außergewöhnlich“. Man habe zusätzliche
Sicherheitsmaßnahmen getroffen. Die Vorbereitung der Bergung der Fracht
gehe auch am Wochenende weiter. Erst wenn die Autos an Land gebracht sind,
wird entschieden, ob die Fremantle Highway repariert oder abgeschrieben und
verschrottet wird.
Peter Berdowski, Vorstand des maritimen Service-Unternehmens Boskalis,
sagte niederländischen Medien, je höher im Schiff man komme, desto größer
der Schaden. „Deck acht ist sehr stark beschädigt und teilweise
eingestürzt. Das zeigt, wie schwer der Brand war.“
Neben dem Aufatmen über die geglückte Abschlepp-Aktion gibt es auch
mahnende Stimmen. Gilles van Santvoort, Sprecher der Stichting Noordzee,
ist „sehr erleichtert“ und dankt allen beteiligten Rettungsdiensten: „Dur…
ihren Einsatz wurde eine [3][potenzielle Umweltkatastrophe in Nordsee und
Wattenmeer verhindert]. Dennoch machen wir uns weiter Sorgen über den
dichten Schiffsverkehr auf der südlichen Route entlang der Inseln, die nah
am Naturgebiet Wattenmeer entlangführt.“
Van Santvoort erinnert an die Havarie der MSC Zoe 2019, als 342 Container
über Bord gingen. „Noch immer liegen hunderttausende Kilo Abfall auf dem
Meeresboden.“
Unterdessen will die Provinz Friesland wissen, welche Stoffe im bei dem
Brand freigesetzten Rauch enthalten waren und hat diese Frage der Behörde
Rijkswaterstaat vorgelegt. Laut der Regionalzeitung Leeuwarder Courant hat
die Behörde darauf noch nicht geantwortet.
Mehrere Parteien haben zudem angekündigt, im Parlament Fragen nach dem
Ablauf des Einsatzes in der Brandnacht zu stellen. Das NRC Handelsblad
berichtete diese Woche, die Hubschrauber der Küstenwache seien später als
üblich bei de Fremantle Highway angekommen.
4 Aug 2023
## LINKS
[1] /Feuergefahr-bei-verschiedenen-Antrieben/!5948099
[2] /Ausgebrannter-Frachter-Fremantle-Highway/!5952214
[3] /Giftexperte-ueber-havarierten-Frachter/!5947971
## AUTOREN
Tobias Müller
## TAGS
Niederlande
Wattenmeer
Schifffahrt
Nordsee
Belgien
Sicherheit
Havarie
Wattenmeer
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