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# taz.de -- +++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Mehr Unterstützung bei Abweh…
> Selenskyj pocht auf mehr internationale Hilfe bei der Luftverteidigung.
> Russland drängt Ukrainer in besetzten Gebieten zur Annahme der
> Staatsbürgerschaft.
Bild: Ein durch russische Drohnen beschädigtes Regierungsgebäude in Kyjiw am …
## Ukraine: Kein Vorrücken der russischen Truppen
Die russischen Truppen sind nach ukrainischen Angaben nicht auf dem
Vormarsch, sondern haben sich in den von ihnen kontrollierten Gebieten
verschanzt und diese vermint. „Der Feind hat sich gründlich auf diese
Ereignisse vorbereitet“, sagt der Sekretär des ukrainischen
Sicherheitsrates, Oleksij Danilow, im staatlichen Fernsehen. „Die Zahl der
Minen auf dem Gebiet, das unsere Truppen zurückerobert haben, ist völlig
verrückt. Im Durchschnitt gibt es drei, vier, fünf Minen pro Quadratmeter.“
Das mache es den ukrainischen Truppen schwer, nach Osten und Süden
vorzudringen. Der Vormarsch sei langsamer als erhofft, aber man könne
nichts überstürzen, weil Menschenleben auf dem Spiel stünden. „Niemand kann
uns Fristen setzen, außer wir selbst … Es gibt keinen festen Zeitplan“,
sagt er. „Ich habe nie das Wort Gegenoffensive benutzt. Es gibt
militärische Operationen, und die sind komplex, schwierig und hängen von
vielen Faktoren ab.“ (rtr)
## Russland zwingt Ukrainer zum Staatsbürgerschafts-Wechsel
Russland übt einer US-Studie zufolge massiven Druck auf Ukrainer in den
besetzten Gebieten aus, um sie zur [1][Annahme der russischen
Staatsbürgerschaft] zu bewegen. In einem Bericht der Yale-Universität ist
von „Bedrohungen, Einschüchterungen, Einschränkungen bei humanitärer Hilfe
und Grundbedürfnissen sowie mögliche Inhaftierung oder Abschiebung“ die
Rede. Die Betroffenen hätten keine andere Wahl, als einen russischen Pass
zu akzeptieren, wenn sie überleben wollten, sagt Nathaniel Raymond, Leiter
des Humanitarian Research Lab von Yale.
Eine Stellungnahme der Regierung in Moskau liegt nicht vor.
Ministerpräsident Michail Mischustin sagte im Mai, seit Oktober hätten fast
1,5 Millionen Menschen in den Regionen Donezk, Luhansk, Saporischschja und
Cherson russische Pässe erhalten. (rtr)
## Selenskyj pocht auf mehr Hilfe bei Luftverteidigung
Angesichts von wiederholten russischen Angriffen auf ukrainische
Hafeninfrastruktur und Getreidelager hat der ukrainische Präsident
Wolodymyr Selenskyj erneut mehr internationale Unterstützung bei der
Flugabwehr angemahnt. „Gemeinsam mit unseren Partnern tun wir unser Bestes,
um die Lieferung von Luftverteidigungssystemen zu steigern“, sagte er in
seiner abendlichen Ansprache am Mittwoch. „Jeder Angriff ist ein
gemeinsames Problem. Nicht nur für die Ukraine, sondern auch für all
diejenigen in der Welt, deren Stabilität Russland zu zerstören versucht.“
Mit seinem Angriffskrieg wolle Moskau eine „globale Katastrophe“
herbeiführen, sagte Selenskyj. Die russischen Angreifer spekulierten auf
Krisen am Lebensmittelmarkt und steigende Preise, von denen sie dann selbst
profitieren könnten, fügte er hinzu. „Das sind sehr gefährliche
Hoffnungen.“
Russland, das bereits seit mehr als 17 Monaten einen Angriffskrieg gegen
die Ukraine führt, hatte im Juli unter internationalem Protest ein Abkommen
zum Export ukrainischen Getreides aufgekündigt und bombardiert seitdem
immer wieder ukrainische Häfen. Erst in der Nacht zum Mittwoch wurde [2][in
Odessa am Schwarzen Meer] die Hafeninfrastruktur durch Beschuss beschädigt.
(dpa)
## Bewaffnete russische Milizen im Grenzgebiet zur Ukraine
In Russland haben die Gouverneure der an die Ukraine angrenzenden Regionen
Kursk und Belgorod die Bewaffnung von „Volksmilizen“ zur Verteidigung gegen
Angreifer aus der Ukraine angekündigt. Dies geschehe, da seine Region seit
Monaten „fast täglich“ von „aus der Ukraine kommenden terroristischen
Angriffen“ getroffen werde, erklärte der Gouverneur von Kursk, Roman
Starowojt, am Mittwoch im Onlinedienst Telegram.
Kreml-Sprecher Dmitri Peskow nannte die Ausrüstung der Milizen „rechtmäßig…
und „notwendig“ aufgrund der „Attentate“, die aus dem Gebiet der Ukraine
heraus verübt würden.
Starowojt erklärte, nach „mehreren Monaten“ Arbeit an der „Frage der
Bewaffnung der freiwilligen Volksmilizen“ sei nun „ein Mechanismus
gefunden“ und die erste „Lieferung am Stützpunkt eingetroffen“. In „na…
Zukunft“ werde die Anzahl der Waffen für die Miliz auf 300 erhöht, ergänzte
der Gouverneur.
Die nach dem Vorbild ähnlicher Einheiten aus der Sowjetzeit entstandenen
Freiwilligenmilizen wurden Gouverneur Starowojt zufolge in der Region Kursk
im Dezember gebildet, um dem Militär, der Nationalgarde, der Polizei und
dem Grenzschutz „zusätzliche Unterstützung“ zukommen zu lassen.
Der Gouverneur von Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow, händigte seinerseits am
Mittwoch Lokalmedien zufolge persönlich bei einer öffentlichen Zeremonie
Waffen an Milizen aus. In der Region Belgorod waren „freiwillige
Volksmilizen“ bereits in den ersten Wochen nach Beginn der russischen
Offensive in der Ukraine gebildet worden.
Kreml-Sprecher Peskow sagte am Mittwoch vor Journalisten mit Blick auf die
Milizen, alles werde „im Einklang mit dem Gesetz umgesetzt“. Es handle sich
„um Maßnahmen, die vor dem Hintergrund der Angriffe, der Attentate, die von
ukrainischem Territorium aus verübt werden, notwendig sind“. (afp)
## Ukraine meldet Abwehr von rund 15 Drohnen über Kyjiw
Die ukrainische Luftabwehr hat in der Nacht rund 15 Drohnen abgewehrt, die
sich auf Kyjiw zubewegten. Die ukrainischen Streitkräfte „haben fast 15
Luftziele entdeckt und zerstört“, als diese sich Kyjiw näherten, erklärte
Militärverwaltungschef Serhij Popko am Donnerstag im Onlinedienst Telegram.
Er fügte hinzu, es habe sich um Shahed-Drohnen aus iranischer Produktion
gehandelt.
„Nach den bisher vorliegenden Informationen gab es keine Opfer oder Schäden
in der Hauptstadt“, erklärte Popko. Es sei der 820. Luftalarm in Kyjiw seit
Beginn der russischen Invasion im Februar 2022 gewesen und er habe drei
Stunden gedauert.
In der Nacht auf Mittwoch hatte die ukrainische Armee bereits mehr als zehn
Shahed-Drohnen über der Hauptstadt abgefangen. Die herabstürzenden Trümmer
verursachten leichte Sachschäden, verletzt wurde niemand. Ebenfalls am
Mittwoch meldete Kyjiw einen Angriff auf [3][den ukrainischen Donau-Hafen
in Ismajil] direkt an der Grenze zu Rumänien. Dabei seien Lagerhäuser und
Verwaltungsgebäude beschädigt worden. Ismajil ist der wichtigste
Exporthafen für ukrainisches Getreide, seitdem Russland im vergangenen
Monat aus dem Getreideabkommen für den Export durch das Schwarze Meer
ausgestiegen ist. (afp)
3 Aug 2023
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