| # taz.de -- Naturschutz in Niedersachsen: Wer darf die Wölfe zählen? | |
| > In Niedersachsen spitzt sich der Streit um den Umgang mit den Raubtieren | |
| > zu. Den Jägern wird vorgeworfen, keine neutralen Kontrolleure zu sein. | |
| Bild: Jäger sollen nicht länger Wölfe zählen dürfen, da sie ihre eigenen I… | |
| Göttingen taz | In Niedersachsen verschärft sich der Streit um den | |
| [1][Umgang mit Wölfen]. Die Landesjägerschaft (LJN) dürfe das | |
| Wolfsmonitoring, also das Beobachten, statistische Erfassen und | |
| Dokumentieren der in freier Wildbahn lebenden Wölfe, nicht länger ausüben, | |
| verlangen Artenschützer. Der Kooperationsvertrag des Landes mit dem | |
| Jägerverband müsse aufgekündigt werden. Die LJN sei bei dem Thema nicht | |
| neutral, begründet der Freundeskreis freilebender Wölfe seinen Vorstoß in | |
| einem offenen Brief an Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer | |
| (Grüne). | |
| „Jäger als Naturnutzer sind eine vom Wolf direkt betroffene | |
| Interessengruppe“, schreibt der Freundeskreis. Sie konkurrierten mit dem | |
| Wolf um die „Ressource Wild“ und sähen Wölfe als potenzielle Gefahr für | |
| Jagdhunde. Auch sei die Landesjägerschaft im Mai dem „Aktionsbündnis | |
| Aktives Wolfsmanagement“ beigetreten: „Dieses artenschutzfeindliche Bündnis | |
| hat die Wiederausrottung des Wolfes als erklärtes Ziel.“ | |
| Belegt wird der Ausrottungsvorwurf nicht. Doch hatte sich die LJN im | |
| Frühjahr mit der Unterzeichnung einer „Auricher Erklärung“ auf die Seite | |
| der Befürworter einer „Obergrenze“ und von „wolfsfreien Zonen“ gestell… | |
| Jäger-Präsident Helmut Dammann-Tamke hat aus Sicht von Umweltschützern | |
| zudem schon früher Neutralität vermissen lassen. | |
| Der Freundeskreis freilebender Wölfe wirft dem Jägerverband zudem vor, der | |
| „Umweltkriminalität in den eigenen Reihen nicht zielführend | |
| entgegenzutreten“. In den vergangenen Monaten hätten [2][illegale | |
| Wolfsabschüsse] zugenommen. | |
| Das Umweltministerium in Hannover betont, Aufrufe zu illegalen Handlungen | |
| würden „in keiner Weise toleriert“. „Wenn die Landesjägerschaft zu | |
| illegalen Straftaten aufrufen oder diese decken würde, wäre die Grenze zur | |
| Kooperation überschritten“, sagte eine Ministeriumssprecherin. Belege dafür | |
| gebe es aber im Brief des Freundeskreises nicht. Aus Sicht des | |
| [3][Umweltministeriums] hat sich auch das Monitoring durch die | |
| Landesjägerschaft bewährt. | |
| Der Jägerverband selbst sieht in dem offenen Brief „zahlreiche | |
| Unwahrheiten, aus dem Zusammenhang gerissene Textpassagen und | |
| Verunglimpfungen“. | |
| 4 Aug 2023 | |
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| ## AUTOREN | |
| Reimar Paul | |
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