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# taz.de -- Historischer Doppelstreik in Hollywood: Arbeitskampf in der Traumfa…
> Die Drehbuchautor:innen streiken in den USA schon länger, jetzt
> stoßen auch die Mimen dazu. Der Arbeitskampf bekommt prominente
> Unterstützung.
Bild: Pressekonferenz zur Ankündigung des Streiks am 13. Juli
Los Angeles dpa | Doppelstreik in Hollywood: Nach den Drehbuchautoren
[1][legen nun auch die Schauspielerinnen und Schauspieler in den USA ihre
Arbeit nieder.] Nachdem bei Verhandlungen mit dem Verband der TV- und
Filmstudios AMPTP keine Einigung erzielt werden konnte, werde ab Freitag
(00.01 Uhr Ortszeit in Los Angeles, 09.01 Uhr MESZ) die Arbeit
niedergelegt, teilte die Schauspielergewerkschaft SAG-AFTRA am Donnerstag
in Los Angeles mit. Damit können in den USA nach Medieneinschätzungen
vorerst kaum noch Filme und Serien gedreht werden.
Die Darsteller fordern unter anderem bessere Vergütung und die Regelung des
Einsatzes von Künstlicher Intelligenz in der Branche. „Wir hatten keine
Wahl“, sagte die Gewerkschaftsvorsitzende Fran Drescher („Die Nanny“) bei
einer Pressekonferenz. „Wir sind die Opfer hier. Wir werden [2][von einer
sehr gierigen Einheit] zu Opfern gemacht.“ Die Mitglieder ihrer
Gewerkschaft dürften nicht mehr länger „an den Rand gedrängt sowie
respektlos und ehrlos behandelt werden“.
Zuvor hatten beide Seiten noch einen Schlichter hinzugezogen. Trotzdem
konnte bis zu einer von der Schauspielgewerkschaft gesetzten Deadline keine
Einigung gefunden werden. „Ich kann ehrlich gesagt nicht glauben, wie weit
wir bei so vielen Dingen auseinander sind“, sagte Drescher.
Der Verband der TV- und Filmstudios AMPTP – der unter anderem Netflix,
Amazon, Apple und Disney vertritt – verteidigte sich. Man habe versucht,
eine Einigung zu finden, hieß es in einer Mitteilung. Die Gewerkschaft habe
nun aber „leider einen Weg gesucht, der zu finanziellen Problemen für die
unzähligen Tausend Menschen führen wird, die auf die Branche angewiesen
sind“.
## Premiere verlassen
Zahlreiche Schauspielerinnen und Schauspieler machten nach der Bekanntgabe
ihre Unterstützung für den Streik öffentlich. „Wir werden das gewinnen“,
schrieb „Sex and the City“-Star Cynthia Nixon bei Twitter. Auch Darsteller
wie Josh Gad, Jamie Lee Curtis und Issa Rae signalisierten über die
sozialen Medien ihre Unterstützung. Die Schauspieler des Films
„Oppenheimer“, darunter Matt Damon und Emily Blunt, verließen am Donnerstag
nach einem Auftritt auf dem roten Teppich aus Solidarität mit dem Streik
eine Premiere in London.
Der Streik ist ein weiterer harter Schlag für die Unterhaltungsindustrie in
den USA, denn [3][seit dem 2. Mai haben bereits die Drehbuchautoren ihre
Arbeit niedergelegt.] Deren Streik hat schon jetzt Auswirkungen für
Zuschauer. So können beispielsweise viele Late-Night-Shows nicht mehr wie
sonst ausgestrahlt werden.
Beide Kreativbranchen leiden darunter, dass zwar mehr Filme und Serien
produziert werden, aber die Budgets sinken und bei Serien oft weniger
Folgen pro Staffel gedreht werden. Außerdem bringen Wiederholungen bei
Streaminganbietern für die Kreativen anders als im Fernsehen geringere und
von der Zuschauerzahl unabhängige Tantiemen.
Die Gewerkschaft SAG-AFTRA hat mehr als 160.000 Mitglieder, darunter
Schauspieler für Film und Fernsehen, Stuntleute, TV-Journalistinnen und
Moderatoren. Der Streik betrifft aber nur Schauspieler und
Schauspielerinnen für Serien und Filme. Er ist für sie alle bindend, sie
dürfen nun bis auf Weiteres nicht mehr vor der Kamera arbeiten. An einer
Urabstimmung am 7. Juni hatten rund 65.000 Mitglieder der Gewerkschaft
teilgenommen, 97,9 Prozent hatten sich für einen Streik ausgesprochen.
14 Jul 2023
## LINKS
[1] /Streik-der-Schauspieler-Gilde/!5947212
[2] https://people.com/fran-drescher-hollywood-execs-greedy-announcing-actors-s…
[3] /Proteste-der-Writers-Guild-in-USA/!5930478
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