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# taz.de -- Die Verständnisfrage: Baut doch mehr Mülleimer!
> Warum schmeißt ihr euren Müll auf die Straße, fragt eine Leserin. Ein
> Fast-Food-Fan antwortet, er weiß nicht, wohin sonst damit.
Bild: Nervt: Müll
In der Verständnisfrage geht es jede Woche um eine Gruppe, für deren
Verhalten der Fragesteller_in das Verständnis fehlt. Wir suchen eine
Person, die antwortet.
Reinhild Sch., 70, Rentnerin aus Berlin, fragt:
Liebe Fast-Food-Fans, warum schmeißt ihr euren Müll auf die Straße?
***
Sven, 24, Student aus Berlin, antwortet:
Die Pommes waren komplett versalzen und ungenießbar, ich hatte keinen
Hunger mehr und wollte sie deshalb nicht aufessen. Gleichzeitig ist die
Packung extrem unpraktisch zu transportieren. Deshalb habe ich mich
entschieden, die Reste einfach wegzuwerfen. Und ich dachte, wenn ich mein
Essen hier auf der Bank liegen lasse, können sich wenigstens die Stadttiere
an den Pommes bedienen.
Schauen Sie sich doch mal um: Die ganze Stadt ist dreckig. Hier in
unmittelbarer Nähe gibt es echt wenig Mülleimer. Neben denen hängen Tüten
voll mit Müll, auf dem Boden drumherum sammeln sich schon die Verpackungen.
Hätte ich es lieber in die pralle Tüte quetschen sollen, wo es einen Moment
später wieder herunterfällt? Viele werfen ihr Essen einfach hin. Hier hält
mich auf jeden Fall wenig davon ab, die Straße noch dreckiger zu machen.
Wenn alle es machen, mache ich es auch.
Aus anderen Städten kenne ich große Mülleimer in Parks, wo der Müll
weggeworfen werden kann. Am Wochenende werden die ordentlich voll, [1][am
Montag ist der Müll aber wieder weg]. In Berlin sind immer stapelweise
Pizzakartons im Müll. Die Behälter sind dann immer super schnell voll. Hier
im Zentrum sind täglich viele Leute unterwegs, die gerne unkompliziert
etwas essen wollen. Dass keiner von der Stadt auf die Idee kommt, hier
größere Mülleimer hinzustellen, verstehe ich nicht.
Ich werfe auch nicht immer mein Essen weg. Wenn es die Möglichkeit gibt und
das Essen genießbar ist, dann nehme ich es stattdessen mit, wenn ich keinen
Hunger mehr habe. Im besten Fall bin ich mit Freunden und Freundinnen
unterwegs, die vielleicht auch noch einen Happs haben wollen.
Aber an einem schlechten Tag wie diesem, dann kommt es auch vor, dass ich
es [2][einfach in die Ecke pfeffern will]. Bedürftige Menschen wollen mein
angeknabbertes Essen bestimmt auch nicht, das kann ich mich einfach nicht
vorstellen.
Eigentlich hat auch der Burgerladen eine Verantwortung. Davor ist eine
riesige Schlange, der Laden selbst ist aber total klein und hat kaum
Sitzplätze für Besucher. Alle, die hier stehen, müssen sich den Burger zum
Mitnehmen bestellen, obwohl die meisten viel lieber vor Ort essen würden.
Die müssen sich dann ein paar Meter weiter weg mit den Tüten hinsetzen.
Selbst für die Menschen, die direkt draußen vorm Laden essen, [3][fehlt ein
Mülleimer]. Vielleicht sollten die andere Verpackungen machen. Oder sie
sollten verpflichtet werden, genügend Mülleimer vor ihrem Laden
hinzustellen.
Häh? Haben Sie manchmal auch diese Momente, wo Sie sich fragen: Warum, um
alles in der Welt, sind andere Leute so? Wir helfen bei der Antwort. Wenn
Sie eine Gruppe Menschen besser verstehen wollen, dann schicken Sie Ihre
Frage an [4][[email protected]].
31 Jul 2023
## LINKS
[1] /Teure-Muellentsorgung/!5879389
[2] /Die-These/!5769619
[3] /Zero-Waste-in-Friedrichshain-Kreuzberg/!5871208
[4] /[email protected]
## AUTOREN
Jean Dumler
## TAGS
Zukunft
wochentaz
Fastfood
Müll
Familie
Zukunft
Plastikmüll
Schwerpunkt Klimawandel
Was heißt Klimakrise auf Arabisch?
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