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# taz.de -- +++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Sánchez unterstützt Ukraine
> Spaniens Ministerpräsident Pedro Sánchez macht der Ukraine Hoffnung auf
> einen Beitritt zur EU. Selenski bezeichnet das AKW Saporischschja als
> „bedroht“.
Bild: Spaniens Ministerpräsident Pedro Sánchez verspricht der Ukraine, dass d…
## Selenski beklagt Verzögerungen beim Pilotentraining
Der Präsident der Ukraine, Wolodimir Selenski, hat dem Westen Verzögerungen
bei der Ausbildung ukrainischer Piloten an Kampfflugzeugen aus
US-Produktion vorgeworfen. „Ich denke, dass einige unserer Partner hier
verschleppen“, sagte er am Samstag bei einer Pressekonferenz mit Spaniens
Ministerpräsident Pedro Sánchez in Kiew. Immer noch gebe es keine festen
Termine für den Beginn und keine Zeitpläne für das Pilotentraining, klagte
er. Im Mai hatten mehrere europäische Staaten die Bildung einer
Kampfjet-Koalition für die Ukraine bekanntgegeben. Washington machte den
Weg dafür frei, indem es grünes Licht für die Ausbildung ukrainischer
Piloten an F-16-Kampfjets gab.
Kiew betont die Wichtigkeit von US-Kampfjets im Abwehrkampf gegen die seit
mehr als 16 Monate dauernde russische Invasion. Vor allem für die Sicherung
des Luftraums und gegen die ständigen Drohnen- und Raketenangriffe seien
die modernen Flugzeuge wichtig. Der Westen hat Kiew mit einer Reihe von
Waffensystemen unterstützt – von Artillerie, Kampf- und Schützenpanzern bis
hin zu Marschflugkörpern. Zur Unterstützung der Luftwaffe hat Kiew aber
bislang nur ehemalige sowjetische Flugzeuge aus den Altbeständen
osteuropäischer Staaten erhalten.
Zugleich bekräftigte Selenski, erst mit Russland über einen Frieden
verhandeln zu wollen, wenn die Ukraine all ihre Gebiete – einschließlich
der Krim und der Separatistengebiete im Donbass – zurückerobert habe. Eine
Rückkehr zur Demarkationslinie vom Februar 2022, als Russland offiziell
seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine begann, sei keine Option. Auch der
von Kiew angestrebte Nato-Beitritt des Landes werde für einen Kompromiss
nicht geopfert, weil dieser wichtig für die künftige Sicherheit des Landes
sei. (dpa)
## EU-Beitrittskandidatur Priorität des neuen Ratsvorsitzes
Die EU-Beitrittskandidatur der Ukraine soll eine der Prioritäten der
spanischen EU-Ratspräsidentschaft werden. Spanien „bekräftigt seine
Unterstützung für die EU-Beitrittskandidatur der Ukraine“, hieß es in einer
gemeinsamen Erklärung des ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski und
des spanischen Ministerpräsidenten Pedro Sánchez vom Samstag. Bei einer
Pressekonferenz in Kiew warf Selenski „manchen“ westlichen Partnern vor,
sich bei den Plänen zur Ausbildung von Kampfpiloten zu viel Zeit zu lassen.
Der spanische Ministerpräsident Sánchez war am Vormittag in Kiew
eingetroffen, um sich mit dem ukrainischen Präsidenten zu treffen und „die
Solidarität von ganz Europa“ zu bekunden. „Ich wollte, dass der erste Akt
der spanischen Präsidentschaft des Rates der Europäischen Union in der
Ukraine stattfindet“, schrieb Sánchez im Onlinedienst Twitter.
In der von Selenskis Büro veröffentlichten gemeinsamen Mitteilung der
beiden Männer hieß es, Spanien sehe die EU-Beitrittskandidatur der Ukraine
als eine der „Prioritäten seiner Präsidentschaft (des Europäischen Rates)�…
Außerdem unterstütze Spanien die „Stärkung der Partnerschaft der Nato mit
der Ukraine“, auch durch die Schaffung eines Nato-Ukraine-Rates. (afp)
## „Ernste Bedrohung“ für AKW Saporischschja
Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski warnt vor einer „ernsten
Bedrohung“ für das von Russland besetzte Atomkraftwerk Saporischschja.
Russland sei technisch dazu bereit, eine örtlich begrenzte Explosion in dem
Kraftwerk auszulösen.
Selenski berief sich dabei auf Informationen des ukrainischen
Geheimdienstes. Er forderte größere Aufmerksamkeit von internationaler
Seite für die Anlage im Südosten der Ukraine, die das größte Atomkraftwerk
Europas ist. (rtr)
## Tote und Verletzte bei russischen Angriffen
Bei russischen Angriffen hat es im Süden und Osten der Ukraine weitere
Opfer unter Zivilisten gegeben. Regionale ukrainische Vertreter sprachen
von mindestens drei Toten und mindestens 17 weiteren Verletzten durch
russischen Beschuss am Freitag und in der Nacht zum Samstag. Die drei Toten
sowie zehn Verletzte an der Frontlinie in der östlichen Region Donezk
meldete der dortige Gouverneur Pawlo Kyrylenko am Samstag.
Der ukrainische Generalstab meldete, es komme in drei Gebieten in Donezk
weiter zu schweren Zusammenstößen. Zuletzt verwies der Generalstab auf die
Ränder der Städte Bachmut, Lyman und Marinka als Front-Hotspots. Am Freitag
habe Russland dort erfolglose Durchbruchsversuche gestartet.
Fünf Menschen, darunter ein Kind, wurden nach Angaben von Gouverneur
Olexander Prokudin am Freitag und in der darauffolgenden Nacht in der
südlichen Region Cherson verletzt, die durch die Front noch immer
zweigeteilt ist und weiter unter den Folgen der Zerstörung des
Kachowka-Damms leidet. (ap)
## Neue Sanktionen treffen auch georgische Fluggesellschaft
Die Ukraine hat nach offiziellen Angaben ihre Sanktionsliste um rund 190
Personen und 290 Firmen erweitert, darunter auch die Fluggesellschaft
Georgian Airways. Das berichtete das Internetportal „Ukrajinska Prawda“ am
Samstag unter Berufung auf Dekrete von Präsident Wolodimyr Selenski. Die
Sanktionen sollen die Betreffenden für ihre Beteiligung am russischen
Angriffskrieg gegen die Ukraine strafen. Die ukrainischen Sanktionen haben
– zumindest für russische Unternehmen – aber zumeist nur symbolische
Bedeutung.
Die georgische Fluglinie Georgian Airways ist wegen der Wiederaufnahme des
Flugverkehrs mit Russland inmitten des Kriegs auf Kiews Schwarzer Liste
gelandet. Im Mai hatte Russlands Präsident Wladimir Putin überraschend das
Ende des von Moskau erlassenen Flugverbots mit Georgien und die Aufhebung
der Visapflicht in Russland für Bewohner des Kaukasusstaats erklärt. Trotz
schwerer Proteste in Tiflis startete der bilaterale Flugverkehr wieder –
auch mit Maschinen von Georgian Airways. (dpa)
## London: Kämpfe um ukrainischen Brückenkopf bei Cherson
Im Süden der Ukraine hat das ukrainische Militär nach britischer
Einschätzung einen Brückenkopf am Ostufer des Dnipro geschaffen. Seit rund
einer Woche bringen die Ukrainer Truppen nahe der zerstörten
Antoniwka-Brücke bei Cherson ans Ostufer, wie das britische
Verteidigungsministerium am Samstag mitteilte. „Die Kämpfe um den
Brückenkopf werden mit ziemlicher Sicherheit durch Überschwemmungen,
Zerstörungen und Schlammrückstände nach der Zerstörung des
Kachowka-Staudamms am 6. Juni 2023 erschwert“, hieß es in London weiter.
Unter den russischen Truppen dort seien auch Einheiten der 7.
Garde-Luftsturm-Division, die zur Armeegruppe Dnipro gehören. „In den
vergangenen Wochen hatte Russland sehr wahrscheinlich Teile der Armeegruppe
Dnipro, die das Dnipro-Ufer verteidigen, verlegt, um die Front bei
Saporischschja zu verstärken“, hieß es. (dpa)
1 Jul 2023
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Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
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