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# taz.de -- Anti-Kohleproteste in der Lausitz: Schwarz gekleidete Provokation
> Hunderte Klimaaktivist*innen protestieren am Tagebau Welzow für
> einen schnellen Kohleausstieg. Vor Ort stößt das nicht nur auf
> Gegenliebe.
Bild: Friedliche Demonstration vor dem Schaufelradbagger-Denkmal: Welzow am 25.…
Welzow taz | Das riesige Schaufelraddenkmal im südbrandenburgischen Welzow
wurde am Sonntag neu geschmückt: Mit dem [1][gelben X, das die
Umweltbewegung seit vielen Jahren als Stopsymbol verwendet], ähnlich dem
Andreaskreuz an Bahnübergängen.
Hunderte demonstrierten am Sonntag in dem Ort, der zum Lausitzer
Kohlerevier gehört. Sie forderten einen schnellen Kohleausstieg und einen
sozialen Strukturwandel für die Region. Aufgerufen hatte ein Bündnis aus
Fridays for Future (FFF), Greenpeace, BUND und lokalen Initiativen wie der
sorbischen Volksvertretung Serbski Sejm.
Die Bundesregierung hat sich in ihrem Koalitionsvertrag den Kohleausstieg
bis 2030 vorgenommen – „idealerweise“. Nachdem der [2][Ausstieg für das
rheinische Braunkohlerevier durch eine Übereinkunft mit Energiekonzern RWE
und nordrhein-westfälischer Landesregierung bereits auf 2030 vorgezogen]
wurde, steht nur noch die Lausitz dem „Ideal“ im Weg.
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) verhandelt deshalb nun mit
dem Energiekonzern Leag und den Ministerpräsidenten von Brandenburg und
Sachsen über ein vorgezogenes Ausstiegsdatum. Bislang dürfen
Kohlekraftwerke teils bis 2038 laufen.
## Abschreckender Deal mit RWE
Der Deal mit RWE wurde in der Klimabewegung weithin kritisiert, weil er
mehr Kohleverstromung in der Zeit bis 2030 beinhaltet, was den Klimanutzen
der Einigung schmälert. Für die Lausitz dringen die
Umweltschützer*innen deshalb darauf, [3][dass in einer etwaigen
Vereinbarung mit der Leag] eine maximale Menge für den Kohleabbau
vereinbart wird.
Die Kundgebung im Dorf wurde immer wieder durch
Gegendemonstrant*innen gestört. Schwarz gekleidete Menschen
versammelten sich etwas abseits. Immer wieder löste sich eine kleine Gruppe
männlicher Jugendlicher aus dem schwarzen Mob und mischte sich unter die
Klimademonstrant*innen, um dort auf Banner zu treten und Equipment
umzuwerfen. Auch im Verlauf des Demozugs zum Tagebau Welzow versammelten
sich Menschen in Schwarz am Straßenrand, um zu provozieren. Körperliche
Übergriffe verhinderte die Polizei. Vereinzelt kam es aber zu verbalen
Auseinandersetzungen.
25 Jun 2023
## LINKS
[1] /Proteste-in-Luetzerath-und-anderswo/!5915439
[2] /Braunkohleabbau-am-Niederrhein/!5903524
[3] /Recherche-der-Organisation-Global-2000/!5924976
## AUTOREN
Jannik Grimmbacher
## TAGS
Braunkohle
Schwerpunkt Klimawandel
GNS
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