Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- EU-Mercosur-Handelsvertrag: Kommt die Rindfleischschwemme?
> Der Deutsche Bauernverband sorgt sich, dass durch das
> EU-Mercosur-Abkommen heimische Produkte verdrängt werden könnten. Was ist
> dran?
Bild: Rinder auf einem Viehmarkt in Buenos Aires
Berlin taz | Der Deutsche Bauernverband will das
[1][EU-Mercosur-Freihandelsabkommen] neu verhandeln: Im Zuge der
Marktöffnung durch das Freihandelsabkommen zwischen der EU und den
Mercosur-Ländern „droht der heimischen Erzeugung die Verdrängung durch
Agrarimporte“, heißt es in einem Positionspapier. Das beträfe Rindfleisch
trotz Zollkontingenten, heißt es weiter. Auch in Medienberichten ist immer
wieder von der Angst vor einer „Rindfleischschwemme“ zu lesen.
## Richtig ist:
Wegen der Bedenken der Agrarindustrie hat die EU im Freihandelsabkommen
zwischen der [2][EU und den Mercosur-Staaten] Brasilien, Argentinien,
Paraguay und Uruguay eine Quote für Rindfleisch festgelegt, das mit
geringeren Zöllen in die EU kommen darf. Derzeit bezieht die EU etwa
200.000 Tonnen Rindfleisch von den Mercosur-Staaten.
Darauf müssen sie Zölle in Höhe von bis zu 45 Prozent zahlen. Nach
Abschluss des Abkommens würden für 99.000 Tonnen Rindfleisch nur noch 7,5
Prozent Zölle anfallen. Diese 99.000 Tonnen sind also die verhandelte Quote
und machen etwa die Hälfte der aktuellen Importe aus.
Insgesamt werden in Europa allerdings acht Millionen Tonnen Rindfleisch pro
Jahr konsumiert. Die 99.000 Tonnen entsprechen 1,2 Prozent davon. Von einer
billigen Rindfleischschwemme durch das EU-Mercosur-Abkommen kann also nicht
die Rede sein. Eine Sorge ist, dass die Quoten später erhöht werden
könnten. Doch für den Fall, dass negative Auswirkungen für die
EU-Rindfleischproduktion entstehen, sind weitere Schutzmaßnahmen laut
Vertragstext möglich.
23 Jun 2023
## LINKS
[1] /Kritik-am-EU-Mercosur-Abkommen/!5938928
[2] /EU-Mercosur-Handelsvertrag/!5934626
## AUTOREN
Leila van Rinsum
## TAGS
Mercosur
Freihandel
Rindfleisch
Markt
Fleischproduktion
Mercosur
Buenos Aires
Mercosur
EU
Mercosur
## ARTIKEL ZUM THEMA
Rückgang der Fleischproduktion: Es wird weniger geschlachtet
In Deutschland ist die Fleischproduktion weiter gesunken. Ein Grund: Immer
weniger Betriebe halten Schweine. Das liegt nicht nur an der Schweinepest.
Mercosur-Gipfel zum Handelsvertrag: Lula lässt sich nichts aufzwingen
Die Mercosurstaaten bekennen sich zum Abkommen mit der EU – mit großen
Einschränkungen. Strittig ist vor allem eine Zusatzerklärung zur Umwelt.
Buenos Aires: Obdachlose verlieren Stopover
In Argentinien haben Behörden und Betreiber des städtischen Flughafens von
Buenos Aires das dortige Nachtlager überraschend aufgelöst.
Kritik am EU-Mercosur-Abkommen: „Das Abkommen bedroht die Wälder“
Das EU-Mercosur-Abkommen untergrabe Präsident Lulas Pläne zum Stopp der
Entwaldung, meint Yannick Jadot. Es könnte die Rückkehr Bolsonaros fördern.
Staatssekretär über Abkommen mit Kenia: „Wir wollen Wertschöpfung vor Ort�…
Kenia und die EU beschließen ein gemeinsames Handelsabkommen. Vor allem die
Klimaschutzziele seien vorbildlich, sagt Staatssekretär Jochen Flasbarth.
Von der Leyen in Südamerika: Werben für Freihandelsabkommen
Die EU-Kommissionspräsidentin will die Beziehungen mit dem Staatenbund
Mercosur noch vor dem anstehenden Gipfel auf eine „neue Ebene bringen“.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.