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# taz.de -- Aktuelle Lage in der Ukraine: Gegenoffensive läuft an, mit Verlust…
> Die Ukraine soll an einigen Orten im Süden des Landes russische Linien
> durchbrochen haben. Allerdings nicht ohne Schäden an Kampffahrzeugen.
Bild: Die ukrainische Flagge weht nach der Eroberung des Dorfs Blahodatne an ei…
Die ukrainischen Streitkräfte gehen an immer mehr Stellen der über 1.000
Kilometer langen Kriegsfront gegen die russischen Besatzer zum Angriff
über. Nachdem die Regierung in Kyjiw am Montag vergangener Woche „offensive
Aktionen“ bestätigt hatte, behauptete Russlands Präsident Wladimir Putin am
Freitag, die lang erwartete ukrainische Gegenoffensive habe begonnen. Am
Samstag sprach auch Ukraines Präsident Wolodimir Selenski von
„Gegenoffensivaktionen“, zu denen er aber „keine Einzelheiten“ nennen
wolle.
Das Hauptaugenmerk richtet sich auf den etwa 200 Kilometer breiten
Frontabschnitt in der Südukraine, der vom Fluss Dnipro bei der ukrainisch
gehaltenen Stadt [1][Saporischschja] nach Osten bis in die Nähe der seit
2014 russisch besetzen Stadt Donezk führt. Hier, wo die Frontlinien seit
den ersten Kriegswochen unverändert sind, soll die Ukraine ihre für rasche
Vorstöße jenseits der russischen Linien ausgerüsteten Kampfbrigaden
konzentriert haben.
An mehreren Stellen dieser Front wurden in den letzten Tagen ukrainische
Durchbrüche gemeldet, teils bis zu fünf Kilometer tief. Einige bisher
russisch besetzte Dörfer seien „kampflos gefallen“, vermeldete am Sonntag
der russische Telegram-Dienst Rybar. Der ukrainische Generalstab
bestätigte, im Gebiet Saporischschja befänden sich die russischen
Streitkräfte „in der Defensive“.
Am Samstag hatten russische Quellen Bilder aus dieser Region verbreitet,
die zerschossenes westliches Militärgerät zeigen sollen. Die ukrainische
Offensive sei gescheitert, hieß es dazu. Westliche Beobachter bestätigten
Materialverluste – drei [2][Leopard-Kampfpanzer] aus deutscher Produktion,
14 Bradley-Kampffahrzeuge aus US-Produktion und zwei
AMX-10RC-Schützenpanzer französischer Produktion – nicht aber die Deutung:
Man habe die meisten beschädigten Fahrzeuge zurückholen und reparieren
können und man dürfe aus Einzelverlusten keine voreiligen Schlüsse ziehen.
## Angriffe jeden Tag woanders
„Die ukrainischen Kräfte versuchen derzeit eine außergewöhnlich schwierige
taktische Operation – einen Frontalangriff auf vorbereitete
Verteidigungsstellungen, und das ohne Lufthoheit“, schrieb am Samstag das
Institute for the Study of War in den USA in seinem neuesten Lagebericht.
Dass die Ukraine dabei Opfer lasse, sei keine Überraschung, aber „die
Ukraine hat die überwiegende Mehrzahl ihrer Gegenoffensivkräfte noch nicht
im Einsatz, und russische Verteidiger sind nicht entlang aller
Frontabschnitte gleich stark“.
Deutlich wird, dass die Ukraine jeden Tag woanders zuschlägt. [3][Der
ukrainische Generalstab] sprach am Sonntag von 35 unterschiedlichen
Feindkontakten am Vortag allein in den Gebieten Donezk und Luhansk.
Geländegewinne werden vor allem nahe der Stadt Bachmut gemeldet.
Es gehe der Ukraine zunächst darum, mit vielen Angriffen an vielen Orten
die Initiative zu gewinnen, analysierte am Samstag der australische
Militärexperte Mick Ryan. Damit solle der Zusammenbruch der russischen
Stellungen erreicht werden.
Überschattet wird das von den dramatischen humanitären Folgen des
vermutlich durch eine russische Sprengung verursachten Dammbruchs von
Kachowka, der seit dem 6. Juni am Unterlauf des Dnipro weite Landstriche
unter Wasser gesetzt hat. Nach ukrainischen Angaben sind 78 Ortschaften
überflutet worden, 14 davon in russisch besetztem Gebiet.
11 Jun 2023
## LINKS
[1] /Alltag-in-Saporischschja/!5927594
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[3] /Ukrainische-Armee/!5882843
## AUTOREN
Dominic Johnson
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Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
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