Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Vize-Premier Raab in Großbritannien: Rücktritt wegen Mobbing-Vorw…
> Der britische Vize-Regierungschef und Justizminister Dominic Raab ist
> zurückgetreten. Premierminister Sunak hatte zuvor eine Untersuchung
> beauftragt.
Bild: Er habe sich „jederzeit professionell verhalten“, sagt Dominic Raab
London AFP | Wegen Mobbing-Vorwürfen hat der stellvertretende britische
Regierungschef und britische Justizminister Dominic Raab am Freitag seinen
Rücktritt erklärt. In einem Schreiben teilte Raab mit, er lege diesen
Posten und auch sein Amt als Justizminister nieder. Er fühle sich
verpflichtet, den Ausgang der Untersuchung zu den gegen ihn erhobenen
Vorwürfen zu akzeptieren, zugleich wies er aber den größten Teil der
Anschuldigungen zurück.
Wie der Sprecher des britischen Premierministers Sunak mitteilte, wurde dem
Regierungschef am Donnerstag ein Untersuchungsbericht über Mobbingvorwürfe
gegen Raab vorgelegt. Rishi Sunak sagte am Donnerstag, er habe „volles
Vertrauen“ in seinen Vize, prüfe die Ergebnisse des Berichts jedoch
„sorgfältig“.
Der Premierminister hatte die Untersuchung selbst in Auftrag gegeben,
nachdem wenige Wochen nach Beginn seiner Amtszeit im Oktober zwei formelle
Beschwerden gegen Raab eingereicht geworden waren. Nach Angaben des
Guardian ist Raab für seinen Führungsstil und seinen Umgang mit
Untergebenen gefürchtet.
Die Sun hatte im November berichtet, [1][der einstige Brexit-Unterhändler]
habe beispielsweise in einem Wutanfall Tomaten aus einem Salat quer durch
den Raum geworfen. Ein Sprecher Raabs dementierte dies. Wie der Guardian
berichtete, soll während Raabs erster Amtszeit als Justizminister von
September 2021 bis September 2022 in dessen Ministerium ein „Klima der
Angst“ geherrscht haben. Der Ressortchef sei „manipulativ“ und „aggress…
## Der Rücktritt kommt zur Unzeit
Raab selbst betonte im Februar gegenüber dem Sender Sky News, er habe sich
„jederzeit professionell verhalten“. Sollten die Mobbing-Vorwürfe jedoch
aufrechterhalten werden, würde er „zurücktreten“.
Für Sunak kommt die Diskussion um Raab zur Unzeit. Im Mai stehen in
Großbritannien Regionalwahlen an und die regierenden Tories befürchten hohe
Verluste. Einer aktuellen Umfrage zufolge glauben 44 Prozent der Briten,
dass Sunak von den Vorwürfen gegen Raab wusste, als er diesen in sein
Kabinett holte.
Der Premier hatte [2][die partei-interne Wahl im Oktober unter anderem mit
dem Versprechen gewonnen], nach der von Skandalen geprägten Amtszeit seines
[3][Vorgängers Boris Johnson] und dem kurzen Zwischenspiel von Liz Truss
„Integrität, Professionalität und Verantwortung“ in der Regierung
wiederherzustellen.
21 Apr 2023
## LINKS
[1] /Ruecktritte-in-Grossbritannien/!5550976
[2] /Rishi-Sunak-in-Grossbritannien/!5887014
[3] /Rennen-ums-Amt-des-britischen-Premierministers/!5889932
## TAGS
Großbritannien
Rishi Sunak
Tories
Rücktritt
Mobbing
Großbritannien
Großbritannien
England
Labour
Großbritannien
Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
## ARTIKEL ZUM THEMA
Nach Boris Johnsons Parlamentsrücktritt: Ein Spuk in London
Boris Johnson tritt aus dem Parlament zurück. Er kommt damit einer
Suspendierung zuvor – und sagt der Regierung den Kampf an.
Britischer Ex-Premier Boris Johnson: Rücktritt mit Comeback-Option
Der frühere britische Regierungschef räumt ein, gegen Corona-Regeln
verstoßen zu haben. In seiner Rücktrittsrede deutet er eine erneute
Kandidatur für das Parlament an.
Kommunalwahlen in England und Wales: Konservative nur noch am Verlieren
Die Torys erleiden massive Verluste bei den Wahlen auf der Insel. Premier
Sunak rückt zunehmend in den Fokus parteiinterner Kritik.
Britische Labour-Partei vor Wahlen 2024: Radikal war gestern
Jeremy Corbyn, Liebling der Linken, tritt nicht mehr als Kandidat für die
britische Labour-Partei an. Der Kurswechsel von Parteichef Starmer sorgt
für Unruhe.
Soziologe über britische Medienanstalt: „Unabhängigkeit der BBC ist Mythos�…
Die BBC gilt als Ikone der unparteiischen Berichterstattung. Doch der
Soziologe Tom Mills sieht sie eng mit dem britischen Establishment
verbunden.
Neue Sicherheitsstrategie: Großbritannien kommt in Bewegung
Die britische Regierung stellt eine neue Sicherheitsstrategie für den
„Systemwettbewerb“ mit Russland und China vor. Dazu gehört nukleare
Aufrüstung.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.