# taz.de -- Wegen dschihadistischer Angriffe: Burkina Faso erklärt Mobilmachung | |
> Die Militärjunta verhängt den Ausnahmezustand und schränkt die | |
> Bürgerrechte ein. Ziel ist der Kampf gegen dschihadistische Angriffe. | |
Bild: Burkina Faso: Die Regierung versucht es jetzt mit dem Ausnahmezustand | |
OUAGADOUGOU AFP | Die Militärjunta in Burkina Faso hat eine | |
„Generalmobilmachung“ veranlasst, um dem Staat „alle notwendigen Mittel�… | |
Kampf gegen dschihadistische Angriffe an die Hand zu geben. Angesichts der | |
derzeitigen Sicherheitssituation benötige das Land „eine Welle nationalen | |
Geistes all ihrer Töchter und Söhne“, erklärte Verteidigungsminster Kassoum | |
Coulibaly am Donnerstag. | |
Ziel sei es, einen „rechtlichen Rahmen für all diese Aktionen“ gegen die | |
„Aufrührer“ zu schaffen, hieß es in einer Mitteilung der Präsidentschaft. | |
[1][Interimspräsident Ibrahim Traoré], der sich Ende September an die Macht | |
geputscht hatte, will die Kontrolle über das gesamte Staatsgebiet | |
zurückerlangen. Etwa 40 Prozent des Landes werden derzeit von | |
dschihadistischen Gruppen kontrolliert, die zum Teil mit dem | |
Extremistennetzwerk Al-Kaida und der Miliz Islamischer Staat (IS) | |
zusammenarbeiten. | |
Details zur Generalmobilmachung wurden zunächst nicht veröffentlicht. Die | |
Pläne sollen jedoch die Verhängung eines „Ausnahmezustands in den | |
betroffenen Gebieten“ umfassen, wie die Nachrichtenagentur AFP aus | |
Sicherheitskreisen erfuhr. Die Behörden hätten zudem einen Warnhinweis | |
erlassen, der dem Präsidenten das Recht gibt „Menschen, Waren und Dienste | |
zu requirieren und gewisse Bürgerrechte einzuschränken“. | |
Die Regierung hatte bereits im Februar angekündigt, 5000 zusätzliche | |
Soldaten rekrutieren zu wollen. | |
Seit 2015 gibt es in Burkina Faso regelmäßig bewaffnete Angriffe von | |
dschihadistischen Gruppen. Mehr als 10.000 Menschen wurden bei den Kämpfen | |
getötet, zwei Millionen Menschen in die Flucht getrieben. Vergangene Woche | |
kamen bei einem Angriff bewaffneter Gruppen auf zwei Dörfer im Nordosten | |
des Landes mindestens 44 Einwohner ums Leben. | |
Das westafrikanische Land wird seit September von einer durch einen Putsch | |
an die Macht gelangten Militärjunta regiert. Als Begründung für den Putsch | |
nannten die Rebellen damals „die kontinuierliche [2][Verschlechterung der | |
Sicherheitslage]“ im Land. Generalstabschef Célestin Simporé hatte zuletzt | |
angekündigt, eine vor wenigen Wochen gestartete „dynamische Offensive“ | |
gegen Dschihadisten weiter auszubauen. | |
14 Apr 2023 | |
## LINKS | |
[1] /Machtwechsel-in-Burkina-Faso/!5888772 | |
[2] /Abzug-der-franzoesischen-Truppen/!5911612 | |
## TAGS | |
Burkina Faso | |
Militärjunta | |
Dschihadisten | |
Mobilmachung | |
Burkina Faso | |
Burkina Faso | |
Burkina Faso | |
Burkina Faso | |
Burkina Faso | |
Lesestück Recherche und Reportage | |
## ARTIKEL ZUM THEMA | |
Gewalt in Burkina Faso: Einer der brutalsten Angriffe | |
Bei einer Attacke von Dschihadisten sind im Norden Burkina Fasos über 50 | |
Soldaten und Milizionäre ums Leben gekommen. | |
Gewalt in Burkina Faso: Ermittlungen nach Blutbad | |
Für eines der größten Massaker in der Geschichte von Burkina Faso ist wohl | |
die paramilitärische Gruppe VDP verantwortlich. UN fordern Aufklärung. | |
Angriff auf Dorf in Burkina Faso: Mindestens 60 Menschen getötet | |
Die Täter sollen Uniformen der nationalen Streitkräfte getragen haben. Der | |
Angriff im Norden des Landes hat sich offenbar schon am Donnerstag | |
ereignet. | |
Militärregierung in Burkina Faso: Krieg gegen die Presse | |
Die Junta will keine Berichte über Kriegsgreuel im Kampf gegen Terroristen. | |
Zwei französische Journalistinnen mussten das Land verlassen. | |
Abzug der französischen Truppen: Frankreich verlässt Burkina Faso | |
Der Graben zwischen Burkina Faso und der einstigen Kolonialmacht wird | |
tiefer. Der Spezialeinheit bleibt nur ein Monat, um das Land zu verlassen. | |
Machtwechsel in Burkina Faso: Afrikas Che Guevara dringend gesucht | |
Burkina Faso ist eines der ärmsten Länder der Welt. Der jüngste | |
Staatsstreich brachte Ibrahim Traoré an die Macht. Er gilt als ein | |
Hoffnungsträger. |