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# taz.de -- Cum-Ex-Geschäfte und Hamburger Warburg-Bank: Landgericht lässt An…
> Die Staatsanwaltschaft legt dem ehemaligen Gesellschafter der
> Warburg-Bank besonders schwere Steuerhinterziehung zur Last. Dabei geht
> es auch um Kanzler Scholz.
Bild: Hier soll es Cum-Ex-Geschäfte gegeben haben: Warburg-Bank in Hamburg
Bonn dpa | Das Landgericht Bonn hat die Anklage der Staatsanwaltschaft Köln
gegen den vormals persönlich haftenden Gesellschafter der [1][Hamburger
Warburg-Bank, Christian Olearius], zugelassen. Das Gericht teilte am
Mittwoch in Bonn mit, das Hauptverfahren in dem Cum-Ex-Komplex werde
eröffnet. Die Termine für die Hauptverhandlung sollen gesondert bekannt
gegeben werden.
Die Staatsanwaltschaft legt dem Angeklagten 15 Fälle der besonders schweren
Steuerhinterziehung zwischen 2006 und Ende 2019 zur Last, die er gemeinsam
mit gesondert Verfolgten bzw. Verurteilten begangen haben soll. Zwei Fälle
sollen im Versuchsstadium geblieben sein. Der entstandene Steuerschaden
soll knapp 280 Millionen Euro betragen. Laut Gericht wurde die Anklage in
14 Fällen zugelassen und das Verfahren hinsichtlich eines Falles – Vorwurf
der Steuerhinterziehung in Bezug auf den Eigenhandel des Kreditinstituts in
der Dividendensaison 2010 – mit Blick auf das Doppelverfolgungsverbot nicht
eröffnet.
Seit Jahren wird in der Hamburgischen Bürgerschaft untersucht, ob [2][der
damalige Bürgermeister Olaf Scholz (SPD)] Einfluss auf den Steuerfall der
in den „Cum-Ex“-Skandal verstrickten Warburg-Bank genommen hat. [3][Der
heutige Bundeskanzler bestreitet das.]
Nun soll nach dem Willen der Union auch der Bundestag einen
Untersuchungsausschuss einsetzen. Er soll klären, ob in Scholz' Zeit als
Hamburger Bürgermeister politischer Einfluss auf den Steuerfall genommen
wurde und auf Rückforderungen gegen die Bank in Millionenhöhe verzichtet
werden sollte. Auch soll geprüft werden, ob Erinnerungslücken, auf die sich
der Kanzler in dem Zusammenhang beruft, glaubhaft sind.
Bei „Cum-Ex“-Geschäften nutzten Investoren eine Schwäche bei der Abwicklu…
der Steuerzahlung, um den deutschen Staat über Jahre hinweg um Geld zu
prellen. Rund um den Dividendenstichtag schoben mehrere Beteiligte Aktien
mit („cum“) und ohne („ex“) Ausschüttungsanspruch hin und her. In der …
erstatteten Finanzämter Kapitalertragsteuern, die gar nicht gezahlt worden
waren. Dem Staat entstand so ein Milliardenschaden.
Laut der Pressemitteilung soll sich der Angeklagte Olearius für das
Kreditinstitut detailliert mit dessen Strategien befasst und auch von ihm
dort initiierte „Cum-Ex“-Geschäfte abgesegnet haben. Zudem soll er in alle
Planungen eingebunden gewesen sein, so dass er sämtliche Abläufe gekannt
und die maßgeblichen Entscheidungen getroffen haben soll.
13 Apr 2023
## LINKS
[1] /Cum-Ex-Skandal-des-Kanzlers/!5923376
[2] /Kanzleramtschef-im-Cum-Ex-Ausschuss/!5885016
[3] /Kanzler-im-Cum-Ex-Skandal/!5875725
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Cum-Ex-Geschäfte
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