| # taz.de -- +++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Haftbefehl gegen US-Journalis… | |
| > Der russische Geheimdienst wirft dem Reporter des „Wall Street Journal“ | |
| > Spionage vor. Gegen ihn sei ein Strafverfahren eingeleitet worden. | |
| Bild: Der US-Journalist Evan Gershkovich | |
| ## Mehr Schutzsuchende in Deutschland durch Ukraine-Krieg | |
| Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine hat im vergangenen Jahr zu | |
| einem starken Anstieg der Schutzsuchenden in Deutschland geführt. Wie das | |
| Statistische Bundesamt berichtete, stieg die Zahl der registrierten | |
| Schutzsuchenden gegenüber dem Vorjahr um 1,14 Millionen Personen. Dieser | |
| höchste Zuwachs innerhalb eines Berichtsjahres seit Beginn der Statistik im | |
| Jahr 2007 sei auf die Flucht aus der Ukraine zurückzuführen: Rund 1,01 | |
| Millionen Ukrainerinnen und Ukrainer suchten im vergangenen Jahr Schutz in | |
| Deutschland. (dpa) | |
| ## 🐾 Krieg in der Ukraine: Rückendeckung von links | |
| Auch die Politik der Ukraine ist streckenweise zu kritisieren. Das Recht | |
| auf Selbstbestimmung und Verteidigung besteht dennoch unbesehen. [1][Ein | |
| Kommentar von taz-Autorin Anastasia Tikhomirova.] | |
| ## König Charles III. nennt Deutschlands Hilfe für die Ukraine „mutig“ | |
| Der britische König Charles III. hat die umfangreiche deutsche Hilfe für | |
| die Ukraine gewürdigt. „Der Entschluss Deutschlands, der Ukraine so große | |
| militärische Unterstützung zukommen zu lassen, ist überaus mutig, wichtig | |
| und willkommen“, sagte der Monarch im Bundestag. „Deutschland und das | |
| Vereinigte Königreich haben eine wichtige Führungsrolle übernommen.“ Als | |
| größte europäische Geber hätten beide Länder entschlossen reagiert und | |
| Entscheidungen getroffen, die früher vielleicht unvorstellbar gewesen | |
| wären. (dpa) | |
| ## Gericht in Russland erlässt Haftbefehl gegen US-Journalisten | |
| Ein Gericht in Moskau hat gegen den festgenommenen Korrespondenten der | |
| renommierten US-Zeitung Wall Street Journal Haftbefehl wegen angeblicher | |
| Spionage erlassen. Die Untersuchungshaft sei zunächst bis 29. Mai | |
| angesetzt, teilte das Gericht am Donnerstag mit. Dem Journalisten drohen | |
| bis zu 20 Jahre Haft bei einer Verurteilung. Die Zeitung wies die Vorwürfe | |
| gegen ihren Mitarbeiter, der seine Arbeit erledigt habe, zurück und zeigte | |
| sich „tief besorgt“. | |
| Der russische Geheimdienst FSB hatte zuvor mitgeteilt, den Mann in | |
| Jekaterinburg im Ural wegen Spionage festgenommen zu haben. Medien hatten | |
| zuvor berichtet, der Reporter sei verschwunden. Er hatte demnach versucht, | |
| eine Reportage über die Einstellung der Bevölkerung zu den Anwerbeversuchen | |
| der Privatarmee Wagner zu schreiben. | |
| Der Kreml hält die Vorwürfe für berechtigt. „Soweit uns bekannt ist, wurde | |
| er auf frischer Tat ertappt“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am | |
| Donnerstag im staatlichen Rundfunk. Das Gebiet Swerdlowsk um Jekaterinburg | |
| gilt als eine der Hochburgen der russischen Rüstungsindustrie. Er hoffe | |
| nicht, dass es nun Repressionen gegen russische Journalisten in den USA | |
| gebe, sagte Peskow auf Nachfrage. (dpa) | |
| ## 🐾 Bis an die Zähne bewaffnet | |
| Wie ein Experte die russische Atompolitik und die Stationierung in Belarus | |
| sieht, warum ein Wehrpflichtiger wegen seines Glaubens nicht kämpfen muss. | |
| [2][Texte aus dem russisch- und englischsprachigen Portal Meduza.] (taz) | |
| ## Russischer Geheimdienst nimmt US-Journalisten fest – Spionagevorwurf | |
| Der russische Geheimdienst FSB hat laut Staatsmedien in Jekaterinburg im | |
| Ural einen Korrespondenten der renommierten US-Zeitung Wall Street Journal | |
| wegen angeblicher Spionage festgenommen. Der 1991 geborene Evan Gershkovich | |
| werde der „Spionage im Interesse der amerikanischen Regierung“ verdächtigt, | |
| teilte der FSB am Donnerstag laut Staatsagentur Tass mit. Gegen ihn sei ein | |
| Strafverfahren eingeleitet worden. Der Reporter habe im Auftrag der | |
| US-Seite Informationen über den militärisch-industriellen Komplex in | |
| Russland gesammelt, die ein Staatsgeheimnis darstellten. Das Wall Street | |
| Journal hat bislang nicht darüber berichtet. | |
| US-Amerikaner werden immer wieder in Russland wegen Spionage verdächtigt. | |
| Das dürfte der erste Fall eines Journalisten sein, der offiziell beim | |
| russischen Außenministerium akkreditiert ist. Russland hatte zuletzt im | |
| Zuge des Ukraine-Kriegs die Gangart gegen westliche Journalisten | |
| verschärft. Die russische Opposition sprach von einer „Geiselnahme“. | |
| „Putin ist bereit, jede Methode anzuwenden, um Druck auf den Westen | |
| auszuüben“, teilte das Team des inhaftierten Kremlgegners Alexej Nawalny | |
| mit. Kremlchef Wladimir Putin hatte in der Vergangenheit immer wieder | |
| inhaftierte russische Kriminelle in den USA durch einen Austausch mit in | |
| Moskau verurteilten Amerikanern freibekommen. (dpa) | |
| ## FPÖ-Abgeordnete verlassen Saal während Selenski-Rede | |
| Abgeordnete der österreichischen rechtspopulistischen, pro-russischen | |
| Partei FPÖ haben bei einer Rede des ukrainischen Präsidenten Selenski den | |
| Parlamentssaal verlassen. Dessen Rede wurde über Video übertragen, er | |
| bedankte sich bei Österreich für die humanitäre Hilfe und Unterstützung | |
| etwa bei der Räumung von Landminen. Die FPÖ-Abgeordneten warteten den | |
| Beginn ab und verließen dann das Parlament. Auf ihren Plätzen hinterließen | |
| sie Schilder mit dem Parteilogo und den Slogans „Raum für Neutralität“ und | |
| „Raum für Frieden“. Die FPÖ hatte bereits zuvor eine Form des Protests | |
| angekündigt, da sie die Neutralität Österreichs verletzt sieht. (rtr) | |
| ## Tochter malte Antikriegsbild – Flüchtiger Russe laut Anwalt festgenommen | |
| Der zu zwei Jahren Haft verurteilte russische Vater eines Mädchens, das ein | |
| Antikriegsbild gemalt hatte, ist nach Angaben seines Anwalts auf der Flucht | |
| festgenommen worden. „Ja, er wurde in Gewahrsam genommen“, sagte Anwalt | |
| Dmitri Sachwatow am Donnerstag der Nachrichtenagentur Reuters. Details | |
| nannte er nicht. Alexej Moskaljow war in der Nacht zu Dienstag vor | |
| Verkündung des Strafmaßes aus dem Hausarrest geflohen. Das | |
| russischsprachige Nachrichtenportal Sota meldete, der 54-Jährige sei in | |
| Minsk festgenommen worden, der Hauptstadt des Russland-Verbündeten Belarus. | |
| Moskaljow war für schuldig befunden worden, die Armee mit Äußerungen in | |
| sozialen Medien diskreditiert zu haben. Ins Visier der Behörden geriet er | |
| jedoch erst, nachdem im vergangenen April [3][seine damals zwölfjährige | |
| Tochter in der Schule ein Bild gemalt hatte], auf dem zu sehen ist, wie | |
| russische Raketen auf eine ukrainische Mutter und ein Kind zufliegen. | |
| Die Schulleitung hatte deswegen die Polizei eingeschaltet. Anfang März | |
| wurde Moskaljow unter Hausarrest gestellt und von seiner Tochter getrennt. | |
| Die inzwischen 13-Jährige wurde in ein Kinderheim gebracht. Russland hatte | |
| kurz nach Beginn seiner Ukraine-Invasion Gesetze erlassen gegen die | |
| Diskreditierung der Streitkräfte oder die wissentliche Verbreitung von | |
| falschen Informationen über die Soldaten. Es drohen Strafen von bis zu 15 | |
| Jahren Haft. (rtr) | |
| 30 Mar 2023 | |
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