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# taz.de -- UN-Wasserkonferenz in New York: Mehr Wertschätzung für Wasser
> Zugang zu sauberem Wasser für alle ist das Ziel der UN. Um das zu
> erreichen, muss auch der Verbrauch vor allem im Globalen Norden reduziert
> werden.
Bild: Schwere Last: Wasser von einer Bergquelle in Venezuela
Wasser steht viel zu selten auf der politischen Agenda. Nach 46 Jahren fand
nun immerhin wieder ein UN-Wassergipfel statt. Das ist eine gute Nachricht.
Denn Wasser ist die Grundlage für Nahrung, Gesundheit und Frieden. Erst
2010 wurde der Zugang zu Wasser als Menschenrecht anerkannt. Für ein
Viertel der Weltbevölkerung ist die Realität eine andere und [1][sauberes
Wasser nicht verfügbar].
Der Klimawandel beschleunigt die weltweite Wasserknappheit, und das
Schwinden der Süßwasservorkommen beschleunigt umgekehrt den
[2][Klimawandel]. Fluten, Dürren, Waldsterben – gerade beim Wasser sind die
Folgen der Erderwärmung besonders bitter. So warnen die UN zu Recht: Der
Wasserkreislauf ist durchbrochen, in allen Teilen der Welt sind Ökosysteme
zerstört, ist [3][Grundwasser verseucht].
Problematisch ist, dass die UN-Wasserkonferenz im Vergleich zu den
jährlichen Klimakonferenzen kaum von Bedeutung ist. Unter den rund 7.000
Teilnehmenden tummelten sich nur ein Dutzend Staatschef*innen. Der Globale
Süden und vor allem lokale Wasserversorger und Expert*innen waren
unterrepräsentiert, die großen Konzerne wiederum überrepräsentiert. Zudem
basiert die Abschlusserklärung auf Freiwilligkeit.
Ob sie umgesetzt wird oder nicht, hängt am politischen Willen und den
finanziellen Ressourcen, die zur Verfügung stehen. Trotzdem: Zum ersten Mal
haben sich Staaten in einem gemeinsamen Aktionsplan Selbstverpflichtungen
zur Versorgung, zum Management und zum Schutz von Wasser gegeben. Es ist
ein Anfang. Staaten haben sich etwa zu mehr Kooperation verpflichtet, was
allein deshalb Sinn macht, da viele Gewässer grenzübergreifend sind.
Ob das Ziel einer Versorgung von [4][Trinkwasser und sanitären Anlagen
aller Menschen] bis 2030 erreicht wird, hängt vor allem an nationaler
Politik. Hier ist das Problem wie so oft die Finanzierung, und es gab es
nur wenige konkrete Vorgaben. Untergegangen sind auch die Forderungen nach
Schuldenerlassen, Reparationen und gerechter Besteuerung von Unternehmen.
Die Konferenz betonte vielfach die Notwendigkeit von privatem Kapital, um
die Lücken in öffentlichen Haushalten zu schließen.
Doch viele Gemeinden verweisen auf Konflikte zwischen Kapitalinteressen und
dem Ziel, Wasser für alle zu Verfügung zu stellen. Gleichzeitig wird die
Krise ums Wasser nicht zu lösen sein, ohne Überfluss und Konsum vor allem
im Globalen Norden und damit auch Wasser und schadstoffintensive Industrien
herunterzufahren. Auch davon liest sich im Aktionsplan recht wenig.
27 Mar 2023
## LINKS
[1] /UN-Wassergipfel-in-New-York/!5920176
[2] /Schwerpunkt-Klimawandel/!t5008262
[3] /Hilfe-fuer-Malawi-gesucht/!5923833
[4] /Sauberes-Wasser-weltweit/!5709864
## AUTOREN
Leila van Rinsum
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