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# taz.de -- Gaskonferenz in Wien: Proteste gegen Gaslobby
> Aktionen in Erlangen und Berlin gegen die Gaskonferenz in Wien:
> Aktivist*innen fordern mehr Transparenz und weniger fossile Energie.
Bild: Proteste gegen die European Gas Konferenz in Wien am 27. März 2023
Jena taz | Aus Protest gegen die European Gas Conference (EGC) in Wien sind
am frühen Mittwochmorgen fünf Klimaaktivist*innen auf die
Schornsteine des Jenaer Heizkraftwerks geklettert. In 90 Meter Höhe
brachten sie ein Banner mit der Aufschrift „Gas is over“ („Gas ist vorbei…
an. Ähnliche Aktionen fanden in Erlangen und Berlin statt.
Mit der Aktion kritisieren die Aktivist*innen den Ausschluss der
Öffentlichkeit bei den Verhandlungen der Gaskonferenz in Wien. Gegen den
Branchentreff EGC hatte es starke [1][Proteste] gegeben. In den vergangenen
Tagen waren am Veranstaltungsort immer wieder Straßen besetzt worden, auch
ein Flughafenterminal und die Zufahrten zur Raffinerie von Österreichs
teilstaatlichem Mineralölkonzern OMV wurden blockiert.
Das Aktivist*innen-Bündnis „Block Gas“ hatte gleichzeitig zu
internationalen Protestaktionen aufgerufen. Auf der Konferenz, die am
Mittwoch zu Ende geht, diskutierten Politiker*innen und Führungskräfte
von Gasunternehmen wie Shell, RWE und BP unter anderem über
Versorgungssicherheit. Dienen sollte die Veranstaltung der „Förderung des
Dialogs zwischen Europa und seinen wichtigsten Lieferanten“. Die
Preisspanne der Tickets für die Konferenz lag zwischen 2.000 und 5.000
Euro.
## Kritik an Jenas Klimaschutzplan
Die Aktivist*innen in Jena kritisierten auch die verstärkte Nutzung von
klimaschädlichem Gas, unter anderem bei den bestehenden oder geplanten
[2][LNG-Terminals], für die es Vertragslaufzeiten von bis zu 15 Jahren
gebe. „Wir begeben uns immer weiter in die Abhängigkeit von Gas, dabei
weist der [3][Bericht des Weltklimarats IPCC] eindeutig darauf hin, dass
wir alternative Energiequellen fördern müssen“, so eine Aktivistin namens
„Smilla“.
Auch auf lokaler Ebene wollten die Aktivist*innen Anstoß für
Veränderung geben. „Die Stadt Jena plant noch bis nach 2035 mit Erdgas in
der Fernwärmeversorgung, das finden wir nicht tragbar“, erklärt Smilla. Die
Stadt Jena müsse den Klimaaktionsplan, welcher vorsieht, dass 85 Prozent
der Fernwärmeversorgung bis 2035 aus erneuerbaren Quellen oder Wasserstoff
bezogen wird, nachjustieren. Bisher konnte der Klimaaktionsplan nicht vom
Stadtrat umgesetzt werden.
30 Mar 2023
## LINKS
[1] /Europaeische-Gaskonferenz/!5921711
[2] /Import-von-verfluessigtem-Erdgas/!5919721
[3] /Neuer-Bericht-des-Weltklimarats-IPCC/!5920070
## AUTOREN
clara Thompson
## TAGS
Wien
Energiewende
Gas
Energieversorgung
Erdgas
Energiekrise
Österreich
Rügen
Schwerpunkt Klimawandel
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