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# taz.de -- +++ Nachrichten im Ukrainekrieg +++: Geländegewinne in Bachmut
> Die russischen Wagner-Söldner machen kleine Fortschritte im Kampf um die
> Stadt in der Ost-Ukraine. Selenski soll einen Oscar-Auftritt bekommen und
> dankt Norwegen.
Bild: Eine ukrainische Panzerhaubitze 2s1 der Luftangriffs-Brigade 80 feuert an…
## Wagner braucht 10.000 Tonnen Munition im Monat
Die russische [1][Söldnertruppe Wagner] braucht nach Angaben ihres Chefs
Jewgeni Prigoschin pro Monat 10.000 Tonnen Munition für den Kampf um die
Stadt Bachmut im Osten der Ukraine. Prigoschin forderte in einem am Samstag
veröffentlichten Video mit Nachdruck die Lieferung von Artilleriegeschossen
und Patronen. Das Video zeigt ihn angeblich auf dem Dach eines Hauses der
weitgehend zerstörten Stadt – etwa 1,2 Kilometer vom Verwaltungszentrum
entfernt, das von ukrainischen Truppen gehalten wird. Prigoschin
verkündete: „Wir werden siegen.“
In dem Video waren viele zerstörte Häuser und Straßenzüge zu sehen –
vergleichsweise seltene Aufnahmen aus der Stadt, die einmal 70.000
Einwohner hatte. Heute leben dort nur noch wenige Tausend. Der Wagner-Chef
versicherte, niemand in Moskau müsse Bedenken haben, dass er politische
Ambitionen hege. Deshalb sollten ihm auch ohne Vorbehalte die geforderten
Mengen Munition geliefert werden. Russlands Milliardäre seien zu diesen
Ausgaben auch bereit. Er bezifferte die monatlichen Kosten auf eine halbe
Milliarde US-Dollar (etwa 470 Millionen Euro).
Prigoschin gab in dem Video zu, dass Korruption in seiner Heimat verbreitet
sei. Seine eigenen korrupten Verbindungen werde er aber „mit ins Grab
nehmen“. Dann stellte sich der 61-Jährige für „eine wichtige Ankündigung…
auf. Unter hörbarem Gefechtsfeuer kündigte er an, nächstes Jahr bei der
Präsidentenwahl zu kandidieren – allerdings nicht wie zeitweilig gemutmaßt
in Russland, sondern „in der Ukraine“. Er werde gegen Amtsinhaber
[2][Wolodimir Selenski] und dessen Vorgänger Petro Poroschenko antreten.
Der Wagner-Chef ist berüchtigt dafür, sich über seine Gegner lustig zu
machen. (dpa)
## Russen haben fast ganz Ost-Bachmut erobert
Russische Truppen sind ihrem Ziel einer Eroberung [3][Bachmuts] wieder
einen Schritt näher gekommen. Die Söldnertruppe Wagner kontrolliere
inzwischen den größten Teil des Ostens der Stadt, schätzte das britische
Verteidigungsministerium am Samstag auf Twitter. Der durch die Stadt
fließende Fluss Bachmutka bilde jetzt die Frontlinie.
Weitere Vorstöße nach Westen seien für die Söldner äußerst herausfordernd,
schätzte das Ministerium ein. Die Ukrainer hätten wichtige Brücken zerstört
und Scharfschützen in befestigten Gebäuden weiter westlich postiert, die
freies Gelände im Zentrum im Visier hätten. Das sei eine Todeszone.
Allerdings versuchten die Russen, die Verteidiger im Norden und Süden der
Stadt zum umgehen und in die Zange zu nehmen, teilte das Ministerium weiter
mit. Die ukrainischen Nachschublinien seien bedroht. (ap)
## Ukraines Außenminister für Selenski-Auftritt bei den Oscars
Eine Videobotschaft des ukrainischen Präsidenten Selenski bei der
Oscar-Verleihung? Dmytro Kuleba, der Außenminister der Ukraine, würde das
für angemessen halten. Der Bild am Sonntag sagte er: „Ich denke, wenn „All
Quiet on the Western Front“ einen Oscar als bester ausländischer Film
erhält, während Präsident Selenski, der kämpft, das Land führt, den größ…
Krieg seit dem Zweiten Weltkrieg in Europa kämpft, nicht zu den Oscars
sprechen darf, wird man kein besseres Beispiel für die Heuchelei von
Top-Managern und Produzenten der Filmindustrie finden können.“
Edward Berger, Regisseur des nominierten Films „Im Westen nichts Neues“
(„All Quiet on the Western Front“) sagte zu der Debatte: „Ich habe das
Gefühl, man kann das auch trennen. Und es muss jetzt nicht auf jeder
Berlinale und auf jedem Festival und auf jeder Feierlichkeit Selenski zu
sehen sein. Aber er wird präsent sein, da bin ich mir sicher. Also präsent
in den Köpfen der Menschen und auch in den Reden.“
Inhaltlich ist zur anstehenden Oscar-Verleihung noch wenig bekannt. Ein
möglicher Auftritt von Wolodimir Selenski wurde öffentlich von Seiten der
Veranstalter bislang nicht thematisiert. Auch auf Anfrage äußerte sich die
Academy zunächst nicht. (dpa)
## Zeitung: Extremisten aus Deutschland im Ukraine-Krieg
An den Kämpfen im Ukraine-Krieg haben sich nach Angaben deutscher
Sicherheitsbehörden bislang mindestens 29 Extremisten und politisch
motivierte Straftäter aus der Bundesrepublik beteiligt. Welcher
Kriegspartei sich die Extremisten angeschlossen haben, teilte der
Bundesverfassungsschutz mit Verweis auf Geheimhaltung nicht mit, heißt es
in einem Bericht der Neuen Osnabrücker Zeitung. Insgesamt sollen 61
Extremisten und politisch motivierte Straftäter aus Deutschland in Richtung
Kriegsgebiet ausgereist sein, die sich aber nicht zwangsläufig an
Kampfhandlungen beteiligt hätten.
Nach Angaben der Bundespolizei stammten 31 Menschen aus dem rechten
Spektrum, 24 werden dem Bereich der „ausländischen Ideologie/Extremismus“
zugeordnet, hieß es. Hinzu kämen einzelne Fälle religiöser und sonstiger
Ideologien, sowie eine Ausreise aus dem linken Spektrum. Insgesamt soll
sich derzeit noch etwa die Hälfte der 61 Personen in der Ukraine befinden.
(epd)
## Selenski lobt Norwegens Hilfe vor Frühjahrsoffensive
Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski hat Norwegen als besonderen
europäischen Verbündeten in Sachen Militärhilfe vor der Frühjahrsoffensive
gegen Russlands Angriffskrieg gelobt. Norwegen setze ein Beispiel mit
seiner Unterstützung des Kampfes von sieben Milliarden Dollar (6,58
Milliarden Euro) in den nächsten fünf Jahren, sagte Selenski in einer am
Freitagabend in Kiew verbreiteten Videobotschaft nach einem Treffen mit
Oslos Verteidigungsminister Bjørn Arild Gram. Er sagte weiter, dass sich
andere Länder an Norwegen ein Beispiel nehmen sollten.
Minister Gram sagte, dass Norwegen Achtung habe vor dem Verteidigungskampf
der Ukraine sowie vor den Opfern. Norwegen werde das Land so lange
unterstützen wie nötig. Dank Norwegen habe die Ukraine ihre
Luftverteidigung, Artillerie und andere Bereiche ausgebaut, sagte Selenski.
Es seien Schritte besprochen worden, um die Verteidigungsoffensive der
Ukraine in diesem Frühjahr zu einem Erfolg zu machen.
So sei mit Norwegen auch die Möglichkeit einer Ausbildung für Piloten an
westlichen Kampfjets besprochen worden, sagte Selenski. Die Ukraine fordert
Kampfflugzeuge als dringende Voraussetzung, um Russland zu besiegen. Bisher
gibt es aber keine Kampfjet-Zusage. Russland warnt vor einer solchen
Lieferung, weil dies laut Moskau eine direkte Beteiligung der Nato-Staaten
am Krieg bedeute. (dpa)
11 Mar 2023
## LINKS
[1] /Wagner-Soeldnertruppe-in-der-Ukraine/!5908629
[2] /-Nachrichten-im-Ukraine-Krieg-/!5919759
[3] /Lage-im-Donbass/!5919370
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