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# taz.de -- Stabile Finanzmärkte: Wirtschaftsweise sind optimistisch
> Der Sachverständigenrat sieht die Finanzmärkte trotz Turbulenzen nicht in
> Gefahr. Die Wirtschaft soll wachsen, während die Bankenkrise weiter
> köchelt.
Bild: Die Wirtschaftsweisen Ulrike Malmendier (l-r), Martin Werding, Monika Sch…
Berlin rtr/dpa/taz | Die „Wirtschaftsweisen“ halten die Stabilität der
Finanzmärkte vor dem Hintergrund der jüngsten Turbulenzen im Bankensektor
nicht für gefährdet. Die Lage sei eine ganz andere als bei der Finanzkrise
2008, sagte Ulrike Malmendier vom Sachverständigenrat zur Begutachtung der
gesamtwirtschaftlichen Entwicklung am Mittwoch in Berlin. Der
Interbanken-Markt funktioniere gut, die Versorgung der Realwirtschaft mit
Krediten sei gesichert.
Zwar sei die Unsicherheit an den Finanzmärkten durch die Schließung der
Silicon Valley Bank (SVB) und die [1][Übernahme der Credit Suisse durch die
UBS] zuletzt gestiegen. Anders als 2008 basierten die Schwierigkeiten
einzelner Banken aber nicht auf weitgehend wertlosen Finanzprodukten. Die
Wirtschaftsweisen erwarten, dass das deutsche Bruttoinlandsprodukt in
diesem Jahr um 0,2 Prozent wächst. Noch im November hatten sie wegen der
Sorge um eine ausreichende Gasversorgung einen Rückgang von 0,2 Prozent
vorausgesagt.
Künftig sollte die Bankenaufsicht schneller auf neue Problemsituationen
reagieren, sagte die Vorsitzende der Wirtschaftsweisen, Monika Schnitzer.
Die aktuelle Art der Regulierung habe [2][das Problem bei der SVB] nicht
aufgedeckt. Banken müssten mit häufigen und zeitnahen Stresstests überwacht
werden, weniger Regulierung sei nicht der richtige Weg.
Zudem müsse überprüft werden, ob Staatsanleihen in Bankbilanzen wirklich
kein Risiko darstellten und nicht doch mit Eigenkapital hinterlegt werden
sollten. Der Kollaps der kalifornischen Bank SVB hatte seine Ursache darin,
dass das Institut stark in Staatsanleihen investiert hatte, die aber durch
die Zinswende an Wert verloren.
In Schweden haben die Pleiten der US-Regionalbanken am Dienstag für hohe
Verluste gesorgt. Der größte schwedische Pensionsfonds Alecta stieß alle
seine Anteile an [3][der angeschlagenen US-Regionalbank First Republic] ab
– und erlitt dabei ein Minus von 728 Millionen Dollar. Alecta wurde durch
den Zusammenbruch der Silicon Valley Bank in Mitleidenschaft gezogen, da
der Pensionsfonds an drei Nischenbanken beteiligt war, die alle mit
Liquiditätsproblemen zu kämpfen haben. Die First Republic Bank verlor in
diesem Monat rund 90 Prozent ihres Wertes.
23 Mar 2023
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