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# taz.de -- Russlands Rückkehr in den Weltsport: Sieg im Gefecht
> Fechter aus Russland und Belarus dürfen zurück auf die Planche. Die
> deutsche Verbandspräsidentin findet das interessant – mehr nicht.
Bild: Neutrale Russinen: Olga Nikitina, Sofia Posdnjakowa und Sofia Welikaja fe…
Die Russen kommen wieder. Und mit ihnen die Fechterinnen und Fechter aus
Belarus. So hat es der Internationale Fechtverband FIE beschlossen. Die mit
Beginn des Überfalls Russlands auf die Ukraine von internationalen
Wettbewerben ausgeschlossenen Athleten dürfen wieder auf die Planche –
rechtzeitig zu Beginn der ersten Wettkämpfe, mit denen Punkte für die
Olympiaqualifikation gesammelt werden können. Das Internationale Olympische
Komitee (IOC) hat [1][die Tür für Russinnen und Belarussen ja schon einen
Spalt breit geöffnet]. Jetzt ist sie noch ein wenig mehr aufgegangen.
Durchaus interessant.
Ob Russinnen und Belarussen unter ihren Landesfahnen oder als sogenannte
Neutrale antreten werden, steht noch nicht fest und hängt von den
Empfehlungen des IOC ab. Könnte spannend werden – gerade wenn es um
Teamwettbewerbe geht. Denn auch an solchen dürfen Russinnen und Belarussen
ab April wieder teilnehmen.
Bei den Olympischen Spielen von Tokio stand die Équipe aus Russland am Ende
ganz oben im Medaillenspiegel der Fechtwettbewerbe. Wegen der
Dopinggeschichte des russischen Sports durfte das Team nicht unter der
russischen Fahne antreten. Als neutral dürfte den Auftritt niemand in
Erinnerung haben. Eigentlich interessant, oder?
## In Treue fest
Interessant ist auch, dass es ausgerechnet der Internationale Fechtverband
ist, der ein solche Entscheidung trifft. Der wurde bis zum März des
vergangenen Jahres von [2][Alischer Usamnow] angeführt. Der russische
Milliardär, der auf den ersten Sanktionslisten des Westens nach dem
Überfall Russlands auf die Ukraine gesetzt wurde, hatte den Fechtverband
jahrelang mit Millionenzahlungen gepäppelt.
Er war einer der engsten Vertrauten von IOC-Chef Thomas Bach. Die beiden
haben sich gegenseitig Auszeichnungen verliehen und zusammen Geburtstag
gefeiert. Der Fechtverband ist eine Art Paradebeispiel für die Abhängigkeit
zu Russland, in die sich internationale Sportverbände begeben haben.
Interessant ist auch das Abstimmungsergebnis. 89 Verbände waren für die
Wiederzulassung der Verbannten, 46 dagegen. Claudia Bokel, Präsidentin des
Deutschen Fechter-Bunds, vermutet Geopolitik hinter den Entscheidungen. Das
geht aus einer Mitteilung des Verbands hervor.
Was daraus nicht hervorgeht: wie sie denn nun abgestimmt hat. Bokel,
immerhin ehemaliges IOC-Mitglied, tut so, als hätte sie sowieso keinen
Einfluss auf irgendeine Entscheidung. Sie betrachte die weitere Entwicklung
„mit großem Interesse“, heißt es in der Mitteilung. Interessant.
12 Mar 2023
## LINKS
[1] /Russische-Athleten-bei-Olympia/!5916306
[2] /Wirtschaftssanktionen-gegen-Russland/!5839624
## AUTOREN
Andreas Rüttenauer
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Fechten
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