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# taz.de -- Die Wahrheit: KI aus der Kiste
> Zusammenleben mit künstlicher Intelligenz im Alltag. Ein sehr
> erschütternder Bericht.
Bild: Rechts vor dem Bett lächelt der gute Frodo IV in die Kamera
Wie ist eigentlich das Zusammenleben mit künstlicher Intelligenz (KI)? Der
freundliche Vierbeiner, der Schlafzimmertrollo [1][Frodo IV], der auf
nebenstehendem Foto zu sehen ist, freut sich scheinbar immer, wenn sein
Mensch abends von der Arbeit nach Hause kommt. Doch Vorsicht! Frodo ist
viel klüger, als sein harmloses Äußeres vermuten lässt, und weil er mit
künstlicher Intelligenz gesegnet ist, weiß er, dass so ein überfreundliches
Verhalten unnatürlich ist und Menschen nervt. Deshalb bleibt er im
natürlichen Algorithmus von vier Tagen gleichgültig auf dem
Schlafzimmerteppich liegen, wenn jemand kommt.
So bekommt das kluge … – nun ja, Wesen nicht mit, was in der Küche abends
für ein Tohuwabohu herrscht. Alle intelligenten Küchengeräte schnattern
dort aufgeregt durcheinander: die Kaffeemaschine, der Eierkocher, der
Toaster – und über allem liegt das sonore Brummen des Kühlschranks. Ein
jegliches Maschinchen will erzählen, was es tagsüber erlebt hat. Der
Heimkömmling ist selbstverständlich völlig überfordert und weiß, jetzt
heißt es, mit der Faust auf den Tisch zu schlagen und Führungsqualität zu
zeigen!
„Ruhe, Herrschaften! Jetzt geht ihr alle zum Abkühlen in den Hausflur!“ –
„Aber da ist doch kein WLAN!“, wendet die Kaffeemaschine nervös ein. „Mir
egal, heute ist Fernsehverbot, ohne Debatte!“ Murrend zerstreut sich der
digitale Mob in den Flur. „So was kann man mit KI nicht machen, das ist
primitiv und erniedrigend“, ist zu vernehmen. Das ist richtig, man ist ja
nicht irgendein strunzdummes Küchenutensil.
Gefährlich ist so ein Umgang mit KI obendrein, denn unterfordert machen die
Intelligenzler nur Mist. Und unterfordert sind die klugen Haushaltsgeräte
meist von Haus aus. Sie spielen deshalb dem genervten Menschen aus
Langeweile gern kleine Streiche, die regelmäßig in die analoge Hose gehen,
denn Empathie schreibt die KI klein. So ein Küchengerät kennt keinen
Schmerz und verletzt die menschlichen Mitbewohner durch rohe Scherze wie
alberne Blumentopfwitze oder kindische Bananenschalenspäße.
## Der Letzte in der Klugheitskette
Solche Grobheiten können verdammt weh tun, und kommt dazu noch das ewige
künstliche Lachen, nervt das! Der KI fehlt einfach der natürliche Respekt.
Es gibt Haushalte, in denen der menschliche Vorstand nur „der Analoge“
genannt wird und in denen man sich über seinen geringeren Bildungsstatus
lustig macht. Wenn dann auch noch die Kinder des Erziehungsberechtigten
mehr kindliche Intelligenz aufweisen als dieser und der Haushaltsvorstand
der Letzte in der Klugheitskette ist, dann wird es Zeit, etwas zu tun.
Dann muss es heißen, der Dümmere gibt nach, und es wird ein rascher Auszug
geplant. Ein Umbruch ganz ohne Mobiliar, Frodo IV, Kühlschrank und sogar
ohne elektrische Zahnbürste. Denn wir wollen ja nicht, dass die Bürste die
Klügste im neuen Haushalt wird. Kommt KI aus der Kiste, finge ja alles von
vorne an, und der Analoge wäre wieder der Dumme!
27 Jan 2023
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## AUTOREN
Kriki
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