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# taz.de -- Schusswaffenangriff in den USA: Verdächtiger in Kalifornien tot
> Der 72-Jährige, der in Monterey Park zehn Menschen erschossen haben soll,
> hat sich offenbar selbst getötet. Biden ordnet landesweite
> Trauerbeflaggung an.
Bild: Pastor Abner Ramos gedenkt der Opfer in Monterey Park
Torrance afp | Die Polizei in Kalifornien hat den mutmaßlichen Täter eines
tödlichen Schusswaffenangriffs auf einen Nachtclub bei Los Angeles tot
aufgefunden. Wie die Polizei in Los Angeles am Sonntag (Ortszeit)
mitteilte, erschoss sich der Tatverdächtige offenbar nach einer
aufreibenden Verfolgungsjagd durch die Polizei selbst. US-Präsident Joe
Biden ordnete unterdessen Trauerbeflaggung an.
Bei dem [1][Schusswaffenangriff in einem Nachtclub nahe Los Angeles] waren
am Samstag zehn Menschen getötet worden. Die Tat ereignete sich am Rande
der Feierlichkeiten zum chinesischen Neujahr in der mehrheitlich von
asiatischstämmigen Menschen bewohnten Stadt Monterey Park im Süden des
US-Bundesstaats. Mindestens zehn weitere Menschen wurden laut Polizei
verletzt.
Bei dem mutmaßlichen Täter handelte es sich laut Polizei um einen Mann
asiatischer Herkunft, den 72-jährigen Huu Can Tran. „Der Verdächtige erlitt
eine selbst zugefügte Schusswunde und wurde noch am Tatort für tot
erklärt“, sagte der Sheriff des Bezirks Los Angeles, Robert Luna. „Ich kann
bestätigen, dass es keine weiteren Verdächtigen im Zusammenhang mit dem
Schusswaffenangriff gibt“, sagte Luna.
Das Motiv für den Angriff sei noch nicht bekannt. Die Ermittlungen seien
noch nicht abgeschlossen. „Die Ermittler der Mordkommission des Sheriffs
arbeiten rund um die Uhr daran, zusätzliche Informationen zu sammeln und
das Motiv für dieses äußerst tragische Ereignis zu ermitteln“, sagte er.
## Großangelegte Fahndung
US-Präsident Joe Biden ordnete indes landesweite Trauerbeflaggung an.
Demnach sollen die Flaggen auf öffentlichen Gebäuden bis zum 26. Januar auf
Halbmast gesetzt werden. Die Anordnung sei „ein Zeichen des Respekts für
die Opfer der sinnlosen Gewalttaten“, hieß es in einer Erklärung des Weißen
Hauses.
Nach Angaben der Polizei wurden bei dem Angriff fünf Männer und fünf Frauen
getötet, die meisten von ihnen Mitte 50 und 60 Jahre alt. Der mutmaßliche
Schütze zog danach weiter zu einem anderen Tanzlokal in der Nähe, wurde
aber von den Anwesenden in dem Club überwältigt und entwaffnet, bevor er
fliehen konnte.
In einer großangelegten Fahndung in der Region um Los Angeles nahmen die
Beamten die Verfolgung auf. Nach der Erstürmung eines gesuchten
Lieferwagens in der Stadt Torrance näherten sich die Polizisten Stunden
später eigenen Angaben zufolge dem Fahrzeug und hörten schließlich einen
Schuss aus dem Inneren des Wagens.
Zuvor hatte die Los Angeles Times berichtet, dass der Fahrer eines
Lieferwagens nach dessen Erstürmung durch die Behörden tot aufgefunden
worden sei. Liveaufnahmen zeigten die Erstürmung des Lieferwagens durch die
Polizei.
Fotos der Nachrichtenagentur AFP zeigten die Leiche eines Mannes auf dem
Fahrersitz. Ob es sich bei dem Toten um den Täter handelte, war aber
zunächst unklar. Von der Polizei veröffentlichte Fotos des
Hauptverdächtigen zeigen einen asiatischen Mann, der eine Mütze und eine
Brille trägt.
## 44.000 Tote durch Schusswaffen im vergangenen Jahr
Waffengewalt ist ein großes Problem in den USA. In dem Land gibt es mehr
Waffen als Einwohner: Jeder dritte Erwachsene besitzt mindestens eine Waffe
und fast jeder zweite Erwachsene lebt in einem Haushalt, in dem eine Waffe
vorhanden ist. Nach Angaben der Website Gun Violence Archive wurden allein
im vergangenen Jahr in den USA mehr als 44.000 Menschen durch Schusswaffen
getötet. Bei mehr als der Hälfte der Fälle handelte es sich um Suizide.
Das Waffenrecht gehört zu den strittigsten Themen in den USA. Während die
Demokraten von Präsident Joe Biden in der Regel für striktere Waffengesetze
eintreten, halten die oppositionellen Republikaner dagegen. Sie pochen auf
das in der US-Verfassung festgeschriebene Grundrecht auf Waffenbesitz.
23 Jan 2023
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