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# taz.de -- Waldbesetzung bei Frankfurt: Fechenheimer Wald geräumt
> Nach Lützerath hat die Polizei auch den Fechenheimer Wald bei Frankfurt
> geräumt. „Noch ist es nicht vorbei“, sagen die AktivistInnen dennoch.
Bild: Das Ende der Waldbesetzung: Polizisten führen einen Aktivisten ab
Berlin taz | Drei Tage nach ihrem Beginn ist die [1][Räumung des
Fechenheimer Walds] im Osten von Frankfurt offenbar abgeschlossen. Nach
[2][Angaben der Polizei] wurden am Freitagmorgen die letzten Aktivisten aus
einem Baumhaus geholt. Insgesamt seien noch sieben KlimaaktivistInnen in
Bäumen des Fechenheimer Waldes gewesen, um den Ausbau der A66 zu
verhindern.
Zu Beginn des Einsatzes hatten sich noch rund 30 AktivistInnen zum Teil in
größerer Höhe in Baumhäusern aufgehalten. Nun seien dort keine Personen
mehr, sagte eine Sprecherin der Polizei. Derzeit würden die letzten
Traversen im Wald entfernt. Der Einsatz sei auf allen Seiten friedlich
verlaufen. Niemand sei verletzt worden.
Am Mittwoch hatte die Polizei mit einem Großeinsatz die Räumung begonnen.
Hier sollen die Autobahnen A66 und die A661 verbunden werden. Rund 1.000
Bäume sollen dafür gefällt werden, 2031 soll der Ausbau fertig sein.
Zunächst soll Platz für eine Baustraße geschaffen werden.
Die Räumung in Frankfurt ist nicht die einzige. Erst in der vergangenen
Woche hatten tausende PolizistInnen den von Kohlebaggern bedrohten Ort
[3][Lützerath] im rheinischen Revier nach fünf Tagen geräumt. In der
kommenden Woche wird die Räumung des [4][Heibo], eines von wenigen
AktivistInnen besetzten Waldstücks in der Nähe von Dresden, erwartet. Hier
soll eine Kiesgrube erweitert werden.
## „Vorbei ist es noch lange nicht“
Umweltinitiativen kritisierten den Bau der Frankfurter Autobahn als
schädlich für Natur und Klima, die Kosten mit 600 Millionen Euro seien viel
zu hoch. „Die Umwelt wird zerstört. Es werden Bäume gefällt, Tiere
vertrieben für den Bau einer Autobahn. Da wollen wir nicht mehr mitmachen“,
[5][sagte ein vermummter Aktivist von der Initiative Fecherbleibt auf
Twitter].
Eine Aktivistin [6][sagte dem] Hessischen Rundfunk, die Räumung des
Fechenheimer Waldes sei für sie vor allem „emotional“ gewesen. Gleichzeitig
betonte sie: „Vorbei ist es noch lange nicht.“ Die Autobahn sei noch lange
nicht gebaut. „Nur weil hier jetzt vielleicht der Wald gerodet wird, heißt
es ja noch lange nicht, dass der Kampf verloren ist.“
Frankfurts Polizeipräsident Stefan Müller lobte indes den Verlauf der
Räumung, an der 1.800 BeamtInnen aus Hessen und die Bundespolizei beteiligt
waren. „Unser Anspruch war, dass keiner verletzt wird. Bis jetzt haben wir
das sehr gut hinbekommen“, sagte er am Freitagmorgen dem Hessischen
Rundfunk.
20 Jan 2023
## LINKS
[1] /Protest-gegen-Abholzung/!5906525
[2] https://twitter.com/Polizei_Ffm?ref_src=twsrc%5Etfw%7Ctwcamp%5Etweetembed%7…
[3] /Polizeigewalt-in-Luetzerath/!5906671
[4] /Besetztem-Waldstueck-droht-Raeumung/!5906720
[5] https://twitter.com/RiWaTu_stoppen/status/1616396751300165638
[6] https://www.hessenschau.de/wirtschaft/raeumung-im-fechenheimer-wald--letzte…
## AUTOREN
Kai Schöneberg
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