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# taz.de -- Hans-Georg Maaßen und der Beck-Verlag: Zusammenarbeit beendet
> Ausgerechnet zum Asylrecht schrieb Rechtsaußen Hans-Georg Maaßen in einem
> Grundgesetzkommentar. Nach Protesten hat der Verlag den Vertrag
> aufgelöst.
Bild: Er durfte ausgerechnet das Asylrecht kommentieren: Ex-Verfassungsschutzch…
BERLIN taz | Hans-Georg Maaßen und der juristische Zweig des
C.H.-Beck-Verlages beenden ihre Zusammenarbeit. Damit hat nun ein seit
Wochen schwelender Streit sein Ende gefunden. Der nach rechtsaußen gerückte
ehemalige Verfassungsschutzchef konnte zuletzt im vom Beck-Verlag
herausgegebenen Grundgesetz-Kommentar „Epping/Hillgruber“ ausgerechnet
Artikel 16a, das Grundrecht auf Asyl, erläutern. Nachdem der Verlag
angekündigt hatte, den Verlagsvertrag zu beenden, hat Maaßen von sich aus
die Zusammenarbeit eingestellt.
Die FAZ zitiert eine Stellungnahme des Beck-Verlages mit den Worten: „Zwar
ist die Kommentierung von Herrn Dr. Hans-Georg Maaßen im Kommentar zum
Grundgesetz fachlich nicht zu beanstanden. Hinsichtlich der Person und der
öffentlichen Äußerungen von Dr. Maaßen entstand jedoch eine heftige
Diskussion mit fortschreitender Polarisierung, bei der sich die
unversöhnlichen Positionen verselbstständigt haben. Diese schadet dem
Grundgesetzkommentar, an dem Herr Dr. Maaßen mitwirkte, dessen Herausgebern
und dem Verlag. Wir distanzieren uns von allen extremen politischen
Äußerungen von Autoren, die die Grenzen des verfassungsrechtlich
Vertretbaren austesten. Da wir als Verlag diese Grenzen als unantastbar
ansehen, lehnen wir derartige Äußerungen ab.“
Tatsächlich hatte etwa der taz-Autor Christian Rath die letzten Äußerungen
von Hans-Georg Maaßen [1][nur noch als „bizarr“] bezeichnet. In einem
Beitrag für Die Weltwoche zu den Berliner Silvesterkrawallen unterstellte
Maaßen Parteien und Medien, sie verschleierten gezielt die
„Migranten-Kriminalität“, um die weitere „ungesteuerte Massenzuwanderung…
nicht zu gefährden. Ziel sei eine „Enthomogenisierung“ der Bevölkerung,
ein „Menschenzuchtprogramm“, das einem „antideutschen und antiweißen
Rassismus“ entspringe.
Nun hat der juristische Teil des Beck-Verlages, der unabhängig von dem
historischen und literarischen Teil des Verlages agiert, die Reißleine
gezogen. Der Rechtsprofessor Stefan Huster, der gegen die Autorenschaft
Maaßens zuletzt heftig protestierte und seine eigene Beteiligung an dem
Grundgesetzkommentar einstellen wollte, wenn Maaßen weiterhin als Autor
geführt wird, kann sich bestätigt sehen.
19 Jan 2023
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