# taz.de -- +++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Baerbock wirbt für Stärkung… | |
> Außenministerin Baerbock wirft Putin vor, internationales Recht mit Füßen | |
> zu treten. Seit Beginn der Invasion sind laut UN mehr als 7.000 | |
> Zivilisten ums Leben gekommen. | |
Bild: Baerbock: „Russlands Krieg gegen die Ukraine ist auch ein Krieg gegen d… | |
## UN gehen von 7.000 toten Zivilisten aus | |
In der Ukraine sind nach Angaben der Vereinten Nationen (UN) seit Beginn | |
der russischen Invasion am 24. Februar 2022 mehr als 7.000 Zivilistinnen | |
und Zivilisten getötet worden. „Die meisten der registrierten zivilen Opfer | |
wurden durch den Einsatz von Sprengwaffen mit weitreichender Wirkung | |
verursacht“, heißt es in der Erklärung des Büros des Hochkommissars für | |
Menschenrechte (OHCHR). Darunter fielen schwere Artillerie, | |
Mehrfachraketenwerfer, Raketen und Luftangriffe. 7031 Todesopfer in der | |
Zivilbevölkerung seien bestätigt, ihre tatsächliche Zahl sei vermutlich | |
aber „erheblich höher“. So könnten Berichte über Opfer wegen heftiger | |
Kämpfe in manchen Gebieten nicht bestätigt werden. Die mit Abstand meisten | |
Todesopfer wurden nach UN-Angaben mit 6536 in den von der ukrainischen | |
Regierung kontrollierten Gebieten registriert. In den von russischen | |
Streitkräften besetzten Gebieten seien es 495. Die ukrainische Regierung | |
schätzt, dass die Zahl der getöteten Zivilisten in die Zehntausende gehen | |
könnte. Beide Kriegsparteien bestreiten, dass sie die Zivilbevölkerung | |
angreifen. | |
## Kreml: Britische Panzer werden brennen | |
Der Kreml gibt sich unbeeindruckt von der angekündigten Lieferung | |
britischer Kampfpanzer an die Ukraine. Neue Lieferungen aus Ländern wie | |
Großbritannien und Polen würden nichts an der Lage am Boden ändern, sondern | |
bedeuteten nur weiteren Ärger für die Ukraine, sagt der russische | |
Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow. Die neuen Panzer „werden brennen wie | |
der Rest“. Großbritannien kündigte am Samstag an, der Ukraine 14 Panzer vom | |
Typ [1][Challenger 2] sowie weitere Artillerie in den kommenden Wochen zur | |
Verfügung zu stellen. (rtr) | |
## Baerbock: Putin tritt Grundsätze internationalen Rechts mit Füßen | |
Außenministerin Annalena Baerbock hat Russlands Präsident Wladimir Putin | |
wegen des Angriffs auf die Ukraine einen Krieg gegen das Völkerrecht | |
vorgeworfen. „Putin tritt die elementarsten Grundsätze des internationalen | |
Rechts, die alle Völker verbinden, mit Füßen“, kritisierte die | |
Grünen-Politikerin am Montag vor ihrem Flug zu Gesprächen mit Vertretern | |
des Internationalen Strafgerichtshofs im niederländischen Den Haag. | |
„Russlands Krieg gegen die Ukraine ist auch ein Krieg gegen das Recht.“ Sie | |
wolle mit ihrem Besuch deutlich machen: „Das Völkerrecht ist stark, und es | |
ist an uns allen, ihm Geltung zu verschaffen und es gerade jetzt zu | |
stärken.“ | |
Baerbock wollte in Den Haag den Präsidenten des Internationalen | |
Strafgerichtshofs, Piotr Hofmanski, und anschließend Chefankläger Karim | |
Khan treffen. Am Nachmittag wollte die Ministerin an der Haager Akademie | |
für Völkerrecht eine Rede unter dem Titel „Stärkung des Völkerrechts in | |
Krisenzeiten“ halten. Baerbock hat unter anderem Völkerrecht studiert, eine | |
Doktorarbeit in diesem Bereich aber nicht abgeschlossen. Zudem waren | |
Gespräche mit Ministerpräsident Mark Rutte und ihrem Außenminister-Kollegen | |
Wopke Hoekstra geplant. | |
„Streubomben auf friedliche Zivilisten, Foltergefängnisse in dunklen | |
Kellern, die tausendfache Verschleppung ukrainischer Kinder – das | |
völkerrechtswidrige und grausame Wüten Russlands in der Ukraine und die | |
Brutalität des Krieges sind durch nichts zu rechtfertigen“, betonte | |
Baerbock. Den Haag stehe wie keine andere Stadt für Völkerrecht und | |
Gerechtigkeit. „Die internationalen Gerichtshöfe dort stehen für die | |
Zuversicht, dass wir in der Welt unsere Konflikte friedlich lösen und dass | |
schlimmste Verbrechen geahndet werden.“ | |
Neben dem Internationalen Strafgerichtshof hat auch der Internationale | |
Gerichtshof, das höchste Gericht der Vereinten Nationen, seinen Sitz in Den | |
Haag. (dpa) | |
Russisch-belarussische Übung schürt Sorge vor neuer Front | |
Ein neues russisches-belarussisches Militärmanöver schürt in der Ukraine | |
die Sorge vor einer russischen Offensive aus dem benachbarten Belarus. Dem | |
belarussischen Verteidigungsministerium zufolge haben die Übungen der | |
Luftwaffe und des Heeres wie angekündigt am Montagmorgen begonnen. Sie | |
seien defensiv und sollen bis zum 1.Februar dauern. | |
Ein Vertreter des belarussischen Sicherheitsrats warf der Ukraine am | |
Sonntag Provokationen vor. Die Regierung in Kyjiw hat wiederholt gewarnt, | |
Russland könne von dem engen Verbündeten Belarus eine neue Front im Norden | |
aufmachen. Belarus hat dagegen erklärt, es werde nicht in den Krieg | |
eintreten. | |
Die Regierung in Moskau hat Spekulationen als „gegenstandslos“ und „dumm�… | |
bezeichnet, sie dränge den Verbündeten zu einer größeren Beteiligung. | |
Russland hatte Belarus als eine Ausgangsbasis für seine Invasion der | |
Ukraine genutzt. (rtr) | |
## Dnipro: Wenig Hoffnung auf weitere Überlebende | |
In Dnipro schwinden die Hoffnungen, noch Überlebende aus einem [2][durch | |
russische Raketen zerstörten Wohnhaus] zu bergen. „Die Chancen, dass wir | |
noch weitere Überlebende finden, sind minimal“, sagt der Bürgermeister von | |
Dnipro, Boris Filatow. | |
Die Zahl der Toten ist weiter angestiegen. Von bisher 35 Toten sprach der | |
Militärgouverneur des Gebiets Dnipropetrowsk, Walentyn Resnitschenko, am | |
Montag. In der Nacht seien weitere Leichen aus den Trümmern geborgen | |
worden. Unter den Toten seien auch zwei Kinder. | |
Noch immer würden 35 Menschen vermisst. Ein großer Teil des neunstöckigen | |
Hochhauses war am Samstag nach einem Raketentreffer eingestürzt. (rtr/dpa) | |
USA: Kampftraining von Ukrainern in Deutschland begonnen | |
Auf dem Truppenübungsplatz im bayerischen Grafenwöhr hat die US-Armee mit | |
neuen Schulungen ukrainischer Soldaten begonnen. Ziel sei, ein Bataillon | |
aus rund 500 Soldatinnen und Soldaten in den nächsten fünf bis acht Wochen | |
für den Abwehrkampf gegen Russlands Angriffstruppen auf das Schlachtfeld | |
zurückzuschicken, erklärte der US-Generalstabschef Mark Milley. Er plant | |
für Montag einen Besuch in Grafenwöhr, um sich ein Bild vom | |
Ausbildungsprogramm zu verschaffen. | |
Die ukrainischen Soldaten und Soldatinnen hätten ihre Heimat vor einigen | |
Tagen Richtung Deutschland verlassen, sagte Milley. In Grafenwöhr finden | |
sie eine Vielzahl von Waffen sowie Ausrüstung vor, die später in die | |
Ukraine geliefert werden sollen. | |
Bisher hatte das Pentagon die Ausbildung ukrainischer Kräfte zwar | |
angekündigt, sich aber über den Start bedeckt gehalten. (ap) | |
16 Jan 2023 | |
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