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# taz.de -- Nordamerika-Gipfel in Mexiko: Drei dankbare Staatschefs
> Die Einwanderung zählte zu den wichtigsten Themen des Gipfels.
> Anfängliche Misstöne zwischen Biden, Obrador und Trudeau lösen sich in
> Wohlgefallen auf.
Bild: Demonstrativer Zusammenhalt: Joe Biden, Andrés Manuel López Obrador und…
Berlin taz Am Ende zeigte sich der mexikanische Staatschef Andrés Manuel
López Obrador äußerst versöhnlich. „Sie sind der einzige Präsident der U…
der [1][keinen Meter Mauer] gebaut hat, und dafür danke ich Ihnen“, sagte
er zum Abschluss des Nordamerikagipfels am Dienstag in Mexiko-Stadt.
Sein US-Amtskollege Joe Biden reagierte mit ähnlich freundlichen Worten. Er
sei López Obrador dankbar für seine Bereitschaft, Migrant*innen wieder
aufzunehmen, die versuchten, illegal über die Grenze in die USA
einzureisen.
Die [2][Einwanderungspolitik] zählte zu den wichtigsten Themen des
trilateralen Gipfels, an dem neben Biden und López Obrador auch der
kanadische Premierminister Justin Trudeau teilnahm. Bereits im Vorfeld
hatte der US-Präsident erklärt, sein Land werde künftig monatlich 30.000
Menschen aus [3][Haiti], Kuba, Venezuela und Nicaragua aufnehmen und eine
zweijährige Arbeitserlaubnis ausstellen. Wer jedoch versuche, illegal
einzureisen, werde sofort nach Mexiko abgeschoben. Sein mexikanischer
Kollege zeigte sich im Gegenzug bereit, jeden Monat ebenso viele
Abgeschobene aufzunehmen.
Zugleich bescheinigte López Obrador Biden „Respekt gegenüber den
Mexikanern, die in den USA leben und ehrlicher Arbeit nachgehen“. Er bat
ihn, sich im Kongress für die Legalisierung von 11 Millionen
Mexikaner*innen einzusetzen, die ohne Papiere in dem Nachbarland
lebten. Auch Trudeau unterstützte die Forderung. Die US-Regierung will
indes mehrere Milliarden Dollar zur Verfügung stellen, um die Wirtschaft in
Mittelamerika zu stärken und damit zu verhindern, dass noch mehr Menschen
aus der Region versuchen, in die USA zu migrieren.
## Nordamerika als wirtschaftlicher und politischer Block
Zu Beginn des Gipfels am Montag hatte López Obrador die Washingtoner
Politik scharf kritisiert. „Ich möchte unterstreichen, dass es an der Zeit
ist, das Vergessen, die Vernachlässigung und die Überheblichkeit gegenüber
Lateinamerika und der Karibik zu beenden“, sagte er im bilateralen Gespräch
mit Biden.
Doch von Missstimmungen konnte zum Ende des „Gipfel der Three Amigos“ nicht
mehr die Rede sein. Nicht nur in der Migrationspolitik zeigte man sich
einig. Man wolle die Region wirtschaftlich und politisch zu einem eigenen
Block im aktuellen geopolitischen Umfeld machen, erklärten die
Staatsoberhäupter. Sie seien entschlossen, die Sicherheit, den Wohlstand,
die Nachhaltigkeit und die regionale Integration zu stärken“, heißt es im
[4][Abschlussdokument].
So soll künftig die Warenproduktion aus anderen Regionen wieder in die
nordamerikanischen Staaten zurückgeholt werden. „Wir arbeiten auf eine
Zukunft hin, in der wir unsere Zusammenarbeit bei Lieferketten und knappen
Rohstoffen verstärken, damit wir unsere Bemühungen um den Aufbau der
Technologien von morgen weiter beschleunigen können – und zwar genau hier
in Nordamerika“, sagte Biden. Er hat dabei unter anderem die
Halbleiter-Produktion im Blick, die bislang von China und Taiwan dominiert
wird.
„Es gibt noch viel zu tun“, sagte Trudeau. Der kanadische Premier forderte
auf der abschließenden Konferenz, sich gemeinsam gegen den „brutalen Krieg“
Russlands gegen die Ukraine einzusetzen und Maßnahmen zur Überwindung der
humanitären Krise in Haiti zu stärken.
11 Jan 2023
## LINKS
[1] /Neuer-US-Praesident-Joe-Biden/!5748818
[2] /US-Praesident-in-Mexiko/!5908096
[3] /Gefluechtete-aus-Haiti/!5804527
[4] https://www.whitehouse.gov/briefing-room/statements-releases/2023/01/10/dec…
## AUTOREN
Wolf-Dieter Vogel
## TAGS
USA
Mexiko
Kanada
Joe Biden
Andrés Manuel López Obrador
Justin Trudeau
Migration
Gipfeltreffen
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Mexiko
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