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# taz.de -- LGBTIQ-Aktivist in Kenia getötet: Festnahme nach Mord
> Edwin Chiloba war Modedesigner und LGBTIQ-Aktivist. Er wurde tot in einer
> Metallkiste aufgefunden. Aktivist*innen vermuten einen homophoben
> Gewaltakt.
Bild: Der 25-Jährige Modedesigner Edwin Chiloba engagierte sich für queere Re…
Nairobi afp/ap | Nach der Tötung eines prominenten LGBTIQ-Aktivisten in
Kenia wurde ein Tatverdächtiger festgenommen. Spuren deuteten auf weitere
mögliche Beteiligte hin, sagte ein Sprecher der Ermittlungsbehörden am
Freitag. Die Leiche des 25-jährigen Modedesigners und Models Edwin Chiloba
war am Mittwoch zuvor nahe der Stadt Eldoret in einer Metallkiste am
Straßenrand entdeckt worden. Ersten Ermittlungen zufolge handele es sich
bei dem Verdächtigen um einen langjährigen Freund des Opfers, sagte
Ermittlungschef Peter Kimulwo.
Vor der Festnahme hatte die kenianische Menschenrechtskommission den
Verdacht geäußert, Chiloba sei Opfer von homophober Gewalt geworden. Die
Generalsekretärin von Amnesty International, Agnès Callamard, verlangte
eine vollständige und unabhängige Untersuchung seines Todes. Die ghanaische
Menschenrechtsorganisation Rightify forderte den kenianischen Präsidenten
William Ruto auf, den Schutz und die Förderung der Menschenrechte sexueller
und geschlechtlicher Minderheiten sicherzustellen.
Polizeisprecherin Resila Onyango sagte, ein Motiv für die Tat sei noch
nicht bekannt. Nach Angaben von Chefermittler Kimulwo hörten Nachbarn aus
der Wohnung Chilobis Lärm und Weinen, als dieser dort den Neujahrstag mit
dem Verdächtigen verbracht habe. Danach sei der Aktivist nicht mehr gesehen
worden. Nachbarn hätten aber über einen ekligen Geruch aus der Wohnung
berichtet und später gesehen, wie der Verdächtige und zwei andere eine
Metallkiste weggeschafft hätten.
Der Fahrer eines Motorradtaxis sah nach Angaben der Ermittler, wie die
Kiste von einem Fahrzeug ohne Nummernschilder abgeladen wurde, und meldete
seine Beobachtung der Polizei. Die Beamten fanden in der Kiste die Leiche
eines Mannes, der der Beschreibung zufolge Frauenkleider trug. Er wurde als
Chiloba identifiziert. Eine Obduktion sollte die Todesursache klären.
Chiloba war ein bekannter LGBTQ-Aktivist und Modedesigner und wurde in der
Vergangenheit wegen seines Engagements tätlich angegriffen, wie sein Freund
Denis Nzioka twitterte. Im Westen des Landes, wo Chiloba lebte, erklärte
das Kenya LGBTQ Feminist Forum, der Designer habe Mode als einen Weg
genutzt, „Geschlecht zu dekonstruieren und für die Rechte marginalisierter
Gruppen einzustehen“. „Wir als Gemeinschaft von Kenianern wollen wissen,
was Edwin passiert ist, warum er ermordet wurde und wer seinen Körper am
Tatort zurückließ“, sagte Becky Mududa von der Organisation.
LGBTQ-Menschen sind in Kenia Diskriminierung und Angriffen ausgesetzt. In
dem mehrheitlich konservativen christlichen Land ist Homosexualität
strafbar: Gleichgeschlechtlicher Sex kann teilweise sogar mit Haftstrafen
von bis zu 14 Jahren bestraft werden.
7 Jan 2023
## TAGS
Diversität
Gewalt
Schwerpunkt Gender und Sexualitäten
Homophobie
Kenia
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Upcycling
Kolumne Fernsicht
Schwerpunkt Gender und Sexualitäten
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