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# taz.de -- Weltwirtschaftsforum in Davos: Scholz schweigt zu Panzern
> Kanzler Scholz kündigt auf dem Weltwirtschaftsform keine
> Panzerlieferungen an die Ukraine an. Stattdessen wirbt er für den
> Industriestandort Deutschland.
Bild: Widmete der Ukraine zwei Minuten seiner Rede: Bundeskanzler Olaf Scholz i…
Davos taz | Bundeskanzler Olaf Scholz hat der Ukraine in seiner Rede vor
dem Weltwirtschaftsforum keine zusätzlichen schweren Waffen in Aussicht
gestellt. Zur Lieferung von Leopard-Panzern sagte er am Mittwoch in Davos
nichts. Eine konkrete Frage dazu aus dem Publikum im Kongresszentrum
beantwortete er mit bekannten Positionen. „Damit der Krieg endet“, müsse
die russische Aggression scheitern, sagte der Kanzler. „Eine breite Allianz
unterstützt die Ukraine. Wir liefern Waffen in großem Umfang.“
In der Panzer-Frage steht die Bundesregierung unter Druck – auch in Davos.
Bei dem Kongress hat sich unter anderem Polens Präsident Andrzej Duda für
ein „neues Kapitel in der Militärhilfe“ ausgesprochen – er will
Leopard-Panzer in die Ukraine schicken, braucht dafür aber die deutsche
Genehmigung. Litauens Staatspräsident Gitanas Nausėda sagte: „Wir befinden
uns in einer Situation, in der ein stärkeres Engagement erforderlich ist,
um Panzer in die Ukraine zu liefern.“ Er hoffe sehr, „dass unser starker
Verbündeter dies tun wird“.
Weite Teile seiner Rede nutzte Scholz, um [1][die deutsche Rolle in der
Klimapolitik] und der globalen Dekarbonisierung der Industrie zu
beschreiben, aber auch für Deutschland als Standort ausländischer
Investitionen zu werben. Das Land habe sich nach dem Angriff Russlands
sehr schnell von russischen Energielieferungen unabhängig gemacht. „Die
Transformation hin zu einer klimaneutralen Wirtschaft erfährt eine neue
Dynamik“, sagte Scholz. Deutschland habe sich verändert, man „nehme die
Dekarbonisierung in Angriff“, werde in gut zwei Jahrzehnten klimaneutral
sein und trotzdem „ein starkes Industrieland“ bleiben.
Der Aufbau der Infrastruktur für den Import von Flüssiggas innerhalb
weniger Monate habe bewiesen, dass das Land „beweglich, unbürokratisch und
schnell sein“ könne, so Scholz. Das sei auch sein Anliegen für die Zukunft.
„Daran können uns Ihre Unternehmen messen“, sagte er an die Adresse der
internationalen Investoren im Saal.
## Der Globalisierung und dem internationalen Handel verpflichtet
Der Kanzler warb damit, „dass die ersten Lieferketten für grünen
Wasserstoff gerade in Deutschland entstehen“. Europa werde der „erste
klimaneutrale Kontinent“ der Welt sein. Man fühle sich der Globalisierung
und dem internationalen Handel verpflichtet und strebe weitere
Handelsabkommen an, unter anderem mit Südamerika und den USA.
18 Jan 2023
## LINKS
[1] /Risikoreport-zum-Weltwirtschaftsforum/!5908389
## AUTOREN
Hannes Koch
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