| # taz.de -- Lehrstuhl für Geschlechtergeschichte: Jenaer Hörsaal-Besetzung be… | |
| > Studierende der Uni Jena haben den besetzten Hörsaal wieder freigeben. | |
| > Ihr Protest für den Erhalt des Lehrstuhls Geschlechtergeschichte geht | |
| > weiter. | |
| Bild: Besetzungsaktion der Studierenden Anfang Dezember im Hörsaal der Univers… | |
| Leipzig taz | Studierende der Friedrich-Schiller-Universität Jena haben am | |
| Donnerstagmorgen ihre Besetzung des Hörsaals 1 beendet. In dem größten | |
| Hörsaal der Hochschule, der für etwa 800 Personen ausgelegt ist, finden von | |
| nun an wieder Vorlesungen statt. Die Studierenden hatten den Raum [1][vor | |
| rund zwei Wochen besetzt], um für den Erhalt des [2][bundesweit einzigen | |
| Lehrstuhls für Geschlechtergeschichte] zu protestieren. Die Professur von | |
| Lehrstuhlinhaberin Gisela Mettele, die 2025 in den Ruhestand geht, soll | |
| aufgrund von Sparmaßnahmen nicht neu besetzt werden. | |
| Die Studierenden geben den Hörsaal nun wieder frei, weil es neue | |
| Entwicklungen in dem Fall gibt: Der Rat der philosophischen Fakultät hat am | |
| Dienstag beschlossen, „belastbare Wege für den Erhalt der Professur für | |
| Geschlechtergeschichte“ zu prüfen. Außerdem hat das Präsidium der | |
| Universität den Demonstrierenden Gespräche über ihre Forderungen | |
| zugesichert. | |
| „Mit dem Ende der Besetzung wollen wir der Uni einen Vertrauensvorschuss | |
| geben“, sagte Jonas, einer der Besetzer:innen, der taz. „Sobald wir merken, | |
| dass es die Uni nicht ernst meint, werden wir wieder zu Protestaktionen | |
| aufrufen.“ | |
| So oder so sei der Protest der Studierenden durch das Ende der Besetzung | |
| nicht vorbei, sagte Jonas. Er und seine Mitstreiter:innen hätten in den | |
| vergangenen zwei Wochen „viel Zuspruch“ bekommen: von Gewerkschaften, | |
| Wissenschaftler:innen verschiedener Institute, Stadtratsfraktionen und | |
| Landtagsabgeordneten. „Wir gehen gestärkt aus der Besetzung hervor.“ | |
| ## Bündnis hat Ziele über den Lehrstuhl hinaus | |
| Nun wollen sich die Besetzer:innen und ihre Unterstützer:innen zu | |
| einem Protestbündnis mit dem Namen „Mehr Bildung wagen“ zusammenschließen. | |
| Die Gespräche dazu laufen gerade. | |
| Die Gruppe will sich einsetzen für mehr Geld für die Geisteswissenschaften, | |
| Tarifverträge für studentische Hilfskräfte, mehr Mitbestimmung von | |
| Studierenden, ein entschiedenes Vorgehen gegen einen [3][Rechtsruck in | |
| Thüringen] – und eben den Erhalt des Lehrstuhls Geschlechtergeschichte. | |
| „Das Bündnis wird die Verhandlungen mit der Uni kritisch begleiten“, sagte | |
| Jonas. | |
| Nachdem die Uni Jena zunächst wohlwollend auf die Besetzung des Hörsaals | |
| reagiert und sich gesprächsbereit gezeigt hatte, forderte sie die | |
| Demonstrierenden zu Beginn der vergangenen Woche auf, den Hörsaal | |
| freizugeben. Andernfalls würde die Uni die geplanten Verhandlungen platzen | |
| lassen. | |
| Die Hörsaal-Besetzer:innen lehnten das ab und riefen zu einer Kundgebung im | |
| Hörsaal auf. Rund 400 Studierende nahmen daran teil. | |
| 15 Dec 2022 | |
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| ## AUTOREN | |
| Rieke Wiemann | |
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