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# taz.de -- Neue Musik aus Berlin: Keine Angst vor großen Gesten
> „Motor Songs“, das Debüt von Daniel Stoyanov alias Bulgarian Cartrader,
> ist so eingängig wie groovy. Cineastische Momente treffen auf melodiösen
> Rap.
Bild: Daniel Stoyanov alias Bulgarian Cartrader, hier ganz in Hellblau
Autohändler ist Daniel Stoyanov alias Bulgarian Cartrader zwar nicht. Doch
Stoyanov, der viel Zeit in der Tankstelle verbrachte, in der seine Eltern
arbeiteten, tritt mit einem humorig-koketten Style auf, dem man den
Autohändler durchaus abnehmen wurde.
Zudem hat er ein Händchen für die Sorte Indiepop, die keine Angst vor der
großen Geste hat. Musik scheint er als Spielwiese zu begreifen, die dazu
einlädt, sich cineastische Momente auszumalen. Das Ergebnis, das Album
„Motor Songs“, ist so eingängig wie groovy. Balkan-Beats im Track „Mavru…
die einen melodiösen Rap grundieren: eine Huldigung an bulgarischen Wein.
Das sanfte Crooning über Computerspielsounds in „No Other Drug“.
In dem über achteinhalb Minuten mäandernden Herzstück des Albums,
„Embrace“, durchläuft der 36-Jährige die Stationen seines Lebens, betextet
auf recht surreale Weise aus Perspektive einer „slow bullet“, eines
„langsamen Geschosses“: Das folgt ihm seit der Geburt und wartet nur auf
den richtigen Moment, ihn zu erledigen.
Bisher kannte man Stoyanov als Sänger der Band Malky; zudem stellte er
seine Songwriting-Skills in den Dienst der Combo Seeed oder des Rappers
Casper. Stoyanov feiert auf diesem Solodebüt unterschiedlichste Einflüsse,
von Steely Dan über Jazz bis zu LCD Soundsystem, was es zu einem
eklektizistischen Vergnügen macht – auch wenn nicht jeder der elf Songs
gleichermaßen rund wirkt. Gemischt wurde es von Steve Sedgwick, der unter
anderem an diversen Gorillaz-Alben mitgearbeitet hat
25 Dec 2022
## AUTOREN
Stephanie Grimm
## TAGS
taz Plan
Debütalbum
Indiepop
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Musik
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