Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Manager-Bezüge beim RBB: Gute Ruh' beim Rundfunk
> Wer nichts tut, verdient gut. Das ist das Prinzip sogenannter Ruhegelder
> bei ARD-Sendern. Der RBB zum Beispiel gab 2021 2,5 Millionen für diese
> aus.
Bild: Der RBB zahlt ehemaligen Führungskräften ein sogenanntes „Ruhegeld“
Berlin taz | Für sogenannte Ruhegelder hat der [1][Rundfunk
Berlin-Brandenburg (RBB)] 2021 rund 2,5 Millionen Euro ausgegeben. Das
sagte ein Sprecher des Senders der Welt am Sonntag. Der Betrag verteile
sich auf 17 Personen, die einst auf Managementposten saßen.
Ruhegeldzahlungen bei öffentlich-rechtlichen Sendern sind zuletzt vermehrt
infrage gestellt worden.
Ruhegelder sind so etwas wie Abfindungen, die aber nicht einmalig gezahlt
werden, sondern laufend. Solche Gehälter ohne Gegenleistung gestehen einige
öffentlich-rechtliche Sender ihren Intendant*innen und
Direktor*innen zu, falls diese nicht bis zum Rentenalter beschäftigt
werden. Falls also eine Rundfunkmanager*in, aus welchen Gründen auch immer,
ihren Posten räumen soll, erhält sie das Ruhegeld als „Absicherung“.
So ist es in den Verträgen der betreffenden Personen festgelegt. Es handelt
sich häufig um einen Prozentsatz des Gehalts, der bis zum Renteneintritt
gezahlt wird. In einigen Verträgen sogar lebenslang. Der Prozentsatz steigt
mit der Dienstzeit. Allerdings besteht in einigen Fällen, so beim RBB,
schon ab dem ersten Arbeitstag Anspruch auf ein Ruhegehalt bei Ausscheiden.
Bereits im Sommer war über Ruhegehälter berichtet worden, zuletzt hatten
der NDR und das RBB-eigene Magazin „Kontraste“ Einzelheiten zu dieser
Vergütungspraxis recherchiert. Aktuell stehen diese und andere ARD-Sender
unter besonderer Beobachtung. Hintergrund sind Skandale um
Postenmissbrauch, unter anderem bei einer NDR-Direktorin und bei der
ehemaligen RBB-Intendantin. Deshalb stand auch das System ARD vermehrt in
der Kritik, neben [2][Intransparenz] eben auch wegen der Ausgaben mancher
Sender für ihr Managementpersonal.
Zwar sind hohe Gehälter und Abfindungen für Manager*innen auch in der
freien Wirtschaft üblich, zum Teil sogar wesentlich höher. Dennoch stellt
sich beim beitragsfinanzierten Rundfunk besonders die Frage nach
verhältnismäßigem und vernünftigem Umgang mit dem Budget.
Nicht alle Rundfunkanstalten haben dieselben Ruhegeldregelungen. Der
HR-Intendant Florian Hager zum Beispiel hat keine Aussicht auf Ruhegeld.
Beim NDR gibt es Ruhegeldregelungen nur noch für die Intendanz, nicht für
die Direktor*innen.
Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version dieses Textes stand, der
ehemalige HR-Intendant Manfred Krupp habe eine Option auf Ruhegeld in
seinem Vertrag gehabt. Diese Information hatten wir aus dem Branchenportal
turi2.de übernommen, welches sich wiederum auf den NDR als Quelle berief.
Der HR erklärt jedoch: „Auch der ehemalige HR-Intendant Manfred Krupp hatte
keine Regelung in seinem Vertrag, die ihm im Falle eines Ausscheidens aus
den Diensten des hr bis zum Renteneintritt voraussetzungslos Zahlungen
zugesichert hätte.“
11 Dec 2022
## LINKS
[1] /Kuerzungen-beim-RBB/!5893718
[2] /Neue-Vorgaben-fuer-die-Oeffentlichen-Rechtlichen/!5902049
## AUTOREN
Peter Weissenburger
## TAGS
Öffentlich-Rechtlicher Rundfunk
RBB
Managergehälter
Rundfunkbeitrag
Kolumne Flimmern und Rauschen
Kolumne Flimmern und Rauschen
RBB
Öffentlich-Rechtlicher Rundfunk
## ARTIKEL ZUM THEMA
FAZ über öffentlich-rechtlichen Rundfunk: Über Männer, die sich gern beklag…
Als linksgrunzende Säue und manipulierend beschreibt die FAZ-Medienseite
ARD und ZDF. Holger Friedrich meint, man solle Journalisten am besten
meiden.
Neue Vorgaben für die Öffentlichen-Rechtlichen: Größtmögliche Transparenz
Die Öffentlich-Rechtlichen müssen künftig im Internet mehr über sich
preisgeben. Dazu zwingt sie die Rundfunkkommission der Länder. Richtig so!
Kürzungen beim RBB: RBB spart und spendiert
Der RBB muss in den nächsten Jahren Geld einsparen. Während die Freien
bangen, erhält die Intendantin Mietzuschüsse und Ex-Chefs weiter Bezüge.
Skandale im öffentlichen Rundfunk: Mehr Demokratie in die Medien!
Die Strukturen beim Rundfunk sind archaisch, Beschäftigte haben kaum
Mitbestimmung. Lernen könnte man von DAX-Unternehmen und Universitäten.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.