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# taz.de -- Corona-Beschränkungen in China: Peking lockert Covidregeln
> Die ersten Metropolen heben ihre Lockdowns auf. Die Regierung reagiert
> damit auf die anhaltenden Proteste gegen ihre Null-Covid-Strategie.
Bild: Coronamaßnahmen gelockert: Ein wiedereröffneter Supermarkt in Guangzhou
Peking taz | Sun Chunlan, die in der Coronapandemie viele der harten
Ausgangssperren in chinesischen Städten angeordnet hat, lässt mit einer
bemerkenswerten Kurskorrektur aufhorchen: „Da die Omikron-Variante weniger
pathogen geworden ist, mehr Menschen geimpft werden und wir mehr
Erfahrungen in der Covidprävention gesammelt haben, befindet sich unser
Kampf gegen die Pandemie in einem neuen Stadium und bringt neue Aufgaben
mit sich“, sagte sie am Mittwoch.
Die Maßnahmen folgten prompt: Mit Guangzhou und Chongqing haben zwei
Millionenmetropolen offiziell ihre Coronapolitik angepasst. Viele der
Lockdowns wurden aufgehoben, die stadtweiten Tests suspendiert, die Schulen
wieder geöffnet – und das trotz weiterhin, für chinesische Verhältnisse,
hoher Infektionszahlen. Sie liegen derzeit bei knapp 36.000 Fällen im
gesamten Land.
Selbst in Peking, wo die [1][Maßnahmen stets besonders penibel befolgt]
werden, gibt es Lockerungen. Im Chaoyang-Bezirk werden einige
Wohnsiedlungen mit infizierten Fällen nicht mehr vollständig abgesperrt.
Immer mehr Geschäfte haben geöffnet. Diese kleinen Schritte scheinen
unwiderruflich eine neue Ära der Covidstrategie einzuläuten.
Auch der Ton der Staatsmedien hat sich geändert. Etliche Artikel, sowie
patriotische Kommentatoren in den sozialen Medien, verkündeten, dass die
Omikron-Variante für die meisten geimpften Personen keine ernsthafte
Bedrohung darstelle. Erstmals wird ausgetestet, wie die breite Bevölkerung
auf das Konzept „Leben mit dem Virus“ reagiert.
## Fokus auf Impfstrategie
Auch wenn die Regierung dies nie zugeben würde, handelt es sich bei der
Kehrtwende um eine Reaktion auf die [2][Proteste gegen Pekings
Null-Covid-Strategie]. Die [3][politischen Forderungen] einiger
Demonstranten hingegen werden weiterhin unterdrückt: Immer mehr
Teilnehmer der Proteste melden, dass sie Anrufe von Sicherheitsbeamten
erhalten haben.
Gleichzeitig wird seit langem wieder der Fokus auf die nationale
Impfkampagne gelegt, die im Zuge der Massentests und Quarantäne-Maßnahmen
nahezu zum Erliegen gekommen ist. Besonders in der älteren Bevölkerung will
man die Immunisierung stärker vorantreiben, denn nur 40 Prozent der
Menschen über 80 Jahren haben bisher eine Booster-Dosis bekommen. Ob der
Anteil deutlich gesteigert werden kann, bleibt abzusehen: Die Impfskepsis
ist unter älteren Chinesen vergleichsweise stark verbreitet.
1 Dec 2022
## LINKS
[1] /Corona-Lockdown-in-Peking/!5896146
[2] /Tausende-protestieren-in-Peking/!5898419
[3] /Proteste-in-China/!5895121
## AUTOREN
Fabian Kretschmer
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China
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