Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Bundeswehreinsatz in Mali: Wunsch und Wirklichkeit
> Die Sicherheitslage in Mali wird immer schlechter. Ob die Bundeswehr noch
> 18 Monate dort stationiert bleiben wird? Mehr als fraglich.
Bild: Wollte den Mali-Einsatz verlängern: Außenministerin Baerbock bei einem …
Der Abzug der Bundeswehr aus Mali soll ganz anders ablaufen als der aus
Afghanistan: „Geordnet, koordiniert, mit klarem Plan“, wie
Verteidigungsministerin Christine Lambrecht am Dienstagabend sagte. Ob die
Ampelkoalition diesen Vorsatz mit der Einigung, die sie wenige Stunden
zuvor erzielt hatte, aber wirklich einlösen kann?
Ihr Plan, [1][das Mandat ein weiteres Mal bis Mai 2024 zu verlängern], den
Abzug aber schon nächsten Sommer einzuleiten, ist ein klassischer
Kompromiss: Zwischen Außen- und Verteidigungsministerium, die in der Frage
gegensätzliche Positionen vertreten hatten, und zwischen Wunsch (man würde
gerne sehen, dass der Einsatz erfolgreich endet; dass eine
UN-Friedensmission Frieden und Stabilität bringt) und Wirklichkeit (die
Rahmenbedingungen sind äußerst bescheiden).
Es ist noch nicht mal klar, ob das letzte Wort tatsächlich gesprochen ist
und die Ampel ihren neuen Zeitplan einhalten kann. Die Sicherheitslage in
Mali verschlechtert sich stetig. Durch Schikanen der [2][Militärjunta] und
den [3][Ausstieg westlicher Partner] aus der UN-Mission könnte der Einsatz
für die deutschen Soldat*innen in den nächsten Monaten noch riskanter
werden als ohnehin schon. Dass es dann im Mai 2023 ein neues Mandat durch
den Bundestag schafft, ist nicht gesagt.
Falls doch, harrt die Bundeswehr womöglich die nächsten 18 Monate vor Ort
aus, ohne noch etwas bewirken zu können. Seit Wochen kann sie ihrem
Aufklärungsauftrag nur stark eingeschränkt nachkommen, weil die
Militärregierung den Einsatz von Drohnen untersagt. Auf eine Verbesserung
der Lage deutet nichts hin. Wenn die Bundeswehr ab kommenden Sommer auch
noch schrittweise die Kisten packt, schrumpfen ihre Einsatzmöglichkeiten
zusätzlich.
Lambrecht zufolge sollen die Soldat*innen Anfang 2024, wenige Wochen vor
dem endgültigen Abzug also, noch die Wahlen und die Machtübergabe an eine
zivile Regierung begleiten. Wie sie das aber unter den absehbaren Umständen
bewerkstelligen sollen, erklärt die Ampel nicht.
23 Nov 2022
## LINKS
[1] /Einsatz-in-Mali/!5897540
[2] /Nach-erneutem-Putsch-in-Mali/!5775621
[3] /UN-Mission-in-Mali/!5892283
## AUTOREN
Tobias Schulze
## TAGS
Mali
Bundeswehr
Bundeswehreinsatz
Christine Lambrecht
Mali
Mali
Bundeswehreinsatz
Bundeswehreinsatz
Mali
## ARTIKEL ZUM THEMA
Russlands Außenminister in Mali: „Achse Bamako-Moskau“
Russlands Außenminister verspricht Mali verstärkte Kooperation in Militär
und Geologie. Mali wirft UN-Menschenrechtsbeauftragten hinaus.
Harte Urteile in Mali: Kraftprobe in Westafrika
Mit hohen Haftstrafen für 46 Soldaten aus der Elfenbeinküste kontert Mali
ein Ultimatum zu ihrer Freilassung. Kommen neue Sanktionen?
Einsatz in Mali: Bundeswehr bleibt noch ein bisschen
Auswärtiges Amt und Verteidigungsministerium sind sich beim aktuell größten
Auslandseinsatz nicht einig. Nun lautet der Kompromiss: Abzug in Raten.
Ortskräfte der Bundeswehr: Kein Rettungsplan für Mali-Helfer
Dem Bundeswehreinsatz in Mali droht der Abbruch. Doch die Bundesregierung
hat keine Pläne, wie sie im Ernstfall die Ortskräfte dort evakuieren will.
Bundeswehrsoldaten in Mali: Zentrale Rolle für UN-Einsatz in Mali
Außenminister Baerbock positioniert sich gegen einen Abzug der deutschen
Bundeswehr in Mali. Sie sei wichtig für die UN-Stabilisierungsmission
Minusma.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.